Sparrenburg-Restaurant schließt: Bielefelder können jetzt das komplette Inventar kaufen

Bielefeld. Dass hier über 50 Jahre zahlreiche Gäste gefeiert, gegessen und getrunken haben, ist nur noch ansatzweise zu erkennen. Beim Betreten des ehemaligen Restaurants an der Sparrenburg wirken die Räumlichkeiten im Erdgeschoss und der ersten Etage eher wie ein Einzelhandelsgeschäft. Am zweiten Weihnachtstag hatten die Betreiber Michael und Katja Niegisch zum letzten Mal geöffnet. Bis Ende März muss nun alles leer geräumt sein. Der Verkauf des Inventars ist aber bereits jetzt schon in vollem Gange. Teller, Tassen, Besteck, Weinflaschen - alles ist fein säuberlich voneinander getrennt und wird potenziellen Käuferinnen und Käufern präsentiert. An einigen Stücken wie den Holzbänken mit Sparren-Logo oder einzelnen Bildern an der Wand kleben schon die &bdquo;Verkauft“-Sticker. Im Vorfeld schon etliche Anfragen nach Inventar &bdquo;Wir hatten vorher schon Anfragen von Gästen, aber auch von Kollegen aus der Gastronomie“, sagt Michael Niegisch. Erst am vergangenen Samstag sei jemand da gewesen, der sein Interesse für sämtliche Kühlschränke bekundet hätte. Auch die professionellen Gastro-Küchengeräte seien bereits größtenteils reserviert. Etliche kleine und größere Erinnerungsstücke an das beliebte Lokal können aber noch erworben werden. Darunter auch eine lebensgroße Ritterrüstung. Diese ist zwar kein historisches Stück, doch für Mittelalter-Fans bestimmt dennoch interessant. Für rund 250 Euro würde Michael Niegisch sie abgeben. Der Preis ist aber Verhandlungssache, genau wie bei den allen anderen Deko-Gegenständen. Verhandlungsbereitschaft bei Ritterfiguren und Waffen-Attrappen &bdquo;Das sind ja Liebhaberstücke. Außerdem haben einige davon ja auch Gebrauchsspuren“, signalisiert Niegisch durchaus Verhandlungsbereitschaft bei Ritterfiguren, Schutzschild oder Waffen-Attrappen. Alle Waffen, die an den Wänden hängen, stehen aber nicht zum Verkauf. Einige davon gehören dem Historischen Museum und sind nur ausgeliehen. An kein Museum zurückgegeben werden, muss hingegen das Geschirr. Darunter befinden sich zahlreiche Teller oder Tassen mit dem Logo des Restaurants. Ein Speiseteller ist für acht Euro zu haben. Ebenso eine Kaffeetasse mit Untertasse. Den Dessertteller gibt es für fünf Euro. Sollte jemand ein ganzes 12- oder 24-teiliges Set kaufen wollen, könne man aber auch noch über den Preis reden, sagt Niegisch. Er und seine Frau Katja seien unter Woche so gut wie immer zwischen 10 Uhr und 18 Uhr vor Ort. Kurzentschlossene können in dieser Zeit also vorbeischauen. Öffentlicher Verkauf an zwei Januar-Wochenenden Zwei Wochenenden im Januar sind ebenfalls für den Verkauf des Inventars reserviert. Und zwar Samstag, 20. Januar sowie Sonntag, 21. Januar und eine Woche später der 27. Januar sowie der 28. Januar. Jeweils zwischen 10 und 18 Uhr können sich Interessenten dann die angebotenen Waren anschauen. Gerade die größeren Gegenstände wie Tische oder Thekenelemente müssen nicht sofort mitgenommen werden, sondern können zu einem späteren Zeitpunkt abgeholt werden, sagt Niegisch. Wie viele Sachen an den Wochenendterminen noch da sind, steht allerdings nicht fest. &bdquo;Wir sind von dem Interesse angenehm überrascht gewesen“, sagt Michael Niegisch. Angesichts der langen Zeit von 53 Jahren, in denen drei Generationen der Familie das Restaurant betrieben haben, sei allerdings auch etwas Wehmut dabei. Stadt hat sich wegen möglichem Nachfolger noch nicht gemeldet &bdquo;Wir haben gemischte Gefühle beim Verkauf“, gesteht Katja Niegisch. Denn viele der Andenken würde das Ehepaar auch gerne selbst behalten. &bdquo;Wenn die Stücke dann aber an Stammgäste gehen, die schöne Erinnerungen damit verbinden“ sei das aber auch sehr schön, so Katja Niegisch. Bis Ende März läuft der Pachtvertrag mit der Stadt noch. Dazu zählt auch der Kiosk, den Michael Niegisch bis dahin weiterbetreiben wird. Darüber hinaus stehe er in Gesprächen, diesen auch über den März hinaus weiterzubetreiben. Wegen einer möglichen Nachfolge für das Restaurant hat Familie Niegisch hingegen noch nichts von der Stadt gehört. Es seien zwar mal Interessenten direkt bei ihnen im Lokal gewesen, ob es jedoch zu Verhandlungen gekommen sei und wie weit diese möglicherweise sind, ist dem Ehepaar allerdings nicht bekannt.

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