Sechs Unfälle und Baustellen verursachen Verkehrschaos in Bielefeld

Bielefeld. Ob das selbst für Bielefelder inzwischen ungewohnte Regenwetter dazu beigetragen hat, ist nicht unwahrscheinlich. Auf jeden Fall könnte laut Polizeisprecher Fabian Rickel auch zu geringer Abstand zwischen den Autos eine Ursache sein für die fünf Unfälle am frühen Mittwochmorgen auf dem Ostwestfalendamm. Die Kollisionen verursachten im Bielefelder Berufsverkehr ein erhebliches Durcheinander. Ein weiterer Unfall ereignete sich auf der Stapenhorststraße, wo bei einer Kollision eine Schülerin verletzt wurde. Hinzu kam die Großbaustelle auf dem Adenauerplatz: Erneut stauten sich am Morgen die Fahrzeuge auf der Kreuzstraße und Detmolder Straße bis weit über das Landgericht hinaus. Von den Staus war auch die Stadtbahn betroffen. Den Reigen der Blechschäden eröffnete ein BMW 318d um 7.35 Uhr: Auf Höhe der Blitzanlage fuhr der BMW in das Heck eines VW Golfs, dessen Fahrer oder Fahrerin zuvor offenbar wegen der Geschwindigkeitsmessung gebremst hatte. Die Wucht der Kollision schob den Golf wiederum auf einen vor ihm fahrenden Mercedes Benz. Nach der Karambolage musste der fahruntüchtige BMW abgeschleppt werden, berichtet Rickel. Den entstandenen Schaden schätzten die Beamten vor Ort auf rund 10.000 Euro. Nur fünf Minuten später wiederholte sich das Szenario an derselben Stelle: Um 7.40 Uhr fuhr ein Opel Adam in das Hecke des vor ihm befindlichen Opel Astras und schob seinen großen Bruder aus der Opelfamilie in das Heck eines Fiat 500. In diesem Fall konnten alle Beteiligten verschrammt ihre Fahrten fortsetzen, den Schaden taxierten die Polizisten auf rund 5.000 Euro. Zur gleichen Zeit ereignete sich nur 50 Meter vor dem verbeulten Dreier ein ähnliches Drama, laut Polizeisprecher Fabian Rickel diesmal sogar mit vier Protagonisten: Ein 1er BMW demolierte den Kofferraum eines VW T-Cross, dessen Front daraufhin im Heck eines VW Up sowie im Heck eines Hyundai Tucson. Der kleine VW Up musste abgeschleppt werden, der Schaden gaben die Polizisten mit gut 14.000 Euro an. An dem nächsten Unfall um 7.55 Uhr auf Höhe der Graphia-Brücke waren zwar nur zwei Autos beteiligt, dafür gingen aber beide durch den Crash in die Knie und mussten ebenfalls abgeschleppt werden. Als eine Mercedes-E-Klasse verkehrsbedingt bremste, saß ihm plötzlich ein Toyota Aygo im Heck. Schadenshöhe: rund 10.000 Euro. Aufgrund des entstandenen Rückstaus wurden die Auffahrten Südring und Quelle durch die Polizei gesperrt, durch den ausweichenden Verkehr kam es auch auf der Gütersloher Straße zu erheblichen Beeinträchtigungen. Etwa eine Stunde nach dem ersten Unfall kam es dann zu einer fünften Kollision, als sich knapp 200 Meter hinter der Auffahrt Quelle abermals ein Auffahrunfall den zaghaften Verkehrsfluss erneut ausbremste. Ein VW Golf und ein Volvo V 40 gerieten aneinander, konnten aber nach dem Leichtkontakt ihre Fahrten fortsetzen. Die Schadenssumme schätzten die Polizisten auf knapp 500 Euro. Bei allen fünf Unfälle blieb es Blechschäden, niemand wurde verletzt. Anders als auf der Stapenhorststraße: Dort war gegen 7.30 Uhr eine 13-jährige Schülerin in Höhe der Querungshilfe an der Lampingstraße von einem 40-jährigen Toyota-Fahrer aus Gütersloh erfasst und leicht verletzt worden. An der Unfallstelle wird der Verkehr wegen einer Großbaustelle hinter der Melanchtonstraße stadtauswärts über den linken Fahrstreifen des ansonsten stadteinwärts fahrenden Verkehrs geführt. Laut Angaben der Polizei war die Schülerin dort "unvermittelt" über die Straße gegangen, der Fahrer konnte trotz sofortiger Bremsung den Zusammenstoß nicht mehr vermeiden. Das Mädchen wurde zunächst vor Ort versorgt und dann mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht, wo es zur stationären Behandlung verblieb. Es entstand ein Sachschaden von rund 1.500 Euro, für die Dauer der Unfallaufnahme wurde der Verkehr an der für knapp 20 Minuten gesperrten Stapenhorststraße umgeleitet. Die Straße wurde kurz nach 8 Uhr wieder komplett freigegeben. Deutlich langfristiger wird wiederum die Verkehrsbehinderung vor dem Adenauerplatz sein. Dort ist die Baustelle wie angekündigt weitergewandert und sorgt nun für lange Staus. In den vergangenen Tagen standen die wartenden Fahrzeuge fast einen Kilometer bis zur Teutoburger Straße, aktuell reicht der Stau zumindest bis zur August-Bebel-Straße. Davon war auch die Stadtbahn der Linie 2 in Richtung Altenhagen betroffen, die in diesem Bereich über ein in der Detmolder Straße verlegtes Gleisbett fährt. Es kam daher auch im ÖPNV zu Verspätungen und Behinderungen - und das voraussichtlich bis Anfang Dezember, bis die Baustellenphase beendet ist.

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