Stammgäste erreichen Bielefelder Restaurant nicht: Gastronom rechnet mit dem Schlimmsten

Brackwede. Gelbe Bauzäune machen eine ungehinderte Zufahrt unmöglich. Wer in diesen Tagen das &bdquo;Pesce Divino“ erreichen will, kann dies nur unter erschwerten Bedingungen. Die Folge: Viele Stammgäste machen sich erst gar nicht auf den Weg. Gianni Mete trifft das hart - doch er hat schon die Konsequenzen gezogen. Der Hintergrund: Kürzlich erreichte der Ausbau der Stadtbahn an der Hauptstraße seine dritte Phase über die Kreuzung Berliner Straße hinaus. In diesem Abschnitt bis zur Windelsbleicher Straße sollen zunächst Kanalisation und Straßenaufbau erneuert werden. Vor dem Gastronomen auf dem Tisch liegt das Schreiben vom Amt für Verkehr. Darin heißt es, aufgrund der Maßnahme &bdquo;entlang der Hauptstraße in dem Abschnitt zwischen Bodelschwinghstraße und Jenaer Straße“ sei die Zufahrt zu bestimmten Häusern, darunter auch das Restaurant in Nr. 27 &bdquo;leider beeinträchtigt“. Um jedoch die vorhanden Parkmöglichkeiten der umliegenden Gebäude weiter erreichbar zu halten, werde eine provisorische Zufahrt von der Berliner Straße aus ermöglicht. Lesen Sie auch: Fast zwei Jahre Vollsperrung für Neugestaltung an der Hauptstraße Das ist inzwischen auch geschehen. Die zuvor vorhandene Grünfläche ist unter einer Asphaltdecke verschwunden, werde allerdings dem Schreiben nach &bdquo;selbstverständlich im Nachhinein wieder hergestellt“. An der Abzweigung von der Berliner Straße aus verweist neuerdings auch ein Verkehrsschild auf die provisorische Zufahrt zum Parkplatz des &bdquo;Pesce Divino“. Sorgenvoller Blick Richtung Sommer Dessen Betreiber sieht dem Sommer sorgenvoll entgegen: &bdquo;Selbstverständlich ist mir klar, dass nach Fertigstellung alles hier viel attraktiver ist. Doch wie soll ich die Zeit bis dahin durchstehen?“ Aus den Kommentaren einiger Gäste habe er schon herausgehört, dass sich viele die Anfahrt von vornherein ersparen wollen. &bdquo;Lohnt sich das unter diesen Bedingungen noch?“, hat sich Mete gefragt und beschlossen, die Öffnungszeiten zurückzufahren. Statt wie bisher mittwochs bis montags tischt er künftig an vier Tagen auf, donnerstags bis sonntags. Das Personal hat er in Kurzarbeit geschickt. Trotz aller Beteuerungen wie &bdquo;Ich liebe diesen Laden“ und: &bdquo;Ich versuche durchzuhalten“, mag Mete auch den letzten Schritt nicht ausschließen: &bdquo;Wenn’s überhaupt nicht mehr geht, mache ich hier dicht.“ Das Brackweder Restaurant werde aktuell von seinen zwei Läden im Ratscafé &bdquo;Piacere Divino“ und &bdquo;Gusto Divino“ mitgetragen. Eine weitere baustellenbedingte Einschränkung ist nach Schilderung des Gastronomen inzwischen aus dem Weg geräumt. Anfangs habe sich das für den Betrieb zuständige Entsorgungsunternehmen gesträubt, die neue Zufahrt zu nutzen. Ein Baum mit tief herabhängenden Ästen soll die Laster auf ihrem Weg zu den Mülltonnen des Restaurants behindert haben. Vier Wochen lang seien daher die Container mit Speiseresten, Papier und Plastik nicht geleert worden. Nach Metes Hinweis beim Amt für Verkehr gab dort Carsten Vollmer grünes Licht. Die störenden Äste ließ der Projektleiter kurzerhand absägen. &bdquo;Fehlplatziert und zu klein“ Und noch mehr wird sich ändern. Vollmer räumt ein, der Hinweis auf die veränderte Zufahrt von der Berliner Straße und ein weiterer für Verkehrsteiltehmer aus Richtung Windelsbleicher Straße aus seien &bdquo;fehlplatziert und zu klein“. Die zuständige Firma habe bereits den Auftrag für besser erkennbare Schilder erhalten. Das voraussichtliche Ende der Bauarbeiten in diesem Abschnitts kündigt der Projektleiter für Oktober an. Die &bdquo;Gesamtmaßnahme“ sollte dann bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. &bdquo;Wir können die Baustelle nicht einfach weghexen“, bittet Vollmer um Verständnis. Immerhin habe man für Restaurantgäste eine Möglichkeit geschaffen, bis zum Parkplatz direkt vor der Eingangstür durchzufahren. &bdquo;Falls es doch mal eng werden sollte: Sprechen Sie uns an“, heißt es in einem gemeinsamen Flyer der Stadt Bielefeld, der Stadtwerke und moBiel. Die Information wendet sich an die betroffenen Geschäftsleute an der Hauptstraße generell, stellt mögliche Unterstützung in Aussicht. Ansprüche stellen können demnach Gewerbebetriebe, die sich &bdquo;aufgrund konkreter belegbarer Belastungen aus der Bautätigkeit in den nächsten Monaten von Insolvenz bedroht“ sehen, allerdings noch nicht zahlungsunfähig sind. Bewilligt wurde die Entschädigung laut Vollmer bisher in zwei Fällen.

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