Neue Ideen für den Jahnplatztunnel: Jugendzentrum unter der Erde

Bielefeld. Ein neues Zentrum für Jugendkultur, mitten unter dem Jahnplatz, in dem es abends auch mal lauter werden darf. Diese Idee brachten die Bielefelder Falken bereits 2020 ins Spiel. Damals befand sich das Forum noch in der Hand der Elad-Gruppe. Das israelische Immobilienentwicklungsunternehmen hatte den Tunnel für 5,5 Millionen Euro zum Verkauf angeboten. Zu viel Geld für die triste Gastro- und Shoppingmeile unterm Jahnplatz, befand man jedoch damals. Elad verkaufte trotzdem. Nicht an die Stadt, sondern an Zamberk Real Estate Ventures GmbH (ZREV) und den Immobilieninvestor Philipp Freiherr von Bechtolsheim. Die Idee von der Jugendkultur im Jahnplatzkeller wanderte vorerst in die Schublade. Der Preis für den Jahnplatztunnel liegt inzwischen deutlich unter dem von vor drei Jahren Nun – drei Jahre später – greift die SPD-Fraktion im Stadtrat den Vorschlag noch einmal auf. Der Zeitpunkt ist kein Zufall. Denn die Stadt verhandelt aktuell erneut mit den Besitzern des Jahnplatzforums. Der Preis, so hört man, liegt inzwischen deutlich unter dem von vor drei Jahren. Wie steht es heute um die Pläne? Die SPD-Fraktion befürwortet einen Kauf, wenn die Rahmenbedingungen und die Kosten stimmen, betont Sprecher Riza Öztürk. &bdquo;Dann sollten wir die Gelegenheit nutzen. Es ist wichtig, dass diese zentrale Stelle in der Bielefelder City im Zugriff der Stadt liegt.“ Kamp und Falkendom haben mit Nachbarschaftsklagen zu kämfen Einfach schließen, wie Baudezernent Gregor Moss vorschlägt, wolle man den Tunnel aber nicht. &bdquo;Dafür ist er zu schade“, findet auch der Fraktionsgeschäftsführer Björn Klaus. Er hatte sich bereits vor zwei Jahren für ein Jugendkultzentrum stark gemacht. Auch weil solche Orte in der Stadt fehlen würden oder aufgrund von Nachbarschaftsklagen Probleme wegen der Lautstärke hätten. Betroffen sind das Kamp und der Falkendom. &bdquo;Das Thema Lärm dürfte am Jahnplatz ja schon mal kein Problem sein“, sagt Klaus: Es gäbe dort so gut wie keine Anwohner und die ÖPNV-Anbindung sei hervorragend. So biete sich der Jahnplatz-Tunnel in seinen Augen ideal für Band-Proben an. Das sei ein großes Plus, denn: &bdquo;Es gibt viel zu wenige Probenräume in der Stadt. Jugendzentrum in der Innenstadt bringt hohe Betriebskosten mit Damals stieß die Idee eines Jugendkulturzentrums aus verschiedenen Gründen auf ein geteiltes Echo. Immer noch gibt es etliche ungeklärte Fragen: &bdquo;Wie stünde es um den Brandschutz und die Sicherheit der feiernden jungen Leute? Ist die geringe Deckenhöhe überhaupt geeignet, wie sehen die Haftungshintergründe aus und wie hoch wären die Betriebskosten. Die von Moss ins Spiel gebrachten oberirdischen Gestaltungsmöglichkeiten, die ein Ankauf des Forums auf dem Jahnplatz mit sich bringen würden, findet die SPD-Fraktion ebenfalls interessant. Das seien aber zwei unterschiedliche Projekte. Ein Brunnen auf dem Jahnplatz Moss schlug vor, die Tunnelabgänge auf der Bahnhof- und auf der Niedernstraße-Seite zu verschließen und oberirdisch entsprechend anders zu nutzten. Seine Idee einer Brunneninstallation finden auch Klaus und Öztürk gut. Aktuell gibt es auf dem Platz wenig Gestaltungsspielraum. Für Baumwurzeln ist über Tunnel und Forum kein Boden, Auf- und Abgänge lassen wenig Raum für Aufbauten. Das würde sich ändern, wenn die Eingänge zugeschüttet würden. Allerdings sieht die Fraktion auch Hürden für eine solche Idee, da der ehemalige Opitz- und der Sportcheck-Keller nicht zum Jahnplatzforum dazugehören, aber direkt an den Ein- und Ausgängen anschließen. &bdquo;Hierfür müsste man sich noch etwas überlegen.“ Die Fraktion schlägt deshalb vor, Experten für die oberirdische Gestaltung dazuzuholen. Abgesehen davon, könne sich die SPD vorstellen, im Tunnel öffentliche Toiletten einzurichten und die Bielefelder bei der Gestaltung mitreden zu lassen.

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