Bielefelder Grüne wollen weitere Parkplätze zurückbauen

Bielefeld. &bdquo;Stillstand ist keine Antwort für die Zukunft“, sagt die Bielefelder Grünen-Abgeordnete und Fraktionschefin im Bundestag, Britta Haßelmann. Sie verteidigt damit bei der Jahreshauptversammlung ihres Kreisverbandes selbstbewusst auch so umstrittene Berliner Beschlüsse wie die zum Gebäudeenergiegesetz. &bdquo;Stillstand ist keine Antwort auf die Zukunft“ könnte auch der Redebeitrag von Umwelt- und Verkehrsdezernent Martin Adamski überschrieben sein. Vor seinen Parteifreunden macht er klar: &bdquo;Wir müssen Mut haben und Linie halten.“ Und das gilt vor allem für die städtische Verkehrspolitik. 10.000 öffentliche Parkplätze gebe es in der Innenstadt, ein Drittel davon offen. Die Auslastung liege bei 40 Prozent. Da findet er es nicht angemessen, wenn es bei der Fahrradstraße Ehlentruper Weg &bdquo;zur Glaubensfrage wird, wenn 120 Parkplätze wegfallen.“ Am grundsätzlichen Kurs der Verkehrswende will Adamski festhalten, auch wenn er feststellt, dass die Partner im rot-grün-roten Rathausbündnis ein Jahr vor der Wahl &bdquo;teils andere Themenschwerpunkte setzen.“ Die anstehenden Projekte möchte Adamski im Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern verwirklichen. Am Ende dürfe es nicht so kommen wie in Hannover, wo das dortige rot-grüne Bündnis am Streit um ein Verkehrskonzept in der dortigen Innenstadt gescheitert sei. Pläne für Quartiersparkhäuser Noch im Sommer will er Pläne für Quartiersparkhäuser im Umfeld der Fahrradstraße Ehlentruper Weg vorstellen. Für den weiteren radgerechten Umbau würden wie vereinbart auf Artur-Ladebeck-Straße zwischen Quellenhofweg und Betheleck Stellplätze wegfallen. Adamski wirbt dafür, dass die Gadderbaumer Straße zur Fahrradstraße werden kann, weil rund um den Adenauerplatz an der Vierspurigkeit für den Autoverkehr festgehalten werden müsse. Für den geplanten Komplettumbau der Herforder Straße setzt er nach wie vor auf einen politischen Konsens im Stadtentwicklungsausschuss. Die Idee einer unterirdischen Stadtbahntrasse auf der Hauptverkehrsstraße, vom grünen Ratsfraktionschef Dominic Hallau ins Gespräch gebracht, will er prüfen lassen. Doch bei der Realisierung eines solchen Vorhabens ist wegen des &bdquo;Zeit- und Kostenfaktors“ eher skeptisch. In Milse und in Höhe von Schüco sollen aber zusätzliche Park-and-Ride-Plätze geschaffen werden, um die Straße vom Autoverkehr zu entlasten. Und das rund um den künftigen Bildungscampus auf dem Seidensticker-Gelände die Sicherheit der Kinder Vorrang haben müsse, ist für ihn gesetzt. Adalbert Niemeyer-Lüllwitz, nicht nur Grünen-Mitglied, sondern auch BUND-Aktivist und Mitglied der Initiative &bdquo;Mut zur Verkehrswende“, sind die Planungen noch immer zu autolastig. Bei der Verkehrswende verlasse die Koalition zunehmend der Mut. Dafür sprächen auch Ideen, die Stadtbahn auf der Herforder Straße &bdquo;in den Keller zu verbannen“, sagt er in der anschließenden Aussprache. Adamski verweist auf gelungen Projekte, etwa die Einigung zur Neugestaltung des &bdquo;Altstadt-Raums. Für ihn ein Beispiel, wie die Interessen unterschiedlicher Akteure geeint werden können, eine Blaupause für künftige Vorhaben. Eigentlich würde er auch viel lieber und viel länger über den Klimaschutz, die künftige Energie- und Wärmeversorgung sprechen. Auch das ein Riesen-Thema. Ende 2024 soll im Rahmen der kommunalen Wärmeplanung feststehen, in welchen Vierteln das Fernwärmenetz ausgebaut werden kann. Um den Anteil der Fernwärme von aktuell 20 auf 40 Prozent der Haushalte zu verdoppeln, seien Milliarden-Investitionen in der Stadt nötig. Er spricht von Kalt-Nahwämenetzen, bei denen die Erdwärme genutzt wird. In einem Quartier soll bald ausprobiert werden, welche anderen alternativen Möglichkeiten der Wärmeversorgung es noch geben kann. &bdquo;Stillstand ist keine Antwort auf die Zukunft“, hat Britta Haßelmann gesagt. Adamski hat aufgezeigt, wie aus grüner Sicht Bewegung in Zukunftsfragen der Stadt kommen soll.

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