Ukraine-Krieg: Klitschko bittet Bielefeld um Hilfe

Bielefeld Immer dann, wenn in Kiew Raketen oder Bomben einschlagen, rücken die Feuerwehrleute aus, um Brände zu löschen, verschüttete Menschen zu retten, aber auch Tote zu bergen. "Sie leisten Übermenschliches", sagt Karl-Heinz Banse, Chef des Deutschen Feuerwehrverbandes. Dabei werden auch ihre Feuerwachen beschossen, wird ihr Einsatzgerät von den russischen Aggressoren zerstört. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat deshalb auch die Stadt Bielefeld um Hilfe gebeten, Ausrüstungen in die ukrainische Hauptstadt zu schicken. Und Bielefeld hilft mit Spenden im Wert von 56.000 Euro. Zwei Einsatzfahrzeuge als Spende Im Innenhof der Hauptfeuerwache am Stadtholz stehen am Freitag zwei Einsatzfahrzeuge bereit. Ein Löschgruppenfahrzeug LF 8/6, Baujahr 1996, mit Allradantrieb, das bislang bei der Löschabteilung Altenhagen seinen Dienst getan hatte und gerade ausgemustert worden ist. Genauso wie das Tanklöschfahrzeug TLF16/25, Baujahr 1997, das bis vor wenigen Tagen bei der Löschabteilung Dienst tat und 2500 Liter Wasser fasst. "Die Fahrzeuge sind top gepflegt", sagt Gordon Majewski, zuständig für die Technik bei der Bielefelder Berufsfeuerwehr. Samt Schläuchen und Armaturen gehen sie nun als Spende auf die 1700 Kilometer lange Reise bis in die krainische Hauptstadt. Mit an Bord ist weiteres Material. Ein Hebekissensatz, mit dem auch schwere Betonplatten angehoben werden kann, Hydraulikscheren und -spreizer, Stromerzeuger und Scheinwerfer. Dazu Schaufeln, Spaten und Feuerwehr-Äxte. Frewillige organisieren Transport Bis zur polnisch-ukrainischne Grenze wird der Transport von dem Bielefelder Feuerwehr-Ausstatter Carl Henkel organisiert. 16 Männer gehen mit auf Tour. 15 von ihnen gehören der Freiwilligen Feuerwehr an, einen stellt die Firma Henkel ab. Wohin es an die polnisch-ukrainische Grenze genau geht, wird aus Sicherheitsgründen nicht verraten. Nur soviel: Ukrainisches Personal übernimmt die Fahrzeuge noch auf polnischer Seite. Die Firma Henkel hatte einen Aufruf an ihre Kunden, Feuerwehren im ganzen Land, gestartet und um Ausrüstungsmaterial für die Feuerwehr-Kameraden in der Ukraine gebeten. So werden am kommenden Mttwoch von Bielefeld aus auch vier weitere Einstzfahrzeuge Richtung Osten aufbrechen. Fünf weitere folgen im Rahmen ener zweiten Tour. "Auch Feuerwehren in Melle, Dülmen, Straelen und Senden haben uns Zusagen gemacht", sagt Henkel-Geschäftsführer Maximilian Braune. Viele Unterstützer Er betont aber ausdrücklich, dass sein Unternehmen die Hilfe nicht im Alleingang organisiert. In Bielefeld sind auch die von Bodelschwinghschen Stiftungen, die eine Halle zur Verfügung stellen, und der Medizin-Ausstatter PVM mit dabei. Bereits im März hatten sie einen Hilfstransport in die Ukraine organisiert. Sie konnten sich dabei auch auf die Unterstützung des früheren CDU-Europaabgeordneten Elmar Brok verlassen, der mit dem Kiewer Bürgermeister Vitali Klitschko persönlich befreundet ist. Klitschko hatte sich seinerzeit bereits in einem Video für die Unterstützung aus Bielefeld bedankt. Gordon Majewski von der Feuerwehr Bielefeld ist oft in Gedanken bei seinen Kameraden in der Ukraine. "Sie müssen Unvorstellbares durchmachen", sagt er. "Feuerwehrleute auf der ganzen Welt halten zusammen. Deshalb helfen wir gern." Die Firma Henkel hat auf ihrer Homepage eine Liste mit weiteren Materialien eingestellt, die von Feuerwehren in der Ukraine benötigt werden. Weitere Spenden sind willkommen. www.carl-henkel.de

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