Leinewebermarkt war großer Erfolg - doch ein Vorfall trübte die Euphorie

Bielefeld. Die ganze Stadt war im Leineweber-Fieber: Kirmestrubel und Schlemmermeile in der City lockten die Massen an, genauso die Musik-Veranstaltungen. Eines war nach drei Tagen Stadtfest schon klar: Der Leineweber ist ein Erfolg. &bdquo;Wir sind sehr zufrieden“, sagt Jens Siekmann, Pressesprecher vom Veranstalter Bielefeld Marketing. Die NW hat den Überblick, wie die ersten drei Tage liefen: Besucher 8.000 Menschen waren am Donnerstagabend, als Tom Gregory auf der Kesselbrink-Bühne stand, dabei. Am Abend zuvor bei Frida Gold waren es nach Schätzungen von Bielefeld Marketing 6.000 Besucher. Und insgesamt? Bis Freitagmittag waren auf dem Leineweber laut Siekmann schätzungsweise 160.000 bis 180.000 Menschen unterwegs. &bdquo;Die Bielefelder haben einfach richtig Lust, rauszugehen.“ Das hätte man schon beim Weihnachtsmarkt beobachten können, aber jetzt erst recht auf dem Leineweber. Kesselbrink Ein absoluter Glücksgriff: Erstmals stand beim Leinewebermarkt 2022 eine Bühne auf dem Kesselbrink. Grund ist die Baustelle am Jahnplatz. Die Neuerung kam gut an. Und schon jetzt ist sich Bielefeld Marketing sicher: Auch im kommenden Jahr soll es wieder Musik auf dem Kesselbrink geben. &bdquo;Wir können den Platz bespielen und ihn uns als Stadt zurückerobern.“ In der Vergangenheit hatte es immer wieder Negativ-Schlagzeilen rund um den Kesselbrink gegeben, die aber waren bei den Leinewebermarkt-Konzerten wie weggeblasen. &bdquo;Wir müssen es nicht akzeptieren, dass der Platz seine eigene Geschichte schreibt“, sagt Siekmann. Er spricht gar von einer Wiederentdeckung des Kesselbrinks. Fürs kommende Jahr könnte er sich neben dem musikalischen Programm auch noch ganz andere Angebote dort vorstellen. Auch bei Facebook war die Neuentdeckung des Kesselbrinks bereits Thema. &bdquo;Wir müssen aus diesem Platz nur etwas machen!“ postete Bielefeld-Marketing-Chef Martin Knabenreich. &bdquo;Mal sehen, ob die Bielefelder Politik und Verwaltung mitspielen...“ Sozialdezernent Ingo Nürnberger scheint er schon überzeugt zu haben. &bdquo;Also, ich sag mal: Ich spiel mit.“ antwortete der auf den Beitrag. Müll Das Thema Müll ist eine Herausforderung, sagt Jens Siekmann. &bdquo;Wir tun, was wir können.“ Aber an der ein oder anderen Ecke gab es in der Stadt an den ersten beiden Leineweber-Tagen vermehrt Müllmengen. Nach den Kesselbrink-Konzerten sei zwischen 2 und 3 Uhr nachts der Umweltbetrieb gekommen, um den Platz sauber zu machen. In der City wurde hingegen erst vormittags gereinigt. &bdquo;Das hängt mit der Lärmbelästigung zusammen“, sagt Siekmann. Allein für die Flächenreinigung zahlt der Veranstalter – und nicht der Steuerzahler – 19.000 Euro. Die Standbetreiber mussten übrigens vor ihren Ständen Mülleimer aufstellen – damit die Kunden die Möglichkeit haben, ihre Abfälle zu entsorgen. Die meisten Bunden-Betreiber, sagt Siekmann, würden auch drumherum für Ordnung sorgen und etwa fegen – obwohl sie es gar nicht müssten. Laut Malin Stuckmann vom Umweltbetrieb wurden Donnerstagmorgen 15 der 24 Veranstaltungscontainer (1.100 Liter) geleert, Freitagmorgen noch einmal alle 24 und ein zusätzlicher vom Kesselbrink. &bdquo;Hinzu kommen noch die kleinen Papiermülleimer und das, was über die Kehrmaschinen eingesammelt wird“, sagt sie. Laut dem Betriebsmeister aus der Straßenreinigung war das Müllaufkommen nicht höher als 2019 – aber das sei ein subjektiver Eindruck. Für den Kesselbrink wurde laut Stuckmann im Vorfeld mit einer starken Vermüllung gerechnet, aber auch das war unterm Strich nicht so extrem wie vorher befürchtet. Sicherheit Etwas getrübt hat die Leineweber-Stimmung die Schießerei am Donnerstagabend auf dem Jahnplatz. &bdquo;Die stand aber nicht in Zusammenhang mit dem Leineweber“, sagt Jens Siekmann. Ein enormes Aufgebot von Polizei, Ordnungsamt und privatem Sicherheitsdienst sorge für die Sicherheit der Besucher. Die Kosten dafür seien deutlich höher als die für die Reinigung, sagt Siekmann. Die Polizei musste bisher kaum eingreifen: Laut Sarah Siedschlag von der Polizei Bielefeld kam es im Zusammenhang mit dem Leinewebermarkt bis Stand Freitagnachmittag lediglich zu einer Sachbeschädigung an einem Fahrzeug, das in der Nähe des Festplatzes geparkt worden war. Bis dahin wurde auch noch kein Taschendiebstahl angezeigt. &bdquo;Dennoch bleibt unser Appell bestehen, im dichten Gedränge Wertgegenstände dicht am Körper zu tragen, um Fremden keinen Zugriff zu ermöglichen“, so Siedschlag. &bdquo;Fahrräder sollten mit einem geeigneten Schloss an Gegenständen, etwa einem Fahrradständer, gesichert werden, um sie vor Diebstahl zu schützen.“

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