Jahnplatz: Freigabe für Autos mindestens bis Sommer verschoben

Bielefeld. Knapp sechs Monate noch: Am 30. Juni muss der Umbau des Jahnplatzes fertig sein, um die Fördergelder nicht zu gefährden. Die Arbeiten gehen jetzt auf die Zielgerade. Noch sieht es heftig nach Baustelle aus. Doch im Amt für Verkehr bleibt man zuversichtlich, dass der Zeitplan hält. Aber er birgt erhebliche Risiken. &bdquo;Wir sind auf gutem Wege“, sagt Dirk Vahrson, stellvertretender Amtsleiter, und erwartet, dass der Endspurt gelingt. Ermutigt wird er, weil die ersten Elemente für die neuen Bushaltestellendächer auf der Nordseite vor Mc Donalds schon abgeladen sind. Die hellen, in umgedrehter Schirmform gestalteten Dächer werden in Tschechien gefertigt und derzeit angeliefert. Nächste Woche beginne die Montage der Stützen. Die Fundamente sind bereits eingebaut. In drei, vier Wochen dürften die fünf Einzeldächer stehen. Der Endausbau mit Leitungen, Kabeln, Beleuchtung, Verblendung und Begrünung werde aber bis Mai/Juni dauern. Vahrson: &bdquo;Da hilft es, dass wir bei den Dächern auf der Südseite viel Erfahrung gesammelt haben.“Die stehen seit dem Sommer, stoßen bisher relativ wenig auf Kritik. Zwar beklagten einige, dass sie darunter bei Regen nass werden. Doch sie sind optisch eine wohltuende Alternative zu den alten Wellblechdächern. Ob die Haltestellen darunter aber so reibungsarm funktionieren, wie sich die Planer es vorstellen, bleibt abzuwarten. Noch rollen hier nicht die Radfahrer zwischen wartenden und einsteigenden Fahrgästen durch. Zelte zum Erwärmen der Steine Trotz niedriger Temperaturen kann weiter auf dem Platz gepflastert werden. Auch hier ist der Zeitplan knapp. Deshalb ist eine kleine Zeltstadt auf dem Jahnplatz aufgebaut, in der die Steine erwärmt und dann doch verlegt werden können. &bdquo;Wir hatten öfter um 0 Grad, da wäre es sonst nicht gegangen“, sagt Vahrson: &bdquo;Gut war, dass es nicht so kalt war, dass wir nicht dagegen anheizen konnten“.Weil es so eng ist zwischen den Baufeldern auf dem Platz, hat das Amt für Verkehr Tempo 10 angeordnet – für Busse, Anlieger und Anlieferer, die noch über den sonst gesperrten Jahnplatz dürfen. &bdquo;Aus Sicherheitsgründen“, so Vahrson. Denn mancher fuhr ziemlich schnell trotz Baufahrzeugen, Engpässen und kreuzenden Fußgängern. Erstaunt blickten Beobachter auf das kleine Zusatzschild &bdquo;Radar überwacht“.Zwei Wochen dicht Noch sind einige Herausforderungen zu bewältigen: Zum einen soll in den Osterferien die oberste Fahrbahndecke gegossen werden – in einem Rutsch. Das bedeutet aber, dass dann nicht mehr wie bisher die Linienbusse über den Jahnplatz fahren können und umgeleitet werden müssen. Zwei Wochen werde der Platz dann dicht sein.Um die Zufahrt zum Parkhaus Quelle aber weiter zu gewährleisten, wird an der Einmündung der mit umgebauten Friedrich-Ebert-Straße die Decke der zum Jahnplatz führenden Herforder Straße schon mitgemacht, so Vahrson. Dann könne das Parkhaus noch angefahren werden. Die Friedrich-Ebert-Straße, die eigentlich schon 2021 fertig sein sollte, wird wohl erst im März wieder freigegeben."Sternenhimmel" Sorgen bereitet den Verkehrsplanern noch die Beleuchtung des Jahnplatzes. Zwar konnte der Auftrag für die geplanten Sonderleuchten, die leichter als die anfangs geplanten sein müssen, mittlerweile vergeben werden, so Vahrson. Doch die zweite Ausschreibung für die Verspannung über dem Platz laufe noch. Die erste war wegen fehlender Angebote gescheitert.Erst wenn die großen Drahtseile, an denen die Leuchten für den &bdquo;Sternenhimmel“ hängen werden, über dem Jahnplatz angebracht sind, kann darunter die Straße für den Verkehr freigegeben werden. Das könnte Sommer werden, räumt das Amt für Verkehr jetzt ein. Für Autos gibt es künftig eine Spur weniger, die Bus-Haltepunkte verteilen sich auf mehrere Stellen, um den Wartebereich zu entzerren. Kostenrisiko Und ein Risiko bleibt der Preis. Vor einem Jahr musste die Stadt einräumen, dass die Kosten für den Jahnplatz-Umbau und sein Umfeld um 60 Prozent auf über 22 Millionen Euro gestiegen waren. Ob dieser Rahmen hält, hängt von den letzten Ausschreibungen ab.

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