So teuer ist es auf dem Bielefelder Weinmarkt

Bielefeld. Zwei Jahre hat der Weinmarkt nicht stattgefunden. Nach Corona machen den Gastronomen die gestiegenen Energie- und Lebensmittelkosten zu schaffen. Sind Preissteigerungen auch beim diesjährigen Weinmarkt bemerkbar? Die NW hat es getestet. Klötzer Auf dem Platz vor der Altstädter Nicolaikirche sind von Preiserhöhungen nur teilweise etwas zu merken. So hat der Stand des Bielefelder Feinkostgeschäftes Klötzer die Weinpreise im Vergleich zum Weinmarkt 2019 um zwei bis drei Euro die Flasche gesteigert, wie Mirco Stelbrink (29) erklärt. Er steht mit seinen Kollegen am Stand und verkauft die 0,7-Liter-Flasche Weißburgunder und Rose für 26 Euro. Ein Glas des Weines kostet vier Euro. Cafe Knigge Dominik Heuer (51) vom Cafe Knigge bestätigt die Preissteigerungen, jedoch nur beim Essen. Der Weinpreis sei gleichgeblieben. &bdquo;Das Essen ist etwas teurer geworden. Aber der Weinmarkt ist deshalb keine Veranstaltung für reiche Leute“, stellt er klar. Drei große Stücke Quiche Lorraine kosten an seinem Stand elf Euro – vorher waren es neun. &bdquo;Das ist wie eine komplette Mahlzeit. Danach sind sie gesättigt“, sagt er. An seinem Stand kostet das 0,1-Liter-Glas Grauburgunder 3,50 Euro und die Flasche 21 Euro. Königs Weinkeller Margarita Götz (28) wischt mit einem Lappen über die Theke des Standes in Nähe des Leineweber-Brunnens. Sie freut sich über die Veranstaltung und sagt: &bdquo;Jetzt erst recht. Hier kommen die Leute zusammen und genießen das Leben.“ Preissteigerungen gibt es an ihrem Stand keine. Das Glas Grauburgunder kostet 3,50 Euro und wird von den Kunden gut angenommen. &bdquo;Seit fünf Jahren haben wir die Preise für unseren Wein nicht erhöht“, sagt sie. Die einzige Sorge der studentischen Hilfskraft ist, dass das Wetter nicht mehr mitspielen könnte. &bdquo;Aber es hat auf dem Weinmarkt ja immer geregnet.“ Kölle Vor dem Theater am Alten Markt hat Heinz Kölle seinen Stand. Er reiste für den Weinmarkt aus der Baden-Württemberger Stadt Bönningheim an. Bei ihm seien die Preise unwesentlich gestiegen, berichtet er. Rot- und Weißwein, sowie Rose sind seine Verkaufsschlager und würden von den Kunden wie gewohnt gut angenommen werden. Das 0,1-Liter-Glas Grauburgunder kostet bei ihm ebenfalls 3,50 Euro. Mosel Faszination Wein Beim Stand nebenan sind die Preise um ein Euro pro Glas sei der Preis erhöht worden, wie der Angestellte Benedikt Koch erzählt. Trotz Preiserhöhung sei das Besucheraufkommen an seinem Stand &bdquo;Mosel – Faszination Wein“ gleich geblieben. Die Preise in der Gastro Das Restaurant Stahlberg hat nachmittags das Angebot dem Fest angepasst und bietet Flaschen zum Mitnehmen an. Kellnerin Anna-Lena Mauk: &bdquo;Die Preise hier sind etwas günstiger als auf dem Weinmarkt.“ Eine 0,7-Liter-Flasche kostet zwischen 18 und 24 Euro – Weingläser gibt es keine dazu. Wegen des Weinmarktes wurden Tische und Stühle draußen weggeräumt. &bdquo;Die Gastro rundherum leidet. Uns bleiben die Kunden aus. Wenn die Leute bei uns draußen sitzen, schauen sie auf Kühlcontainer“, kritisiert sie. Die an den Weinmarkt angrenzenden Edelgastronomen verlangen im Schnitt mehr als die Stände auf dem Weinmarkt. Ein Glas Grauburgunder, 0,15 Liter, kostet in der nahe gelegenen Bar Centrale 7,50 Euro. Bei Gui – Wine Trading Company zahlen Gäste für ein Glas Weißwein 8 bis 9 Euro – für eine Flasche bis zu 70 Euro. &bdquo;Entscheidend ist die Qualität – das ist wie bei Autos“, sagt Gabriel Foulibis von Gui. Martin Knabenreich, Leiter des Bielefeld Marketings, erklärte auf Anfrage, dass die Preise der Winzer auf dem Weinmarkt seit 2017 weitestgehend konstant geblieben seien. &bdquo;Beim Essen sind die Preise im Vergleich zu 2019 moderat angestiegen“, so Knabenreich. Was auf den ersten Blick die Preise für ein Glas Wein in die Höhe treibt, sind die Pfandgebühren von drei Euro je Glas. Diese bekommen Besucher anschließend aber wieder. Fazit Der NW-Preisvergleich zeigt, dass der Wein an den meisten Ständen so viel kostet, wie vor zwei Jahren. Für Essen müssen die Besucher in diesem Jahr etwas tiefer in die Tasche greifen als sonst – so wie im Moment überall in der Gastronomie.

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