Achtung, der OWD-Blitzer ist wieder scharf!

Bielefeld. Neun Monate lang war die Geschwindigkeitsmessanlage auf dem Ostwestfalendamm (OWD) auf Höhe des Johannistals lahmgelegt. Ab Mittwochnachmittag, 6. April, war die Anlage wieder scharf. Das bestätigte die Stadt, nachdem das Eichamt nach Ausgiebiger Prüfung die Messvorgänge in Augenschein genommen und freigegeben hatte. Diese Arbeit wird am Vormittag vorgenommen, weil die Messbeamten zum Eichen alle Fahrspuren jeder Fahrtrichtung für jeweils zehn Minuten komplett sperren müssen. Anschließend ist für längere Zeit die jeweils linke Spur gesperrt. Die Spuren in Richtung Brackwede / A33 waren bereits gegen 9.30 Uhr dran.Ältere Messtechnik hat zu langer Verzögerung geführt Update, 12.30 Uhr: Nach Angaben von Norman Rosenland von Ordnungsamt konnten die Messungen auf der Fahrbahn um 11.15 Uhr abgeschlossen werden. Grünes Licht erfolgte daraufhin aber noch nicht sofort. Aktuell werden noch die Messungen geprüft. Update, 17 Uhr: Nun meldet die Stadt endlich grünes Licht. Die Messungen des Eichamts waren einwandfrei. Die Blitzanlage ist seit 16.30 Uhr auf allen sechs Spuren wieder in Betrieb. Bei den Messungen geht es den Eichbeamten um das korrekte Zusammenspiel der Sensoren, die im März nun endlich alle im Asphalt versenkt werden konnten und der Messtechnik in den Starenkästen. Denn anders als bei den modernen Laserblitzern wie den mobilen Anhängern namens Bernhard oder Guntram hat hier die ältere Technik mit Sensoren im Boden über Monate die Scharfschaltung verhindert. Blitzerfeinde: Handwerker-Mangel und schlechtes Wetter Oder genauer gesagt: Das Wetter war es. Für den Neubau der Flüsterasphaltdecke auf dem OWD zwischen Stapenhorststraße und Quelle war die Anlage im Sommer außer Betrieb genommen worden. Nach Abschluss der Asphaltierungsarbeiten mussten eigentlich nur noch neue Sensoren in dem nagelneuen Asphalt verlegt werden. Doch im Spätsommer fehlte es erst an Terminen der rar gesäten Fachfirmen für diese Arbeiten und dann war es schlicht zu nass. Der neue grobporige Asphalt schluckte so viel Wasser, dass der Einbau im Herbst und Winter nicht mehr möglich war. Und so musste die Anlage seit dem 5. Juli (Baubeginn) neun Monate lang auf seine Wiederinbetriebnahme warten. Im März erst war es gelungen, nach einigen schönen und vor allem trockenen Tagen, die noch nicht versenkten Messschleifen für vier der sechs Spuren einzubauen. Mit der Abnahme des Eichamts am heutigen Tage endet dann die lange Auszeit des meistbeschäftigten stationären Blitzers der Stadt. Anschließend heißt es dann ab einem Überschreiten von Tempo 80: Bitte schön lächeln, hier wird fotografiert. Die meisten Vorgänge registriert der OWD-Blitzer in Richtung Tunnel Nach den schlechten Erfahrungen mit dem deutlich verzögerten Sensoreneinbau prüft das Ordnungsamt jetzt, ob es wirtschaftlich ist, mittelfristig an dieser Stelle auch auf Lasertechnik zu setzen. Damit wären keine Bodensensoren mehr nötig, sagt Norman Rosenland, Blitzer-Experte beim Ordnungsamt. Das allerdings würde einen kompletten Austausch der Anlage nötig machen. Blitzer am OWD: Die Geschwindigkeitsmessanlage auf Höhe Johannistal in Richtung Tunnel ist übrigens seit Jahren die am meisten beschäftigte stationäre Anlage der Stadt. Obwohl die Sensoren seit Juli 2021 nicht mehr arbeiten konnten, erfasste die Anlage im vergangenen Jahr trotzdem noch 5.614 Temposünder auf der Stadtautobahn. Nur 1.393 waren es in der Gegenrichtung. Erklärung für die Diskrepanz zwischen den beiden Fahrtrichtungen war die Baustelle, in die die Verkehrsteilnehmer in Richtung Tunnel direkt reinfuhren (Tempo 50). In der Gegenrichtung war das Tempolimit schön deutlich früher gültig. Bis zu 6.356 Vorgänge pro Jahr In den Jahren zuvor (ohne Baustelle) lagen die erfassten Tempoverstöße auf dem OWD zwischen 6.356 und 3.855 Fotos zumindest in Richtung Tunnel. In Richtung Brackwede/A33 sind es traditionell immer etwas weniger Verstöße: 2.377 bis 3.876 pro Jahr. Zum Vergleich: Der Blitzer an der Lageschen Straße machte 2021 2.343 Fotos, sein schwenkbarer Kollege an der Gütersloher Straße 4.928. Alles kein Vergleich übrigens zu Bernhard und Guntram. Weil die Anhänger beweglich und daher überraschend das Tempo kontrollieren. Machen sie deutlich mehr Fotos als die Starenkästen, die über Jahre an Ort und Stelle zu immer größerer Bekanntheit kommen. Die beiden Laseranlagen im Anhänger sammelten 2021 insgesamt 51.977 verwertbare Tempoverstöße in der Stadt.

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