„Vielleicht zieht es Fabian Klos nach England oder in die USA“

Bielefeld. Diese Nachricht schlug bei den Fans von Arminia Bielefeld ein wie eine Bombe: Fabian Klos, Fußballgott vieler DSC-Anhänger, hat seinen Abschied im Sommer angekündigt. Nach elf Jahren ist für den 34-jährigen Stürmer, der zuletzt nicht mehr zur Startformation der Arminen gehörte, beim Sportclub der Ostwestfalen Schluss. &bdquo;In den letzten Wochen und Monaten habe ich mir immer wieder Gedanken über meine persönliche Zukunft gemacht. Jedem ist bekannt, wie sehr mir dieser Verein und diese Stadt am Herzen liegen. Das wird sich auch niemals ändern. Nichtsdestotrotz bin ich zu dem Entschluss gekommen, meinen im Sommer auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. Diese Entscheidung hat sowohl sportliche als auch private Gründe. So schwer sie mir auch gefallen ist, ist sie zu diesem Zeitpunkt die richtige für mich“, hatte der Rekordtorschütze des DSC in einer offiziellen Pressemitteilung erklärt. Die Fanszene diskutiert eifrig Klos Nachricht sorgte für zahlreiche Reaktionen in diversen Kanälen im Internet. Die allermeisten wünschen &bdquo;ihrem Fabi“ alles Gute für seine Zukunft und beteuern, dass er stets einen Platz in ihren Herzen haben werde. Andere glauben nicht an einen freiwilligen Rückzug und sehen in Sportdirektor Samir Arabi die Ursache für den Klosschen Abgang. Die Bielefelder Fußballszene diskutiert ebenfalls über die Personalie Fabian Klos. Einige Aktive hatten auch Berührungspunkte mit dem DSC-Stürmer. Matti Kuuse, Torhüter des Westfalenligisten VfB Fichte: &bdquo;In diversen Traditionsderbys habe ich gegen Fabian Klos gespielt. Obwohl es Freundschaftsspiele waren, hat er immer enormen Ehrgeiz gezeigt und war sich auch nicht zu schade, dass ein oder andere Wortgefecht zu suchen. Manchmal ging das auch ein bisschen unter die Gürtellinie, aber das ist Trashtalk, und der gehört dazu. Ich finde es schade, dass Fabian Klos geht. In der heutigen Zeit empfinde ich es als super, wenn ein Spieler lange Zeit zu einem Verein hält, obwohl es Höhen und Tiefen gibt. Hut ab, dass er nicht bei der erstbesten Möglichkeit nach Alternativen gesucht und den Verein verlassen hat. Darüber, ob im Hintergrund etwas abgelaufen ist und wo die vermeintlich wirklichen Gründe liegen, kann und will ich nicht spekulieren. Ich schätze Klos so ein, dass er ein sehr ehrgeiziger Typ ist, der immer eintausend Prozent Leidenschaft mitgebracht hat und sich noch so fit fühlt, dass er in einem andere Verein in der 2. Bundesliga oder 3. Liga weiterhin seine Buden machen wird. Möglicherweise kommt er in einer anderen Funktion nach seiner aktiven Zeit zurück zur Arminia. Das würde ich gut finden, denn solche Ikonen, die jahrelang die Knochen hingehalten und alles gegeben haben, sollten nach ihrer aktiven Karriere eine andere Rolle im Verein spielen. Das wäre auch ein Akt der Wertschätzung. Ich wünsche Fabian Klos alles Gute für seinen weiteren Weg.“ Sven Krüger, Innenverteidiger des Bezirksligisten TuS Jöllenbeck: &bdquo;Ich glaube, das ist die eleganteste Lösung für beide Seiten. Der Vertrag wäre vermutlich nicht verlängert worden. Indem Fabian Klos selbst seinen Abschied verkündet hat, hat dieser einen ihm gebührenden Rahmen. Fabian Klos hat sich in den letzten elf Jahren einen Legendenstatus aufgebaut und dem DSC die Treue gehalten. Aufgrund dessen, dass er seinen Lebensmittelpunkt mit seiner Familie in Zukunft allem Anschein nach in Köln sieht, kann ich mir vorstellen, dass er sich sportlich einer Herausforderung in einer niedrigeren Liga sucht. Vielleicht die Viktoria aus Köln.