Messer-Angriff in der Bielefelder City - 16-Jähriger festgenommen

Bielefeld. Polizeieinsatz in der Bielefelder City: Die Beamten haben am Freitagmorgen ein großes Areal im Park zwischen Herbert-Hinnendahl-Straße und Stadthalle abgesperrt. Zuvor soll dort ein Mann mit mehreren Messerstichen niedergestochen worden sein. Nach ersten Informationen der Polizei konnte Lebensgefahr für den für den 33-Jährigen nicht ausgeschlossen werden. Um 8.20 Uhr wird zunächst der Rettungsdienst in den Stadthallenpark gerufen, dem bekannten Treffpunkt der Drogen- und Alkoholiker-Szene. Als die Notfallsanitäter in unmittelbarer Nähe zur "Tüte" den Verletzten in Augenschein nehmen, wird überhaupt erst klar, was passiert war: eine potenziell lebensgefährliche Messerattacke. Während Notarzt und Sanitäter den Schwerverletzten versorgen, verständigen sie auch die Polizei. Kurze Zeit später sperrt die einen größeren Bereich des Parks ab - der Tatort. Der Umweltbetrieb, der am frühen Morgen die großen Müllmengen in dem Park beseitigen soll, muss seine Arbeit abbrechen. Unrat, Drogenuntensilien und Essensreste bleiben vorerst liegen. Update 13 Uhr: Per Mitteilung betont Polizeisprecher Michael Kötter, dass der Verletzte (33) aus Bielefeld zum Glück zu keinem Zeitpunkt in Lebensgefahr schwebte. Deshalb werde die Straftat als "gefährliche Körperverletzung" eingestuft. Kripo Bielefeld sucht Tatort nach Beweisstücken ab Vor Ort war zu erfahren, dass es Polizeibeamten direkt nach der Tat gelungen ist, einen Tatverdächtigen festzunehmen - dabei handelt es sich um einen 16-Jährigen ohne festen Wohnsitz, heißt es später. Die Ermittler der Mordkommission und Mitarbeiter der Spurensicherung übernehmen kurz nach 10 Uhr die Tatortarbeit. Sie suchen den Tatort akribisch nach möglichen Beweisstücken ab. Augenzeugen berichten, dass es zunächst einen handgreiflichen Streit zwischen drei Männern gab - eine Prügelei. Plötzlich habe einer der Männer am Boden gelegen. Trotzdem sei auf ihn weiter eingetreten worden. Schließlich kommt ein vierter Mann hinzu, so berichtet es ein Augenzeuge, um den am Boden liegenden Mann wegzuziehen. Bielefelder Messerstecher tritt offenbar noch auf Opfer ein Das Kuriose: Für Friseur Gürkan Yogurtcu, der um 8.15 Uhr bereits sein Geschäft an der Herbert-Hinnendahl-Straße geöffnet hat und direkt auf der gegenüberliegenden Seite das Geschehen beobachten kann, sieht es so aus, als seien der mutmaßliche Messerstecher und sein Begleiter anschließend wieder zurück zu einer größeren Gruppe Drogenabhängiger gegangen, die sich bereits zu dieser frühen Stunde in dem Park versammelt hatte. "Als sei nichts passiert, als hätten sie sich wieder vertragen." Ob der junge Täter anschließend sofort in Richtung Herforder Straße flüchtet oder erst bei Eintreffen der Polizei stiften geht, war nicht zu sehen. Die Szene ziehe sich für ihren Aufenthalt in dem Park gerne in zwei größere Senken zurück, erklären Anwohner. Ein direkter Einblick von außen sei daher nicht möglich. Wie die Polizei am Mittag mitteilt, haben Streifenpolizisten den jungen Tatverdächtigen kurz nach der Tat aufgrund seiner Beschreibung in einem Park am Ostmannturm identifiziert und dort auch festgenommen. Der junge Marokkaner ist bereits wegen verschiedener Straftaten polizeibekannt. Zeugen sollen sich bei der Kripo melden Dem Schwerverletzten (33) war es zunächst mit Hilfe des hinzugekommenen Mannes gelungen, wieder aufzustehen. Auch er soll sich wieder zurück zu der Gruppe in der Senke begeben haben. Erst kurz danach geht dann der Notruf an den Rettungsdienst raus. Die Kripo, die zunächst in der Personalstärke und Ausstattung einer Mordkommission die Ermittlungen aufgenommen hatte, bittet nun um Zeugenhinweise zu der Tat unter Tel. (0521) 54 50. Die Drogenszene an der &bdquo;Tüte“ (Stadtbahnabgang der Haltestelle &bdquo;Hauptbahnhof“) und im Stadthallenpark sorgt seit Jahren auch für politische Diskussionen. Insbesondere an den warmen Sommertagen herrscht dort wildes Treiben. Sehr unterschiedliche Gruppen von Drogenabhängigen und Alkoholikern treffen sich hier. Immer wieder geraten dort Dealer und / oder Konsumenten aneinander. Dass es zu Prügeleien in dem Park kommt, ist für die Anwohner und Geschäftsleute an der Herbert-Hinnendahl-Straße genauso Alltag wie der Einsatz von Messern, sagt Yogurtcu. Seit einigen Jahren sorgen dort auffallend aggressive, junge Nordafrikaner an der Tüte und am Kesselbrink für wiederholte Auseinandersetzungen und Körperverletzungen.

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