Jahnplatz Spezialisten für den schlimmsten Dreck: Jahnplatz-Reinigung ist aufwendig und teuer

Bielefeld. &bdquo;Ein Kaugummi vom Pflaster zu entfernen kostet mehr, als es im Laden zu kaufen“, sagt Bram van Laar. Der Mann von der holländischen Firma Jadon ist Experte. Jadon reinigt Pflaster aller Art. Mit ihren Hochdruck-Dampfstrahlmaschinen sind die Mitarbeiter in den Niederlanden, Belgien und Deutschland unterwegs – in Stuttgart, Köln oder Mainz und seit Montag auch in Bielefeld. Im Juli 2022 war der Jahnplatz nach dem großen Umbau freigegeben worden. Das Granitpflaster strahlte und leuchtete in unterschiedlichen Farbtönen. Inzwischen ist es schmutzig grau – eine Folge der Luftverschmutzung und der Abgase. Dazu kommen dunkle Flecken, Schlieren und Lachen: Eis und Limonade, Ketchup und Mayo, Obst und vieles andere haben das Pflaster verfärbt. Und Kaugummis. &bdquo;Die sind das Schlimmste“, sagt Bram van Laar. &bdquo;Von einer ganzen Reihe von Reinigungsbetrieben haben wir Angebote eingeholt, die Firma Jadon hat den Auftrag bekommen“, berichtet Maik Greve vom Umweltbetrieb. In den nächsten drei Jahren werden die Saubermänner aus Holland jeweils vier Mal nach Bielefeld kommen: Einmal, um die gesamten 6.000 Quadratmeter Pflasterfläche des Jahnplatzes zu putzen, und drei Mal, um jeweils 2.000 Quadratmeter Steinboden im Bereich der Bushaltestellen zu reinigen. &bdquo;Wir haben besondere Maschinen, die haben wir selbst entwickelt“, sagt van Laar. &bdquo;Und wir haben sehr viel Erfahrung und wissen, wie wir welches Pflaster angehen müssen. In Bielefeld ist es leicht, da sind die Steine noch neu.“ Mit Dampf löst sich fast jeder Schmutz Die Kehrgeräte von Jadon arbeiten mit Wasser, Druck und Dampf. Damit löst sich fast jeder Schmutz ab und auf. Fette ebenso wie Algen, Grauschleier und Moos. &bdquo;Wir nehmen so wenig Druck wie möglich und so viel Hitze wie nötig. Sonst macht man mehr kaputt als sauber“, sagt Bram van Laar. Für eine Komplettreinigung des Jahnplatzpflasters sind drei Männer sieben Tage im Einsatz. Die meiste Arbeit machen die zähen, dunklen Kaugummiflecken. Die müssen einzeln entfernt werden. Dazu setzen die Pflaster-Fachmänner Sprühlanzen ein, aus denen über 100 Grad heißer Dampf kommt, den Dieselaggregate erhitzt haben. Es sind Tausende von Kaugummiflecken Bei dieser Temperatur lösen sich die Kaugummireste ab. Das dauert nur ein paar Sekunden. &bdquo;Aber es sind Tausende“, sagt van Laar. Außerdem müssen die Männer behutsam vorgehen. Auch Asphalt werde bei diesen Temperaturen weich. Gereinigt werden daher nur die Granitsteine auf dem Jahnplatz, nicht die asphaltierten Wege und Straßenflächen. Das meiste des warmen Waschwassers wird ebenso wie feste Schmutzteilchen aufgefangen und anschließend entsorgt. &bdquo;Wir setzen keine Chemie ein“, betont Bram van Laar. Das alles hat seinen Preis: Rund 35.000 Euro im Jahr muss der Umweltbetrieb künftig für die Jahnplatz-Reinigung ausgeben.

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