Scharfe Schüsse in der Nacht im Bielefelder Osten

Bielefeld. Nächtliche Schüsse im Bielefelder Osten führen bei den Anwohnern derzeit zu einer gewissen Unsicherheit. Laut Zeugenaussagen sind sowohl am 17. als auch am 22. Juni Schüsse an der Heckstraße abgegeben worden. Die Polizei kann nur einen Zwischenfall bestätigen. Auch ist noch offen, ob zwei junge Männer, die in der ersten Nacht in Tatortnähe zwischenzeitlich festgenommen wurden, etwas mit den Schüssen zu tun haben. Gegen 1.10 Uhr wurde der Polizei die Abgabe mehrere Schüsse in der Heckstraße gemeldet. Die Anrufer beschrieben einen Mann, der mehrmals mit einer Pistole geschossen habe. Bevor die Streifenbeamten eintrafen, war der Mann mit einem nicht näher zu beschreibenden Pkw davongefahren. Die Zeugen gaben an, dass der Fahrer zwischen 18 und 23 Jahre alt sein soll, etwa 1,75 Meter groß und athletisch gebaut. Er habe dunkle Kleidung getragen. An der Heckstraße fanden die Polizisten Patronenhülsen einer scharfen Waffe. Projektile waren in einer Scheibe eines angrenzenden Hauses und in einem Auto steckengeblieben. Sie wurden sichergestellt. Weitere Beamte entdeckten mit ihren Diensthunden noch weitere Patronenhülsen. Zwei junge Bielefelder flüchten vor Kontrolle Während der Fahndung nach dem Schützen und seinem Wagen ignorierte nach Auskunft der Polizei ein Audi-Fahrer am Hudeweg die Anhaltezeichen an einem Streifenwagen. Der Fahrer beschleunigte und versuchte, sich der Kontrolle zu entziehen. Während der Streifenwagen dem Wagen folgte, bog er auf die Heeper Straße ab und durchfuhr nochmals den Hudeweg. Beim erneuten Abbiegen auf die Heeper Straße sprang der 17-jährige Beifahrer aus dem Audi und lief davon. Der Bielefelder wurde von Polizisten wenig später eingeholt. Im weiteren Verlauf bog der Flüchtige von der Heeper Straße in die Ziegelstraße und dann auf die Straße Auf dem Langen Kampe ab. Dabei stieß das Auto gegen den Bordstein. Weil dabei die Achsen beschädigt wurden, konnte der Wagen nicht mehr weiterfahren. Am Steuer saß ein 18-jähriger Bielefelder, der positiv auf Betäubungsmittel getestet wurde. Ein Arzt entnahm ihm auf einer Polizeiwache eine Blutprobe. Er ist nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis und gab an, erst in einem Monat seine Führerscheinprüfung zu haben. Nach den bisherigen Erkenntnissen wird ein Zusammenhang zwischen dem Verhalten der beiden Audi-Insassen und den Schüssen in der Heckstraße geprüft. Es könnte allerdings auch ein bislang unbekannter Täter für die Schussabgabe in Betracht kommen. Zu dem Einsatz am 22. Juni hat die Polizei keine bestätigten Hinweise auf einen Schusswaffengebrauch. Die Ermittler suchen weitere Zeugen für die Schüsse in der Heckstraße. Diese können sich unter Tel. 0521 5450 melden. Weitere Zwischenfälle mit Schusswaffen In den vergangenen Wochen haben damit zum wiederholten Male Schüsse Bielefelder Bürgerinnen und Bürger in Aufruhr versetzt. Am Sonntag, 25. Juni, hatten sich mehrere junge Männer zur Klärung eines Streits um eine Frau in der Nacht in Stieghorst verabredet. Dabei kamen Schreckschusspistolen zum Einsatz, es soll zweimal geschossen worden sein. Ein 20-jähriger Versmolder erlitt dabei schwere Verletzungen am Kopf. In der Nacht zum 14. Juni wurde ein Bielefelder durch Reizgas leicht verletzt. Mehrere Anwohner der Wikingerstraße in Brackwede hatten gegen 0.40 Uhr Schüsse gehört und die Polizei gerufen. Ein 48-jähriger Bielefelder schilderte den vor Ort eingetroffenen Beamten, dass drei Unbekannte vor dem Fenster seines Hauses Reizgas verschossen hätten und anschließend in Richtung Stadtring geflüchtet seien. Der Mann erlitt leichte Verletzungen, die durch Rettungskräfte vor Ort versorgt wurden. Ein Streit zwischen einem 20-jährigen Bielefelder und seiner 29-jährigen Arbeitskollegin war am 29. Mai in Brackwede ausgeartet. Als die Bielefelderin später mit einer Gruppe von fünf Personen am Wohnort des jungen Manns auftauchte, soll dieser eine täuschend echt aussehende Schreckschusswaffe auf die Gruppe gerichtet und einen Warnschuss in die Luft abgegeben. Bei seiner anschließend Flucht waren er und zwei Verfolger der alarmierten Polizei in die Arme gelaufen. Nur einen Tag zuvor waren mehrere Schüsse in der Innenstadt gefallen: Zwei große rivalisierende Gruppen waren im Bereich Kesselbrink und Wilhelmstraße aneinandergeraten.Die Polizei konnte im Anschluss einige ihnen bekannte jugendliche Intensivtäter in Gewahrsam nehmen. Andere Teilnehmer schafften es auf der Flucht bis Oerlinghausen, gerieten dann in eine Polizeikontrolle. Im vollbesetzten Kleinwagen waren eine PTB-Waffe zum Abfeuern von Schreckschussmunition, ein Messer, einen Schlagring sowie eine Brechstange gefunden worden.

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