Steinkrögers Hof: Besonderer Bauernmarkt in alter Scheune

Bielefeld. Steinkrögers Hof am Nordfeldweg ist für Spargel und Kartoffeln bekannt, für seinen großen Bauernmarkt - und den Hofladen. Denn dessen Sortiment reicht weit über Frischeprodukte und Naturkost hinaus. In der umgebauten Scheune findet sich auf 160 Quadratmetern ein hübsch arrangierter Mix von frischem Obst und Gemüse über Wohnaccessoires, Porzellan, Kräuter, Seifen, Präsentkörbe, Leckerem aus der hofeigenen Küche, Liköre, Essig & Öle zum Selbstabfüllen bis hin zu Floristik. Ein Ort zum Stöbern, Entdecken und Einkaufen. Ein bisschen wie der Bauernmarkt im Kleinen. Steinkrögers Hof gibt es seit fünf Generationen - erstmals wurde die Hofstelle 1668 erwähnt. Die Scheune, die seit 2008 den Laden beherbergt, stammt von 1919, 1959 wurde sie für die Spargelaufbereitung erweitert. In den 50er Jahren startete die Familie auch mit dem Verkauf von Spargel und Kartoffeln, die Kunden klingelten damals an der Tür. "Dann kam eine Lichtschranke, da konnten sie schon mal selbst rein", erzählt Kai Steinkröger (44), der 2002 in den elterlichen Betrieb von Helmut und Carla Steinkröger einstieg und ihn heute, unterstützt von Ehefrau Yvonne (45) und ein bisschen schon von Tochter Tialda (12) und Sohn Titus (6), führt. Sechs Kartoffelsorten Während der Vater die "Außenwirtschaft" managte, kümmerte sich seine Ehefrau besonders um den Laden, der aus der spartanischen Scheune 1986 auf die Deele zog. "Dort war es kleiner, aber man war am Haus, es war wärmer, und wir konnten das ganze Jahr über öffnen", erinnert sich Kai Steinkröger. Das ermöglichten auch die Kartoffeln, die, anders als der Spargel, kein Saisongeschäft sind. Sechs Hofsorten umfasst das Angebot: Allians, Belana, Linda, Laura, die vorwiegend feste Monique und die mehligkochende Afra. Allesamt derzeit aus der Ernte von vergangenem Jahr. Neue gibt's ab August. "Wir haben keine Frühkartoffeln." Spargel ab April Zweites Betriebsstandbein ist das "königliche Gemüse" oder "weiße Gold", wie der Spargel umgangssprachlich genannt wird. Den baut die Familie schon seit 1953 an - als erste in Senne. Derzeit wächst er unter Folie hinter dem Hof heran. "Ich hoffe, dass es den ersten Anfang April gibt", meint der Fachmann mit Verweis auf das unbeständige Wetter. Erdbeeren hat er inzwischen ganz aus dem Programm genommen. "Die sind extrem witterungsabhängig." Floristin im Blumenladen angesprochen 2008 wurde der Hofladen von der rund 70 Quadratmeter großen Deele in die Scheue zurückverlegt. "Wir brauchten mehr Platz für die Floristik", erklärt der Hofchef. Das es die bis heute auf Steinkrögers Hof gibt, hat die Familie übrigens Vater Helmut zu verdanken, der 2019 starb. "Vater hatte im Blumenladen zu einer Angestellten gesagt, wenn Sie mal arbeitslos sind, dann melden Sie sich und wir machen Floristik auf der Deele", erinnert sich sein Sohn. Ein halbes Jahr später habe die Frau vor der Tür gestanden - "und dann haben wir das stundenweise probiert". Die Floristik wurde über die Jahre zu einer eigenen Abteilung ausgebaut, drei Floristinnen sind dort mittlerweile beschäftigt. Marmelade, Kuchen und Pickert aus der Hofküche Seine Mutter, die den Laden lange Jahre allein stemmte, habe Mitte der 90er Jahre Unterstützung bekommen, sagt der 44-Jährige. Heute arbeiten drei Angestellte im Laden. Dort reihen sich bis heute auch Leckereien aus der Hofküche in den Regalen. Marmor-, Rotwein- oder Rüblikuchen im Glas, fantasievolle Marmeladenkreationen wie Erdbeer-Aperol-Minze-Vanille, aber auch Erdbeere pur, Quitte oder schwarze Johannisbeere. Zweimal in der Woche wird Pickert gebacken, "nach dem uralten Rezept von Oma Frieda", erzählt Kai Steinkröger. Hilfe bekomme seine Mutter mittlerweile auch hier durch eine Mitarbeiterin.Seit 2018 bei "Wochenmarkt 24" 2018 kam mit dem Beitritt zur Genossenschaft "Wochenmarkt 24" - einem Zusammenschluss regionaler Erzeuger, deren Produkte sich Kunden im Internet zusammenstellen können - die nächste Neuerung auf den Hof. "Das läuft gut", meint Kai Steinkröger. Der inzwischen schon das nächste Projekt eingefädelt hat. Max Plöger, der 2018 nach drei Jahren das erste vegane Restaurant Bielefelds, Jakobs, schließen musste, hatte ihn im Frühjahr vergangenen Jahres angesprochen, weil er ein neues Projekt, "Plögers Marktgemüse", plante. "Dafür brauchte er ein bisschen Grabeland", formuliert es der Landwirt.Gemüseboxen ab Mai Gegenüber dem Betrieb zieht der gelernte Koch nun Brokkoli, Mairüben, Tomaten, Zucchini und vieles mehr heran. Ein bisschen Postelein-Salat wird schon im Laden verkauft. Ab Mitte Mai soll's Plögers Gemüseboxen zum Abholen im Laden geben. ? Alle bisherigen vorgestellten Hofläden finden Sie unter nw.de/bielefelder-hoflaeden

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