Brandstiftung Nach Feuer im Bielefelder Jahnplatz: Hängepartie um Sportscheck-Wiedereröffnung

Bielefeld. Die zerstörerische Brandstiftung am 14. Dezember im Tedi-Laden des Jahnplatz-Tunnels hatte für das Sportartikel-Geschäft Sportscheck, das direkt über dem Brand-Laden liegt und vollständig von Ruß und Qualm eingenebelt wurde, weitreichende Folgen. Durch sämtliche Geschosse drang der giftige Rauch und zerstörte Waren sowie die Inneneinrichtung. Vermieter und Mieter arbeiten derzeit an einer Rückkehr, doch die dürfte auch fünf Monate nach dem Brand noch auf sich warten lassen. Eigentümerin des ehemaligen Wameling-Gebäudes ist die Kapitalgesellschaft &bdquo;Aachener Grundvermögen“. Ihre Sprecherin Sonja Nees bestätigt nun, dass die Brandschadensanierung auf Vermieterseite fast abgeschlossen ist. &bdquo;In Kürze kann die Übergabe der Flächen an unseren Mieter Sportscheck erfolgen.“ Dann erst kann Sportscheck den Ladenausbau angehen. Der Tedi-Markt hat seinen Mietvertrag nicht verlängert Bisher wurden seit Mitte März im Gebäudeinneren also Instandsetzungsarbeiten – hauptsächlich an der hauseigenen Technik – durchgeführt. Wie lange nun der Ladenausbau für das Sportgeschäft dauern wird, steht in den Sternen. Der Vermieter verweist auf den Händler. Das Unternehmen reagiert seinerseits nicht auf Anfragen. Man munkelt, dass bis zur Wiedereröffnung noch Monate verstreichen werden. Der völlig ausgebrannte Tedi-Markt hingegen wird nicht wieder zurückkehren: &bdquo;Das Unternehmen wird seinen Mietvertrag nicht verlängern“, erklärt Nees. &bdquo;Die Flächen werden künftig einer anderen Nutzung zugeführt, ein konkretes Konzept steht dafür noch nicht fest.“ Bielefelder Kripo identifiziert junge Täter Grund für den Rückzieher dürfte der anstehende Verkauf des Jahnplatz-Forums sein. Zwar gehört der Keller, in dem sich der Laden für Drogerie- und Tierbedarf sowie Haushalts- und Do-it-yourself-Artikel befand, zur Immobilie der Kapitalgesellschaft Aachener Grundvermögen, doch der Zugang war allein über den Jahnplatz-Tunnel möglich, der möglicherweise in Kürze für 1,7 Millionen Euro von der Stadt Bielefeld gekauft wird. Wie berichtet, hatte die Kripo drei Kinder (zwei Jungen, ein Mädchen) und einen Jugendlichen identifiziert, die mit der Brandstiftung zu tun hatten. Laut Staatsanwältin wird einem der Jungen die Brandstiftung vorgeworfen. Da er aber als Kind nicht strafmündig ist, wird es keinen Strafprozess geben. Dennoch drohen ihm zivilrechtliche Ansprüche. Wer das siebte Lebensjahr vollendet hat und intellektuell erkennen kann, dass das Anzünden fremden Eigentums falsch oder schädlich ist, ist nach dem Bürgerlichen Gesetzbuch deliktfähig und damit für Schadenersatz haftbar. Schadensschätzung durch die Brandstiftung: 11,1 bis 13,4 Millionen Euro Vonseiten der Staatsanwaltschaft wird lediglich gegen den polizeibekannten Jugendlichen (15) ermittelt. Welchen Anteil er an der Tat haben soll, ist noch unklar. Das wird sich erst mit Anklageerhebung zeigen, die kurz bevorsteht. Die Kripo hatte nach der Brandstiftung im Dezember den Schaden im Tedi-Markt sowie im Sportscheck-Gebäude auf 11,1 bis 13,4 Millionen Euro geschätzt. Ob diese Summe passt, kann der Immobilienbesitzer noch nicht abschätzen: Zur Schadenssumme könne man erst nach Abschluss der Gesamtheit aller Arbeiten etwas sagen, so Sprecherin Nees.

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