Neue Details vom Tatort Nach Großeinsatz: Bielefelder Polizei stellt mehr als 100 Marihuana-Pflanzen sicher

Bielefeld. Am späten Donnerstagabend hatte erst ein Randalierer und dann ein großer Polizeieinsatz in Bielefeld für einiges Aufsehen gesorgt: Was als Routineeinsatz für eine Streifenwagenbesatzung begann, endete mit zwei Festnahmen und der Entdeckung einer professionellen Marihuana-Plantage. Jetzt war die Kriminalpolizei und das Ordnungsamt erneut am Tatort unweit der Bielefelder Innenstadt, um sich bei Tageslicht das ganze Ausmaß der mutmaßlich kriminellen Aktivitäten der verhafteten Männer genauer anzuschauen. Im Verlauf der Nacht war das Haus an der Straße &bdquo;Am Lehmstich“ – zwischen Stadtheider Straße, Herforder Straße und Beckhausstraße gelegen – von Polizisten bewacht worden, die Beamten hatten sich im Schichtdienst vor dem Objekt abgewechselt. In den frühen Morgenstunden rückten dann die Ermittler an, um den Tatort gründlich aufzunehmen. Erste Überlegungen, die Feuerwehr oder das Technische Hilfswerk zur Unterstützung anzufordern, waren verworfen worden. So war es dann an den Polizisten, die zahlreichen Pflanzen aus dem Gebäude zu holen. Wärmelampen und Marihuana-Pflanzen in großen Papiertüten In großen Papiertüten verpackt wurden sie ins Präsidium gefahren. 124 Pflanzen waren es, die offenbar mühsam und unter professionellen Bedingungen gezüchtet worden waren. Auch die Utensilien wie etwa Wärmelampen scheinen den bereits am Abend gewonnenen Eindruck zu bestätigen, dass in dem Haus im großen Stil und keineswegs nur für den Eigenbedarf angepflanzt worden ist. Notruf löste den Großeinsatz aus Der Einsatz am Donnerstagabend war durch einen Notruf ausgelöst worden. Anlieger der Straße hatten gemeldet, dass der Bewohner des heruntergekommen wirkenden Reihenhauses halb nackt und &bdquo;wie von Sinnen“ auf der Straße randalieren würde. Wie inzwischen bekannt wurde, scheint dies nicht das erste Mal gewesen zu sein, dass der 23-Jährige in der Nachbarschaft auffällig geworden ist. Die alarmierten Beamten trafen den jungen Mann im Haus an und nahmen ihn in Gewahrsam. Im Anschluss verschafften sie sich Zugang zu dem Haus. Dort fanden sie offenbar in einem trockengelegten Swimming-Pool im Keller und unter der Kellertreppe die Marihuana-Plantage. Zudem fanden die Polizisten im Haus mehrere Schusswaffen. Es soll sich nach bisherigem Kenntnisstand um Schreckschusspistolen handeln. Kurze Zeit nach dem Eintreffen der Polizei erschien ein weiterer Mann, auch er wurde in Gewahrsam genommen. Bei dem 54-Jährigen soll es sich nach Informationen aus dem Umfeld des Tatortes um den Vater des Randalierers handeln. Die beiden Männer wurden am Freitag dem Haftrichter vorgeführt. Sie kamen in U-Haft. Das Haus bleibt für weitere Untersuchungen vorläufig beschlagnahmt, hieß es am Freitagnachmittag.

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