Hoffnung für die Gastronomie: Am Golden Tulip-Hotel in Bielefeld geht’s jetzt weiter

Bielefeld. An der Brandruine des &bdquo;Golden Tulip“-Hotels am Eingang der Altstadt hat sich nun wochenlang nichts gerührt. Seit dem Brand am 20. Juli waren Gastronomen und der Verkehr durch den nötigen Sicherheitszaun, der den Bereich rund um das Hotelgebäude absperrt, eingeschränkt. Dieser Zaum könnte nun in Kürze entfernt werden. Denn die lange erwarteten Gerüstarbeiten an dem bei einem verheerenden Dachstuhlbrand beschädigten Gebäude haben nun angefangen. Wie Henrich Hardieck von der "Wege Wirtschaftsförderung" berichtet, wurden die Gerüstteile am Montag geliefert. Bis Ende nächster Woche sollen dann Gerüst und Fangnetz aufgebaut sein, so Hardieck. Denn erst mit den Fangnetzen könne verhindert werden, dass Teile der Brandruine auf Passanten herabstürzen, hieß es schon Ende Juli von der Stadt. Nach der nun absehbaren Fertigstellung des Gerüstes wird Hardieck das Bauamt und das Amt für Verkehr informieren, damit diese dann den Abbau der Zäune prüfen können. Gute Nachricht kommt für Bunnemannplatz vermutlich zu spät Für die Gastronomen am aufblühenden Bunnemannplatz kommt diese gute Nachricht ein wenig zu spät. Die Saison für die Außengastronomie ist quasi vorüber. Die Pizzeria, die gegenüber des Hotels liegt, hatte durch die Einschränkungen Einbußen von 25 Prozent zu beklagen. Wege-Stabsmitglied Hardieck war proaktiv auf die verschiedenen Betroffenen des Großbrandes zugegangen, weil tatsächlich in der ersten Gemengelage viele Fragen offengeblieben waren, aber keiner Antworten geben konnte. &bdquo;Wir wollen unseren Kunden dabei unter die Arme greifen. Wir haben deshalb alle Mieter angeschrieben. Alle waren dankbar, dass sich einer kümmert“, sagt er. Seitdem fungiere er als Vermittler zwischen Immobilienbesitzern, Versicherungen, Hotel, Architekt und Gewerbetreibenden. Rockcafé, Lutter-Grill und Inder schöpfen Hoffnung Trotzdem bleibt die Lage rund um das Brandhotel in vieler Hinsicht unklar: &bdquo;Durch die kurzfristig zu erwartende Sicherheitslösung rund um das Gebäude ist ja nur ein Schritt gemacht“, sagt Hardieck. Zwar hätten die Betreiber der drei geschlossenen Gastronomiebetriebe – Rockcafé, Lutter-Grill und indisches Restaurant – große Hoffnung geäußert, dass mit dem Wegfall der Zäune eine Wiedereröffnung nahe stehe. Immerhin sei das Löschwasser nicht so weit nach unten gedrungen wie befürchtet, sagt Hardieck. Im Rockcafé gebe es zum Glück nur Deckenschäden, so der Wirtschaftsförderer. Aber leider sei es mit einer schnellen Wiedereröffnung nicht so einfach. &bdquo;Es sind noch mehrere Sachverständige mit der Frage beschäftigt, ob die Infrastruktur gefahrlos nutzbar ist.“ Dazu gehöre etwa die Abluftanlage der Tiefgarage sowie des Grills, aber auch die gesamte Elektrik der Gastro-Betriebe: &bdquo;Da muss Sicherheit herrschen. Stellen sie sich vor, das Rockcafé geht wieder an den Start und eine Stromleitung im oberen Gebäude ist immer noch verschmort.“ All das werde aktuell noch geprüft. Unternehmen suchen Mitarbeiter-Parkplätze Einige Unternehmen seien auch auf die Wege herangetreten, weil sie für ihre Mitarbeiter neue Parkplätze benötigten. Denn die unter dem Hotel befindliche Tiefgarage mit zahlreichen angemieteten Plätzen steht auf unbestimmte Zeit nicht mehr zur Verfügung. &bdquo;Die hat zwar am wenigsten abbekommen, aber die gesamte Abluft sitzt auf dem abgebrannten Dach des Gebäudes.“ Immerhin konnte Hardieck andere Parkhaus-Betreiber und die Unternehmer für kurzfristige Lösungen zusammenbringen. Trotzdem fehle es an einer langfristigen Lösung. Der Stadtentwickler und Wirtschaftsförderer weiß, dass es mehrere Betroffene gibt. Die einen sind mehr, die anderen sind weniger eingeschränkt. Allen wolle er helfen. Auch wenn er wisse, dass durch die anstehende Bauphase das &bdquo;Entrée der Altstadt“ längere Zeit &bdquo;nicht schön“ sein werde. &bdquo;Aber wir sollten auch das Positive sehen. Dort entsteht wieder etwas Gutes.“ Bauantrag für neues Dach ist in Arbeit Der Bauantrag für den neuen Dachstuhl sei angeblich schon in Arbeit. Die Kernsanierung des Hotels sei also auf dem Weg. &bdquo;Ein modernes Hotel an dieser Stelle wird sicherlich benötigt und könnte dem Bunnemannplatz weiter Schub geben.“ Hardieck wolle sich dafür einsetzen, alle Anlieger mitzunehmen, damit auch sie von der erhöhten Qualität vor Ort profitieren.

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