Bergs Hof: Dieser Laden mit Tante-Emma-Flair zieht sogar Schweizer Gäste an

Bielefeld/Herford. Der Glaube an das Gute vom Land bringt Menschen in Bewegung. Dafür überschreiten sie gern mal Stadt-, sogar auch Landesgrenzen. Bergs Hof ist so ein Beispiel. Das Anwesen im Süden Herfords zählt Bielefelder ebenso zu seiner Kundschaft wie Besucher aus der Schweiz. Warum sie den Weg auf sich nehmen – dafür gibt es unterschiedliche Gründe. Donnerstagmorgen 9 Uhr. Oskar, ein zotteliger Australian Shepherd, schlurft übers Gelände, schnüffelt verhalten an den Schuhen der ersten Kunden und ziehtvcsich wieder in die Scheune zurück. Ein eisiger Wind fegt um Häuser und Scheune. Im Laden beginnt Isabel Höppner, die treue Seele des Geschäfts, frische Brote ins Holzregal zu packen. Gemächlich geht es zu in diesen Wochen vor Frühlingsbeginn. &bdquo;So richtig durch starten wir Ende Mai“, erzählt Anette Berg-Flachmeier, die Bäuerin und Ladenbesitzerin. Ausflugsziel für Familien Ende Mai – dann sind, wenn das Wetter mitspielt, die ersten Erdbeeren reif. Und später süße Himbeeren, Johannesbeeren, Blaubeeren, grüne und rote Stachelbeeren. Alles auch zum Selbstpflücken.Dafür ist der Bioland-Betrieb Bergs Hof über Herford hinaus bekannt und als Ausflugsziel für Familien so beliebt. Was an Früchten übrig bleibt,verarbeitet die Lebenshilfe Detmold zu Marmelade und Rote Grütze. Gläser mit den Zubereitungen nach traditionellem Rezept, gesüßt mit Rübenzucker aus eigenen Ackerfrüchten, sind auch im Hofladen erhältlich. Und was kaufen die Kunden außerhalb der Beerensaison? Es sind vor allem die unterschiedlichen Kartoffelsorten, für die der Familienbetrieb weithin bekannt ist. Jelly heißt etwa die gelbfleischige Knolle von leicht mehliger Konsistenz, Annabelle gehört zu der Familie der Frühreifen und eignet sich für einen ordentlichen Salat. Anuschka soll beim Kochen schön fest bleiben, und Nicola sich durch ihre besondere Eignung zur Pellkartoffel auszeichnen. Das alles erfährt man am Tresen in diesem kleinen Hofladen mit Tante-Emma-Flair. Stammkunden haben derlei Nachhilfe nicht mehr nötig. Jelly heißt die gelbe Knolle Eine von ihnen, die an diesem Morgen einkauft, will ihren Namen zwar nicht nennen, dennoch gibt sich die Dame überraschend mitteilsam. Sie erzählt, dass sie schon seit 20 Jahren bei Familie Berg-Flachmeier einkauft. Mit den Beeren habe alles angefangen. Während der kühlen Jahreszeit seien es vor allem Kartoffeln, deretwegen sie herkomme. &bdquo;Und wenn meine Kinder aus der Schweiz zu Besuch da sind, dann nehmen sie jedes Mal ihre Einkellerungskartoffeln von hier mit." Darauf ist sie sogar ein wenig stolz. Schweizer Kunden sind bis heute nicht alltäglich. Stattdessen sind Bielefelder regelmäßig und zahlreich vertreten. Sie kommen mit dem Auto und gern mit dem Rad, sobald die Sonne etwas Wärme schickt. Sie machen sich von Altenhagen aus auf den Weg, von Brake, Milse und Mitte. Bergs Hof ist ein Begriff. Berg-Flachmeier – der Name steht für zwei Menschen, die es verstanden haben, zwei Familienbetriebe zusammen zu führen und trotz räumlicher Trennung gemeinsam zu bewirtschaften. In Herford ist es Anette Berg-Flachmeier die nach ihrer Heirat mit Gerhard Flachmeier den Betrieb ihrer Eltern, ein Anwesen von 1837, übernommen hat. Der Ehemann, ebenfalls Hoferbe, brachte sein Anwesen in Exter in die Gemeinschaft mit ein. Zucht von Limousin-Rindern Nach Bioland-Richtlinien führen beide den Betrieb seit 1991. Zudem spezialisierte sich der Mann auf die Aufzucht von Limousin-Rindern. Das bei Kennern beliebte Fleisch dieser Tiere ist auch im Hofladen erhältlich – allerdings auf Bestellung. In der Umstellung auf Direktvermarktung habe sie eine Möglichkeit gesehen, mit dem Betrieb weiter zu existieren, berichtet die Chefin. Der Erfolg hat sie bestätigt. Corona habe den Zulauf zusätzlich belebt. Wie bei anderen Hofläden seien es zunehmend junge Familien, die es zum Einkaufen hinaus aufs Land treibt. Ob Brot aus der Bibetrieben wie der Herforder Bäckerei Farina, ob naturtrüber Saft aus Früchten von der eigenen Plantage oder Milchprodukte von befreundeten Lieferanten - wer hier kauft, findet nahezu alles für den täglichen Speisezettel. Und wer sein Brot gerne selber backt, bekommt das Mehl dazu frisch gemahlen aus der eigenen kleinen Getreidemühle. WO? Bergs Hof, Im Heidsiek 69, 32052 Herford. WANN? Öffnungszeiten sind donnerstags 9-13 und 15-18 Uhr, freitags 9-18 Uhr, samstags 9-13 Uhr. WIE? Telefon: (0 52 21) 7 11 55, Internet: bergshof@gmx.de WAS? Während der Beerensaison ist Selbstpflücken täglich auf dem Hof möglich. Zudem sind Früchte an folgenden Verkaufsständen erhältlich: BadSalzuflen,Exter, Lippinghausen-Sundern, Herford, Elverdisser Straße, Grundschule Altensenne. TIPP: Die Preise für Himbeeren im vergangenen Jahr: 11-13,30 Euro pro Kilo. Der Preis für selbst gepflückte Früchte ist abhängig vom Ernteertrag. WO? Bergs Hof, Im Heidsiek 69, 32052 Herford. WANN? Öffnungszeiten sind donnerstags 9-13 und 15-18 Uhr, freitags 9-18 Uhr, samstags 9-13 Uhr. WIE? Telefon: (0 52 21) 7 11 55, Internet: bergshof@gmx.de WAS?Während der Beerensaison ist Selbstpflücken täglich auf dem Hof möglich. Zudem sind Früchte an folgenden Verkaufsständen erhältlich: BadSalzuflen,Exter, Lippinghausen-Sundern, Herford, Elverdisser Straße, Grundschule Altensenne. TIPP:Die Preise für Himbeeren im vergangenen Jahr: 11-13,30 Euro pro Kilo. Der Preis für selbst gepflückte Früchte ist abhängig vom Ernteertrag. Bei Erdbeeren betrug der Kilopreis 4,40 - 4,80 Euro.

Meistgelesen