Entwicklung der Bielefelder City geht rasant weiter

Bielefeld. In diesem Jahr werden wichtige Weichen für die Entwicklung der Bielefelder Innenstadt gestellt. Es wird um die Zukunft der Altstadt gehen und um die der Bahnhofstraße. Nicht zuletzt soll noch einmal am Erscheinungsbild des Jahnplatzes und des Kesselbrink-Umfeldes gefeilt werden inklusive der Wissenswerkstatt, die in der ehemaligen Stadtbibliothek Ende des Jahres eröffnet werden soll. Die Vorhaben werden viele Millionen Euro kosten. Wenn sie gelingen, könnten sie in den nächsten Jahrzehnten aber den entscheidenden Anstoß dafür geben, dass Bielefeld sich als Metropole weiter entwickelt und Fachkräfte anzieht. Die Sicherung von qualifizierten Arbeitskräften ist das Top-Thema der Zeit. Es geht um die Zukunft der Bahnhofstraße Das von der Politik ausgerufene Projekt &bdquo;Vitale Innenstadt“ hat das Potenzial, Bielefelds City neu zu beleben und attraktiver zu machen. Vielversprechend ist, dass sich der Stadtrat mit einer XXL-Koalition auf die gemeinsamen Ziele verständigt hat. Das besitzt in Bielefeld Seltenheitswert. Trotzdem wird das Mammutprojekt kein Selbstläufer. Denn die Planungen für die Umsetzung stehen noch vor einigen Hürden. Die Zukunft der Bahnhofstraße ist unter anderem abhängig davon, was aus dem Jahnplatztunnel und der Karstadt-Immobilie wird. Hier verhandelt aktuell die Stadt mit dem Frankfurter Immobilienentwickler Zamberk Real Estate Venture (ZREV) und dem Immobilienentwickler Philipp Freiherr von Bechtolsheim. Dem Duo gehört auch das weitläufige Karstadt-Areal. ZREV ist ein auf Erwerb und Entwicklung von Gewerbeimmobilien spezialisiertes Unternehmen. Nach eigenen Angaben besitzt es aktuell einen deutschlandweiten Immobilienbestand von 157.659 Quadratmetern. Eine gute Idee für den Jahnplatz Dass Verhandlungen mit solchen Schwergewichten für die Stadt eine Herausforderung sind, liegt auf der Hand. Es steht viel auf dem Spiel und politisch betrachtet laufen längst noch nicht alle Parteien in die gleiche Richtung. Etwa beim Thema Jahnplatztunnel gehen die Meinungen auseinander. Dabei lohnt sich ein Blick auf den Vorschlag von Baudezernent Gregor Moss. Seine Idee ist, den Tunnel zu kaufen und zumindest teilweise zuzuschütten, so dass sich neue Möglichkeiten für eine weitere Gestaltung des Jahnplatzes ergeben. Natürlich müsste die Stadt dafür Geld ausgeben. Unter einer Million Euro ist der Tunnel laut NW-Informationen nicht zu haben. Das Geld wäre dennoch gut investiert. Denn das Jahrzehnte währende Problem mit dem in die Jahre gekommenen und verödeten Jahnplatztunnel könnte endlich gelöst werden. Obendrein könnten oberirdisch kleine grüne Oasen mitten auf dem Jahnplatz entstehen, wenn die Zugänge zugeschüttet würden. Viele Bielefelder haben sich mehr Bäume und Pflanzen auf dem Platz gewünscht. Übrigens auch die FDP, die den Vorschlag von Moss voreilig als &bdquo;Millionengrab“ abgetan hat. Bielefelds Ruf als Einkaufsstadt steht auf dem Spiel Unterstützung erhält Moss von Oberbürgermeister Pit Clausen. Sollte das Vorhaben gelingen, wäre ein großer Schritt für die Innenstadtentwicklung gemacht. Auch die Investorpläne für die Karstadt-Immobilie klingen vielversprechend. Eine Mischung aus Einzelhandel, Büros und Gastronomie täte der Bahnhofstraße in dieser Lage gut. Derweil schauen viele Kaufleute noch etwas beklommen auf den zweiten Versuch, die Altstadt lebenswerter zu machen. Die erste Testphase ist bitterlich gescheitert, nun geht es darum, möglichst kein weiteres Porzellan zu zerschlagen. Bielefelds guter Ruf als Einkaufsstadt steht im Umland, aber auch in den außenliegenden Stadtbezirken auf dem Spiel. Der nächste Wurf muss sitzen. Über diese Verantwortung sind sich Politik und Verwaltung im Klaren. Dafür müssen alle an einem Strang ziehen – und gleichzeitig mit mutigen und guten Ideen überzeugen. Denn Mittelmäßigkeit brauchen wir nicht. Wie denken Die darüber? Ich freue mich auf Ihre Anregungen unter andrea.rolfes@nw.de

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