Institution: Beste Deutsche Hausmannskost im Herzen der Bielefelder Altstadt

Bielefeld. Wer in der Altstadt gutbürgerlich essen möchte, wer Wert auf einen gut gefüllten Teller und traditionelle deutsche Küche legt, der kommt am &bdquo;Alt Bielefeld“ nicht vorbei. Allerlei Deftiges, kombiniert mit einem vitaminreichen Salat, dazu ein frisch gezapftes Herforder, das alles noch zu annehmbaren Preisen: Diese Kombi lockt Stammgäste, Passanten und Hungrige, die das alteingesessene Restaurant ganz neu für sich entdecken. Das ist gleich von zwei Seiten erreichbar: Der Eingang an der Goldstraße (mit auffällig rotem Namenszug) führt direkt in die Bierstube, der an der Obernstraße, nicht ganz so auffällig, ins Lokal. Die Innengestaltung wirkt wie aus der Zeit gefallen: Stuck an der Decke, dezent gemusterte Fliesen auf dem Boden, an den Wänden ein Sammelsurium von (oft typisch Bielefelder) Kuriositäten. Fotos und Bilder finden sich dort, Kupferstiche, Grafiken, Wandgemälde, Holzschnitzereien, eine (noch funktionierende) alte Wanduhr, ein direkt auf die Wand gemaltes Altstadt-Panorama, in dem der Künstler Fehlendes einfach hinzugefügt hat - man weiß kaum, was man zuerst näher betrachten möchte. Alles passt irgendwie hierher und zusammen, hat sich über die Jahre eingefunden und durfte bleiben. Hier geht es zu allen bislang veröffentlichten Teilen der Hausmannskost-Serie Doch so historisch die über viele Jahre zusammengewürfelte Einrichtung und Deko sind: Das Essen kommt stets frisch zubereitet auf den Tisch, an sieben Tagen die Woche, mittags und abends. &bdquo;Wir haben viele Stammgäste und auch viel Laufkundschaft“, erzählt Geschäftsführer Andreas Mamerow. &bdquo;Wenn wir geschlossen oder geschlossene Gesellschaften hätten, dann müssten wir die Leute wegschicken - und das machen wir nicht.“ Mittags kommen viele Ältere und Beschäftigte aus den umliegenden Büros, nach 21 Uhr zieht es auch Jüngere ins &bdquo;Alt Bielefeld“. &bdquo;Zum Vorglühen vor der Disco“, sagt Katja Loll, die seit 18 Jahren Betriebsleiterin ist. Zahlreiche Gäste kennt sie schon seit Ewigkeiten und oft genug auch ihre Lieblingsspeisen. Der Kartenspiel-Stammtisch trifft sich bereits seit 30 Jahre hier, auch Chorgemeinschaften oder private Freundeskreise kommen regelmäßig. Sie alle eint die Liebe zum familiären Miteinander und zu bodenständiger Hausmannskost, die hier serviert wird. Die Suppenklassiker - Rindfleisch, Hühner, Gulasch, Tomaten - gehören ebenso dazu wie feine westfälische Bauernsülze, gebratener Leberkäse mit saurer Gurke, Schweinebraten, Pfeffersteak mit Kroketten sowie alle möglichen Schnitzelvarianten. &bdquo;Rauf und runter“, sagt Katja Loll. &bdquo;Die Leute freuen sich immer, wenn sie reinkommen und die auf der Karte stehen sehen.“ Andreas Mamerow, der auch Gründungsmitglied des Männerchors &bdquo;Shantallica“ ist, mag übrigens am liebsten &bdquo;Shantallica-Schnitzel“: &bdquo;Mit zwei Spiegeleiern, Pommes und Salat - wegen der Vitamine.“ Von sämtlichen Tellergerichten gibt es ordentliche Portionen (&bdquo;für den großen Hunger“) und kleinere Versionen. Loll: &bdquo;Irgendwie muss man ja alle sattkriegen.“ Neben saisonalen Leckereien - Grünkohl ist durch, Spargel kommt - punktet das &bdquo;Alt Bielefeld“ mit täglich wechselnden Gerichten. Mittags gehört immer eine Tagessuppe oder ein Tagesdessert dazu. Auch bei Letzterem dominiert Vertrautes: rote Grütze, Eis und Vanille-Pudding. &bdquo;Den machen wir auch nicht selbst, weil wir auf Dr.-Oetker-Pudding stehen, und der richtig gut schmeckt“, bekräftigt Loll. Grundsätzlich aber wird in der &bdquo;Alt Bielefeld“-Küche alles frisch zusammengerührt, gebraten und gekocht. Verantwortlich dafür ist auch Koch Alex Riedel, der jahrelang im Golden Tulip gearbeitet hat. &bdquo;Er passt gut ins Team“, sagt Mamerow und verweist auf die gut funktionierende Multikulti- Zusammensetzung der rund 20 Mitarbeitenden: Von Srik Lanka über Bosnien, Pakistan, Kroatien der Türkei und natürlich Deutschland ist alles vertreten. Nur aus Deutschland aber kommen die Zutaten, ob Gemüse, Eier, Kartoffel oder Fleisch. &bdquo;Alles aus der Region“, unterstreicht Mamerow. Das gilt auch für das beliebteste Getränk der Bierstube: An der Goldstraße wird Herforder kredenzt, seit fast 70 Jahren sei es im Ausschank, sagt der Geschäftsführer. &bdquo;Am 7. Mai 1955 wurde hier eröffnet.“ Dazu läuft auf dem großen Fernsehbildschirm oft Fußball, Bundesliga und UEFA Champions League, und selbstverständlich alle DSC-Arminia-Spiele live. Dazu genießen die Gäste gern (auch ganz klassisch) Frikadellen. Für Raucher gibt’s ein kleines Separee hinter der unscheinbaren Tür neben dem Kneipeneingang. Der ist, wie alles im &bdquo;Alt Bielefeld“, liebevoll dekoriert, mit alten Metallschildern von nah und fern. Und natürlich fehlt auch der HB-Mann nicht, der so gern in die Luft geht.

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