Verkehrschaos am Bielefelder Adenauerplatz: Zweite Bauphase ist gestartet

Bielefeld Und dann noch ein Liegenbleiber. Mitten auf dem Adenauerplatz, kurz vor den Straßenbahnschienen, geht am Montagvormittag für einen schwarzen BMW mit Hannoveraner Kennzeichen nichts mehr. Der Fahrer telefoniert aufgeregt gestikulierend. Hinter ihm hupende Autos. Für die Autofahrer aus Richtung Jahnplatz, die die neu eingerichtete Umleitungsstrecke über die Gadderbaumer Straße in Richtung Brackwede nutzen wollen, bedeutet das Pannenauto eine zusätzliche Geduldsprobe. Zum Wochenstart hat auf dem Platz Phase zwei des fahrradgerechten Umbaus begonnen. Dazu sind Absperrungen aufgestellt und Umleitungen eingerichtet worden. Die Gadderbaumer wird zur Einbahnstraße Es kommt zu den erwarteten Staus: zu einem auf der Artur-Ladebeck-Straße ab der Einmündung Von-der-Recke-Straße bis zum Adenauerplatz, zum anderen auf der Kreuzstraße in Richtung Adenauerplatz. Sie ist komplett dicht. Von dort aus müssen die Autofahrer eine Kehre fahren, um in die Gadderbaumer Straße zu gelangen. Die Gadderbaumer Straße ist bis zum Ende der Arbeiten im April Einbahnstraße in Richtung Brackwede. Doch das haben am Montagmorgen noch nicht alle Autofahrer verinnerlicht. Trotz aufgestellter Absperrungen sind manche auch in der Gegenrichtung unterwegs. Geparkt wird ebenfalls noch in Richtung Adenauerplatz. Die Regelung muss sich wohl noch einspielen. Manchmal staut sich der Verkehr auf der Kreuzstraße auch bis in die Detmolder Straße hinein zurück. Das Abbiegen aus der Kreuzstraße in Richtung Jahnplatz bleibt möglich. Schwierigkeiten haben auf den eingeengten Fahrspuren auch Rettungsfahrzeuge. Für sie ist deshalb eine Schranke installiert worden, die per Handysignal geöffnet werden kann. So können die Rettungswagen den Baustellenbereich ohne Umwege durchfahren. Auch Baustellenfahrzeuge und Anwohner können die Zufahrt über die Schranke nutzen. Am ersten Baustellentag sorgt die Schranke aber für Irritationen bei anderen Autofahrern, zumal sie zeitweise offensteht. Auch die, für die Umbauarbeiten vorgenommen werden, müssen sich erst einmal umstellen. Mit dem Rad geht es nicht mehr auf der Artur-Ladebeck-Straße geradeaus über den Adenauerplatz in Richtung Brackwede weiter. Die Radler müssen den Platz überqueren, dann in die Gadderbaumer Straße einbiegen. Nicht alle halten sich daran, versuchen die Absperrungen zu umfahren. Radler dürfen die Gadderbaumer Straße in beiden Richtungen nutzen. Fußgänger müssen ebenfalls Umwege in Kauf nehmen. Wer aus dem Johannistal in Richtung Brackwede oder in Richtung Innenstadt fahren möchte, kann dies weiterhin ungehindert tun. Aus Richtung Innenstadt kommend nach rechts ins Johannistal und auf den OWD einbiegen – das wird in den kommenden Wochen aber nicht mehr funktionieren. Nach Abschluss der Umbauarbeiten wird es dort eine Autofahrspur weniger geben, damit Radler den Platz sicherer queren können. Kritik am Zeitplan Die städtische Unfallkommission hatte in dem Bereich einen Unfallschwerpunkt ausgemacht. Deshalb sollte die Gefahrenstelle beseitigt werden. Dass im Herbst 2022 die Arbeiten am ersten Bauabschnitt so kurzfristig angekündigt worden waren, hatte für viel Kritik gesorgt – und der Verwaltung eine Rüge der von der FDP eingeschalteten Bezirksregierung beschert. Nach Auffassung der Kommunalaufsicht waren die Bauarbeiten kein &bdquo;Geschäft der laufenden Verwaltung“. Vielmehr hätten die politischen Entscheidungsträger einbezogen werden müssen. Für Ungemach hatte auch gesorgt, dass parallel zu den Arbeiten am Adenauerplatz auch die Stapenhorststraße gesperrt ist, weil dort ein 110.000-Volt-Kabel verlegt wird – ein weiterer Engpass für den Innenstadtverkehr.

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