“ Mario Ermisch, Trainerlegende aus Bielefeld: &bdquo;Aus Sicht von Klos ist es absolut verständlich, dass er mit seiner Jokerrolle nicht zufrieden ist, nachdem er jahrelang die Mannschaft zumindest mitgeführt hat. Aber das Alter nagt, und das derzeitige Spielsystem von Armina kommt ihm nicht unbedingt entgegen. Er wird aber bei vielen Vereinen der 2. Liga noch eine gute Rolle spielen. Sein Spielertypus ist immer noch in jedem Kader sehr gefragt. Aus Sicht von Arminia ist es möglicherweise nachzuvollziehen, dass man kein neues Vertragsangebot unterbreitet. Es ist nur schade, dass die Verantwortlichen Verdienste eines Spielers mit starker Bindung zum Verein, heute nur noch selten, nicht würdigen oder würdigen können und ihm möglicherweise eine Perspektive im Verein auch über seine aktive Zeit hinaus anbieten. Klos und Arminia waren schließlich jahrelang eng verbunden.“ Carlo Kosok, Vorstandsvorsitzender VfL Theesen: &bdquo;Klos muss niemandem mehr etwas beweisen, von daher weiß ich nicht, ob es eine goldene Brücke ist. Ich denke, er möchte einfach auf dem Platz stehen und Fußball spielen. Aber für die Bundesliga reicht es jetzt vielleicht nicht mehr und er macht Platz für die nächste Generation. Ich könnte mir vorstellen, dass er nochmal ein sportliches Abenteuer wagt. Vielleicht die englische 2. Liga oder in den USA. Er war ein überragender Fußballer, der immer über die Leidenschaft gekommen ist und der viel für Arminia und Bielefeld geleistet hat.“ Jens Horstmann, Trainer des Landesligisten TuS Dornberg: &bdquo;Dieser Schritt ist nur logisch. Fabian Klos hat eine ganze Ära hier in Bielefeld geprägt. Da kann man sagen, was man will. Fabian Klos hat Arminia über Jahre eine Konstante im Sturm gegeben, die nicht jeder Verein in der Form hat. Auch wenn er vielleicht aufgrund seines ungewöhnlichen Werdegangs nie der talentierteste Stürmer war: Er hat immer mit seiner speziellen Art sehr geschickt Fußball gespielt. Arminias Fußballart unter Neuhaus war für Klos sicherlich besser, weil er durch längere Ballbesitzphasen mehr Zeit hatte, sich vorne in Position zu bringen. So wie der DSC momentan spielt, fällt Klos hinten rüber. ,Never pay for past performance sagt man in der NBA. Klos wird nicht für deutlich weniger Geld bei Arminia bleiben, nur um sich auf die Bank zu setzen. Arminia kann ihm aber sicherlich auch keine halbe Million aus purer Dankbarkeit zahlen. Letztlich ist es ein Geschäft, in dem beide Seiten gucken, dass sie am besten dabei rauskommen. Für Fußballnostalgie oder Fußballromantik ist da dann kein Platz. Für sein Potenzial hat er bei Arminia alles rausgeholt. Ich glaube nicht, dass er den Terrodde-Move macht und zu einem Traditionsverein in der 2. Liga geht. Ich könnte mir gut vorstellen, dass er ins Ausland geht. Major League Soccer oder etwas Verrücktes wie Schottland.“ Philip Dräger, Vorsitzender des Kreisschiedsrichterausschusses Bielefeld: &bdquo;Aus Schiedsrichterperspektive habe ich an Fabian Klos geschätzt, dass man nicht unbedingt eine Gelbe Karte brauchte. Fabian kann sehr, sehr böse gucken. Ich kann aber auch sehr, sehr böse gucken. Da konnte man das an der einen oder anderen Stelle durchaus nonverbal regeln – und beide Seiten waren damit einverstanden und konnten damit leben. So viel zu meinen persönlichen Erlebnissen, die ich mit Fabian Klos in diversen Spielen hatte. Ich denke, es ist ein vernünftiger Zeitpunkt sich zu trennen. Fabian Klos wird sicherlich noch ein oder zwei Jahre irgendwo dran hängen. Wo ist natürlich rein spekulativ. Ich denke als Spieler. Vielleicht heimatnah. Zurück zur Eintracht in Braunschweig, um die in bessere Zeiten zu führen. Er ist eine Legende. Darüber muss man nicht diskutieren. Jetzt wird er nochmal etwas Neues machen. Wo er wieder mehr Spaß hat. So wie es aktuell ist, glaube ich, ist es für beide Seiten nicht mehr befriedigend. Und da ist es dann nur vernünftig, dass man neue Wege geht.“

Stimmen zum Abschied von Arminia-Star „Vielleicht zieht es Fabian Klos nach England oder in die USA“

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