Stadtbahnlinie 1 Neue Pläne für Bielefelder Stadtbahn-Baustelle - Bäume werden gefällt

Bielefeld-Brackwede. Die Stadtbahnhaltestelle &bdquo; Windelsbleicher Straße“ wird um einige Meter Richtung Rosenhöhe verlegt – wenn sie, wie es bereits bei den meisten Haltestellen in Bielefeld der Fall ist, barrierefrei gestaltet und mit einem Hochbahnsteig versehen wird. Dieser Umbau soll voraussichtlich ab 2024 stattfinden, wenn die Stadtbahn wegen des Umbaus der Hauptstraße sowieso nicht verkehrt. Das Amt für Verkehr stellt den Brackweder Bezirkspolitikern kommenden Donnerstag die Details der Planung vor, die nicht ganz unumstritten ist.Heute befindet sich die Haltestelle auf der Brackweder Straße, kurz hinter der Kreuzung mit der Windelsbleicher beziehungsweise der Cansteinstraße. Weil jedoch im Zuge des Umbaus der Hauptstraße die Stadtbahnhaltestelle &bdquo;Brackwede Kirche“ zukünftig östlich des Knotens Berliner Straße / Bodelschwinghstraße liegt – und damit der Abstand zu klein wird – soll der Haltepunkt rund 100 Meter verschoben werden. Er soll dann zwischen den Einmündungen Leo-Fall-Straße und Leharstraße liegen.Der zukünftige Hochbahnsteig wird nach bisherigen Überlegungen 70 Meter lang und soll an beiden Seiten mit barrierefreien Zugangsrampen ausgestattet werden. Durch das starke Gefälle der Brackweder Straße von fast 3 Prozent müsste die Rampe Richtung Zentrum länger als üblich ausfallen. Die Gesamtlänge des Bauwerkes wird 115 Meter betragen, der Bahnsteig erhält eine Breite von 4,10 Meter. Die Stadtbahn teilt sich auch nach dem Umbau der Haltestelle die Fahrstreifen mit dem übrigen Verkehrsteilnehmern.Hochbord für Radler als sicherer erachtet Für den Radverkehr wurden zwei Varianten untersucht. Bei der vom Amt für Verkehr favorisierten Lösung teilen sich Radler und Fußgänger einen gemeinsamen, auf einem Hochbord angelegten Geh- und Radweg, der zwischen 3,25 und 3,35 Meter breit sein würde. Variante 1 sieht im Bereich des Bahnsteigs Schutzstreifen auf Fahrbahnniveau vor. Für die Gehwege bliebe dann aber nur eine laut Amt für Verkehr unzureichende Breite von jeweils 2 Metern, zudem müssten Versorgungsleitungen verlegt werden.Die Arbeitsgruppe &bdquo; SpuRen “ des Stadtentwicklungsausschusses, die sich mit Straßenplanung, Rad- und Nahverkehr beschäftigt, ist unentschlossen, was die Pläne angeht. Insbesondere der Radverkehr auf dem Gehweg missfällt. Außerdem wurde angeregt, den Bahnsteig an der heutigen Position zu belassen und ganz auf einen Hochbahnsteig zu verzichten. Die Verwaltung hingegen orientiert sich an den bestehenden Beschlüssen zum Hochflursystem und gleichmäßigen Haltestellenabständen.Bäume würde bei Bauarbeiten weiter geschädigt Die Brackweder Straße ist laut Bielefelder Radverkehrskonzept eine Hauptroute der Kategorie II. Ein gemeinsamer Geh- und Radweg ist hier nicht vorgesehen. Da jedoch Versorgungsleitungen unter den Hochborden liegenbleiben könnten, was Geld und Nerven spart, und weil noch Bäume entlang der Straße gepflanzt werden könnten, will die Verwaltung eine Ausnahme machen.Die auf der Friedhofseite stehenden Linden sind nach ersten Einschätzungen des Umweltbetriebes allerdings nicht zu halten. Sie seien zwar noch vital, aber schon vorgeschädigt und würden durch die Bauarbeiten weiter in Mitleidenschaft gezogen. Allerdings werde im weiteren Verfahren geprüft, ob zumindest die drei bereits neu gepflanzten Linden erhalten werden können. Die übrigen zehn Bäume sollen durch Neuanpflanzungen ersetzt werden. Dabei sollen die neuen Standorte – wie in der Hauptstraße – mit 12 Kubikmeter großen Pflanzgruben versehen werden und eine aufgepflasterte Baumscheibe die neuen Bäume schützen. Eine Rampe, eine Treppe zum Hochbahnsteig? Geprüft werden soll noch, ob auf einer Seite des Hochbahnsteiges statt einer Rampe eine Treppe angelegt werden soll und ob durch Grunderwerb im Bereich des Friedhofes Geh- und Radweg verbreitert werden könnten. Ampelanlagen sollen den MoBiel-Kunden einen sicheren Zugang zur Bahn bieten. Bislang müssen die Fahrgäste ungeschützt Radfahrstreifen und Teile der Fahrbahn queren, um die Stadtbahn dann über Klappstufen zu betreten.Auf Grundlage der Planung sollen die weiteren Schritte eingeleitet und dann die Unterlagen für das Planungsfeststellungsverfahren eingereicht werden. Die Kosten für den Umbau trägt MoBiel, das Bielefelder Verkehrsunternehmen wird dabei zu 80 bis 90 Prozent öffentlich gefördert.

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