Drei neue Grundschulen in Bielefeld starten, obwohl die Neubauten dafür noch jahrelang fehlen

Bielefeld. Obwohl die Neubauten erst in einigen Jahren fertig sein werden, eröffnen offiziell zum nächsten Schuljahr drei neue Grundschulen in der Stadt, in Gellershagen, Sennestadt und Sieker. Zum Start der Anmeldungen der neuen Erstklässler ab 30. Oktober wirbt die Stadt jetzt für die Einrichtungen, die solange in Übergangsstandorten untergebracht sind. Elternkritik an der Verwaltung, dass die Schulneubauten so verzögert realisiert werden, kann Schuldezernent Udo Witthaus nicht nachvollziehen. "Die Interimsschulen sind top ausgestattet - digital und auch personell", sagt Witthaus. Es müssten keinerlei Abstriche gemacht werden. Ganz im Gegenteil: In einer kleinen, überschaubaren, sehr persönlichen Schulgemeinde zu starten, biete "riesige Chancen". Die drei neuen Grundschulen in Sennestadt (Grundschule Wintersheide, Interimstandort ehemalige Comeniussschule), Sieker (Interimstandort ehemalige Pestalozzischule) und Gellershagen (Interimstandort Gutenbergschule) werden zweizügig, also mit zwei Parallelklassen, als inklusive Schulen im Gemeinsamen Lernen und mit offenem Ganztagsangebot (OGS) geführt. Wer Träger davon sein wird, ist noch offen. "Das wurde gerade ausgeschrieben", berichtet Susanne Beckmann, Leiterin des Amtes für Schule. Grundschullehrer haben großes Interesse, die neuen Bielefelder Grundschulen mitzugestalten Die Versorgung der neuen Grundschulen mit Lehrkräften und weiterem pädagogischen Personal sei sichergestellt, so Holger Meyer, Schulaufsicht für die Grundschulen. Auch Schulsozialarbeiterstellen seien überall eingeplant. Dass Interesse der Grundschullehrer, die neuen Schulen mitzugestalten, sei sehr groß. Die Schulleitungestellen würden von der Bezirksregierung zeitnah ausgeschrieben. In Bezug auf fehlende Lehrkräfte stehe Bielefeld im Vergleich zu anderen Städten, wie beispielsweise im Ruhrgebiet, gut dar. "Die Basis für das pädagogische Konzept wurde von einer Arbeitsgruppe aus erfahrenen Schulleitungen und Lehrkräfte benachbarter Grundschulen sowie mit fachliche Expertise der Universität Bielefeld erstellt", berichtet Witthaus. Auch die Eltern der zukünftigen Schüler könnten dann an der Weiterentwicklung mitarbeiten und ihre Wünsche und Vorstellungen so mit einbringen. Sobald Schulleitungen gefunden sind, soll es weitere Informationsveranstaltungen in den Übergangstandorten geben. Auch die Schulhöfe würden ertüchtigt und kindgerecht mit Spielgeräten versehen. Erstklässler, die im kommenden Sommer an den neuen Grundschulen starten, vermutlich nie in den neuen, dreizügig geplanten Gebäuden lernen. In Gellershagen (Gesamtkosten laut aktualisiertem Bauprogramm 19 Millionen Euro, zwei Millionen für das Ausweichquartier) ist die Fertigstellung jetzt erst 2030 geplant (statt 2027), in Sieker (Gesamtkosten 21 statt bisher geplant 19 Millionen Euro) 2028 (bisher 2026), in Sennestadt (Gesamtkosten knapp 27 statt bisher geplant 22 Millionen Euro) bereits 2028 (bisher 2030). "Mag sein, dass die Übergangstandorte gut ausgestattet sind", sagen Elternvertreter. Aber die Kosten in Millionenhöhe dafür hätte sich die Stadt sparen können, wenn die Neubauten passend fertiggestellt worden wären. 30. Oktober bis 15. November ist Anmeldezeitraum für die zukünftigen Erstklässler an den Bielefelder Grundschulen Anmeldezeitraum für die zukünftigen Erstklässler an den Bielefelder Grundschulen ist vom 30. Oktober bis 15. November. Das Anmeldeverfahren für die drei neuen Grundschulen werde von erfahrenen Fachkräften anderer Bielefelder Grundschulen organisiert und nach individueller Terminvereinbarung an den Interiemsstandorten durchgeführt, ergänzt Witthaus. Die endgültigen Bescheide, wer wo einen Platz bekommt, würden dann im Februar 2024 verschickt. Unter www.bildung-in-bielefeld.de gibt es aktuelle Informationen zu den drei neuen Grundschulen und den neu definierten Schuleinzugsbereichen. Im FAQ-Bereich beantworte die Verwaltung auch die vielen Fragen der Eltern zu den neuen Standorten, ergänzt Beckmann.

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