Nach der Kettensägen-Tat: Die Polizei Bielefeld meldet zweiten brutalen Taxi-Überfall

Bielefeld. Nach dem Angriff auf einen Taxifahrer sowie der anschließenden Bedrohung mit einer Kettensäge in der Nacht auf Sonntag meldet die Polizei noch einen zweiten Vorfall vom Wochenende. Auch dabei soll ein Fahrgast brutal gegen seinen Taxifahrer vorgegangen sein. Diesmal ging es zusätzlich noch um einen Raubüberfall. Wie Polizeisprecher Fabian Rickel mitteilte, hält er die Häufung dieser Taxiüberfälle für einen Zufall. Zuletzt habe es keinerlei Auffälligkeiten mit Taxifahrern als Opfer gegeben. Nach Angaben der Polizei endete die fragliche Taxifahrt am frühen Samstagmorgen, 4. März, in einem Hinterhof an der Ecke Heeper Straße und Elbrede mit mehreren Faustschlägen und einem Raub. Der Fahrgast hatte sich zunächst vom Boulevard zu diesem Hinterhof fahrenlassen. Wie auch schon im Fall der Kettensägen-Bedrohung gab der Mann anschließend an, das Geld für die Fahrt noch holen zu müssen. Der Fahrgast hinterließ als Pfand seinen Personalausweis und verschwand gegen 3.40 Uhr, um das Geld zu holen. Der Fahrgast verletzt den Bielefelder Fahrer mit Faustschlägen an Bei seiner Rückkehr hielt der Mann laut Polizeibericht dem Taxifahrer zwar einen Geldschein hin. Doch der Kunde hielt das Geld fest und riss dem Chauffeur dafür seinen Ausweis aus der Hand. Anschließend verletzte der Mann den Fahrer durch mehrere Faustschläge und versuchte, an das Portemonnaie des Fahrers zu gelangen. Erst als der mit seinem Taxi zurücksetzte, ließ der Räuber von seinem Vorhaben ab. Allerdings blieb seine Armbanduhr in dem Taxi zurück. Die Polizei sucht nun Hinweise zu dem mutmaßlichen Taxiräuber (28 Jahre, 1,82 bis 185, Bart) von Samstag, der durch wenige Haare auf dem Kopf auffiel. Zeugen melden sich beim Kriminalkommissariat 14 unter Tel. 0521 5450. Beide Bielefelder wurden bei der Rangelei verletzt Im Fall des Taxigastes, der eine Nacht später seine Kettensäge zückte, steht inzwischen fest, dass der 37-Jährige in jener Nacht ziemlich betrunken gewesen war. Ein Alkoholtest hatte ein deutliches positives Ergebnis angezeigt. Der Bielefelder, der sich vom Hauptbahnhof nach Hause nach Ubbedissen hatte fahren lassen, hatte auch vorgegeben, das Geld für die Taxifahrt erst holen zu müssen. Tatsächlich sei er mit Bargeld zurückgekehrt. Doch der 37-Jährige soll das Bargeld selbst eingesteckt und dann den Taxifahrer angegriffen haben. Aus Sicht der Polizei seien bei der Rangelei beide Männer verletzt worden. Die Kripo geht davon aus, dass die Verletzungen des 37-Jährigen durch seinen eigenen Angriff zu erklären seien. Anschließend, das belegt ein Handyvideo des Opfers, holte der Hausbewohner eine Motorsäge aus seiner Garage und warf diese an. Nach Aussage des Taxifahrers habe er ihm mit der laufenden Motorsäge gedroht, sogar das gefährliche Werkzeug in seine Richtung geschwenkt. Dabei sei es aber zu keiner weiteren Körperverletzung mehr gekommen. Polizisten zücken ihre Dienstwaffen Polizisten, die dem 31-jährigen Bielefelder zu Hilfe geeilt waren, zückten vor Ort ihre Dienstwaffen und zwangen den Mann zu Boden. Dort fesselten sie ihn später und führten auch einen Alkoholtest durch. Anschließend durfte er zu Hause bleiben. Die Polizei ermittelt gegen den 37-Jährigen bisher wegen Zechbetrugs und wegen Bedrohung mit einer laufenden Kettensäge. Rickel betont, dass aber im Laufe der Ermittlungen auch noch eine Körperverletzung in Frage kommen könnte. Genauso wie eine Gegenanzeige des Beschuldigten. Der 37-Jährige hatte sich am Tatort allerdings noch nicht zum Tatgeschehen geäußert. Die Sicht des mutmaßlichen Zechprellers werde also erst bei einer Vernehmung zu erfahren sein. Die Ermittlungen dauern an.

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