Bielefelder Radler in Sorge: So sichere ich mein Fahrrad richtig gegen Diebstahl

Bielefeld. Fahrräder und insbesondere die begehrten Pedelecs und E-Bikes sollten auch im Keller oder in der Garage unbedingt an einem festen Gegenstand angeschlossen werden. Darauf weist die polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes hin. Wie berichtet, machen elektrisch betriebene Pedelecs und E-Bikes mehr als die Hälfte der aktuell entwendeten Zweiräder aus, heißt es von der Polizei Bielefeld. Der Anstieg der Diebstähle war zuletzt deutlich gestiegen. Sicherheitsschlösser Um es den Dieben schwerer zu machen, empfiehlt die Polizei stabile Ketten-, Bügel- oder Faltschlösser mit massivem Schließsystem aus hochwertigem Metall wie etwa durchgehärtetem Spezialstahl. Wichtig ist dabei, auf das Sicherheitslevel zu achten. Die Hersteller geben jeweils eigene Sicherheitsstufen vor und sind daher nicht vergleichbar. Trotzdem gilt: Ein einfaches Spiral- oder Stahldrahtschloss für vier Euro ist in wenigen Sekunden mit einem Bolzenschneider durchzutrennen. Bei einem Kettenschloss mit hoher Sicherheitsstufe (etwa 40 Euro) braucht der Dieb dafür länger als 15 Minuten. Käufer sollten beim Kauf darauf achten, dass die Ringe der Ketten einzeln verschweißt wurden und nicht an der Naht aufgehebelt werden können. Auch sogenannte Faltschlösser, die aus mehreren Stahlgliedern bestehen, halten länger durch. Noch sicherer sind Bügelschlösser aus Stahl mit möglichst hoher Sicherheitsstufe (etwa 80 Euro). Die kriegen Diebe selbst mit einem Wagenheber nicht auf. Sie widerstehen bis zu 6,5 Tonnen Zugkraft. Nachteil: Sie sind starr und lassen sich längst nicht um jeden Gegenstand schließen. Zahlencode oder Schlüssel? Zahlenschlösser sind laut Stiftung Warentest sicherer als Schlösser, die mit einem Schlüssel geöffnet werden. Denn nur Letztere können mit einem sogenanntem Lockpicking-Besteck geknackt werden. Mit solchen speziellen Werkzeugen arbeiten viele Fahrraddiebe. Andere vereisen sogar aufwendig Stahlschlösser mit einem Eisspray, um das Metall vor dem Knacken spröde zu machen. Preisempfehlung Der Verband der Schadensversicherer (VdS) rät je nach Wert des Fahrrades auch mehr in seine Sicherheit zu investieren. 5 bis 10 Prozent des Neupreises sollte dem Fahrrad-Besitzer ein Schloss wert sein, heißt es dort. Aber der Preis allein sei nicht alles. Es lohne sich auch, Produkttests näher anzusehen, um besonders geeignete Schlösser von weniger gelungenen unterscheiden zu können, so der VdS. Stiftung Warentest identifiziert immer wieder teure, scheinbar hochwertige Schlösser als echte Sicherheitsversager. Der aktuelle Fahrradschloss-Test von Stiftung Warentest. Richtig Anschließen Fahrräder sollten stets mit Rahmen und Hinterrad an einem fest verankerten Gegenstand wie einem Laternenmast angeschlossen werden. Ist so einer nicht zur Stelle, können Räder auch aneinander geschlossen werden. Ratsam ist auch, das Rad möglichst weit vom Boden entfernt mit Rahmen, Vorder- und Hinterrad anzuschließen. &bdquo;So können Diebe den Bolzenschneider nicht auf dem Boden absetzen“, heißt es von Experten. Das erschwere das Knacken des Schlosses. Bewegliches mitnehmen Bei E-Fahrrädern sollten wertvolle Zubehörteile wie der Akku immer mitgenommen werden. Akku-Schlösser reichen als Schutz in der Regel nicht, informiert die Polizei. Auch drinnen abschließen Die Zugangstüren zu Keller- und Garagenräumen sowie Treppenhäusern sollten außerdem immer abgeschlossen sein. Die Hausratsversicherungen zahlen in der Regel nur Schadenersatz, wenn die Zugänge zu Garage oder Keller verschlossen waren. Außerdem sind eindeutige Spuren für einen Einbruch vorzulegen. Viele Versicherungen verlangen darüber hinaus, dass die Räder auch in Garage oder Keller mit einem zusätzlichen Schloss gesichert waren. Rahmennummer notieren &bdquo;Rahmennummer, Marke und Typ des Fahrrads sollten notiert werden, beispielsweise in einem Fahrradpass“, rät die Polizei. Auch ein aktuelles Foto des Rads hilft bei etwaigem Verlust. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC), Versicherungen, Vereine und teilweise auch die Polizei bieten außerdem bei Vorlage eines Eigentumsnachweises eine Codierung in Form einer Gravur an. Leider bieten Polizei und ADFC hier in der Region eine solche Gravur nicht an. Zusatzversicherung Wer ein teures Rad besitzt, sollte über eine Diebstahlversicherung nachdenken. Fahrräder können in der Hausratversicherung (bis zu einer bestimmten Deckungssumme) mitversichert werden. Alternativ bietet sich eine extra Fahrradversicherung an. Dabei gilt laut Finanztest: Je höher der Wert des Rades, desto eher macht eine separate Versicherung Sinn. Einen separaten Diebstahlschutz für ein 2.500 Euro teures E-Bike gibt es zum Beispiel ab 40 Euro pro Jahr.

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