Rasante Entwicklung bei Omikron: Eine neue Allgemeinverfügung für Bielefeld

Bielefeld. Die Zahl der Omikron-Fälle in der Stadt ist seit den ersten bekannt gewordenen Fällen am 12. Dezember deutlich gestiegen, wenn auch noch auf niedrigem Niveau. "Wir sehen die Entwicklung dennoch mit großer Sorge", sagt Sören Wiebusch, stellvertretender Leiter der Corona-Abteilung der Stadt. "Schon jetzt gibt es bei Omikron eine deutlich stärkere Entwicklung als bei Alpha und Delta zuvor." Worauf sich die Bielefelder deshalb in den kommenden Wochen einstellen müssen, welche Krankheitsverläufe bei Omikron in der Stadt schon bekannt sind und welche Einschränkungen es bereits an Silvester geben wird, dazu informierte jetzt der Krisenstab. So waren bisher Krankheitsverläufe bei Omikron 26 Fälle seien mittlerweile bekannt, sagt Wiebusch. Stand Mittwoch, 22. Dezember, 12.45 Uhr. Doch es werden wohl rasch mehr werden. Ob ein positiver Test der Omikron-Variante zuzuordnen sei, stehe meistens erst mit zwei Tagen Verzögerung fest, erklärt der Corona-Fachmann der Stadt. "Bei allen positiven Befunden sequenzieren die Labore die Ziel-PCR auf die verschiedenen Varianten." Dies dauere in der Regeln zwei Tage, auch weil mehr als die gesetzlich vorgegebenen zehn Prozent der positiven Befunde sequenziert würden. Zum Thema: Live-Ticker zur Pressekonferenz des Corona-Krisenstabs vor Weihnachten Die beruhigende Nachricht bisher - in Bielefeld sind noch keine schweren Verläufe mit der Omikron-Variante bekannt. "Der Krankheitsverlauf ist aber zugleich sehr unterschiedlich. Asymptomatische Verläufe kommen ebenso vor wie Fieber", erzählt Wiebusch. Sich anhand der noch überschaubaren Zahl von Fällen frühzeitig ein erstes Bild zu verschaffen, sei auch deshalb schwierig, weil der Impfstatus der Betroffenen laut Krisenstab sehr unterschiedlich ist. "Wir beobachten das aber sehr aufmerksam", so Wiebusch. Stadt zieht vor Silvester die Zügel an Doch obwohl sich die Infektionszahlen aktuell beruhigt habe (nach Inzidenz-Spitzenwerten um 450 jetzt bei 220) sei die Arbeitsbelastung in den Bielefelder Kliniken schon jetzt enorm hoch, warnt Krisenstabsleiter Ingo Nürnberger. Gründe seien der Verlust an Beschäftigten und andere Erkrankungen, die die Krankenhäuser belasteten.Stationär behandelt würden aktuell 59 Menschen mit einer Covid-19-Infektion, 18 davon auf Intensivstationen, 11 werden auch beatmet. "Aber wir laufen der Entwicklung in Nachbarländern aktuell noch zwei, drei Wochen hinterher." Dort zeige sich schon jetzt, wie enorm ansteckend Omikron sei. "Die reine Zahl von Infektionen kann dann schnell zur Überlastung der Krankenhäuser führen", sagt Nürnberger. Ein Szenario auch für Bielefeld, das ihm Sorge bereitet. Vorbeugend zieht die Stadt nach Weihnachten deshalb die Zügel an: Es geht um ein Böllerverbot per Allgemeinverfügung an Silvester. An den beliebten Böller-Hotspots an Siegfriedplatz, Jahnplatz, Kesselbrink, Promenade und Boulevard dürfen wie im Vorjahr ab 18 Uhr am Silvesterabend bis zwei Uhr morgens an Neujahr nachts keine Feuerwerkskörper gezündet werden.Das habe zwei Ziele, so Nürnberger. "Wir wollen Menschenansammlungen dadurch reduzieren und die typischen Verletzungen durch Böller verhindern, denn die Krankenhäuser haben schon mehr als genug zu tun." Nürnberger rechnet mit harten Einschränkungen Nürnberger glaubt, dass die Einschränkungen nach Weihnachten ohnehin noch deutlich strenger sein werden, als bisher angekündigt. Was bei der jüngsten Bund-Länder-Konferenz besprochen worden sei, könne "nur die Untergrenze dessen sein, worauf wir uns einstellen müssen, um Corona nicht komplett eskalieren zu lassen." Schon zu Weihnachten appelliert der Krisenstabsleiter an alle Bielefelder "mit den Freiheiten, die wir im Moment noch haben, verantwortlich umzugehen".Gerade bei Treffen im Familienverbund. Denn, so berichtet Wiebusch, "das häufigste Infektionsereignis ist nach wie vor das Treffen im privaten Raum." Unterdessen seien Corona-Cluster im beruflichen Kontext sehr selten geworden. Hier zeigten sich wohl Effekte von Homeoffice und 3G-Regel am Arbeitsplatz, so liest es der Krisenstab. Bleibt der Weihnachtsmarkt? Und der Weihnachtsmarkt? Hier soll es weiterhin keine Einschränkungen geben. Nürnbergers Einschätzung dazu: "Von allen Vergnügungen die die Menschen derzeit noch haben können, ist der Weihnachtsmarkt derzeit wahrscheinlich der ungefährlichste und wir vermeiden Verdrängungseffekte in geschlossene Kneipen oder den privaten Raum." Nur die Hälfte der Besucher aus Vor-Corona-Jahren komme, zudem gebe es kaum Verstöße gegen Maskenpflicht und 2G-Regel. "Die Akzeptanz der Kontrollen ist zudem sehr hoch", berichtet Ordnungsamtsleiter Friedhelm Feldmann. Wichtiges Werkzeug gegen die fünfte Wellte bleibt unterdessen das Boostern: Alle Infos zum Impffortschritt und warum die Stadt trotzdem ihr größtes Impfzentrum Ende Januar schließen wird.Infos zum Impffortschritt und warum die Stadt trotzdem ihr größtes Impfzentrum Ende Januar schließen wird.Infos zum Impffortschritt und warum die Stadt trotzdem ihr größtes Impfzentrum Ende Januar schließen wird.

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