Bielefelderin hat einen großen Herzenswunsch: Wer kann ihr helfen?

Bielefeld. Eigentlich wollte Sarah Kühne nach erfolgreich abgeschlossener Hauptschule Kinderpflegerin werden. Doch dann musste sie nach einem Jahr ihre Ausbildung abbrechen. Sie kämpfte mit Depressionen und Panikattacken, wurde psychisch chronisch krank. Gleichwohl ließ sie sich nicht unterkriegen. Engagierte sich ehrenamtlich im Haus Rehoboth, als es wieder besser ging, und im örtlichen Freizeitzentrum. Für 2022 hat sie einen Herzenswunsch: Sie möchte ihren Realschulabschluss machen. Doch dafür muss sie von Eckardtsheim zur Abendrealschule in Mitte hin- und zurückkommen. Aber wie? Immer wieder hochgerappelt Wer schon einmal eine Depression, Burn-Out oder Panikattacken hatte, der weiß, wie schwer es ist, wieder auf die Füße zu kommen. Umso schlimmer dann auch noch, wenn die Erkrankung chronisch ist. Wie bei der Eckardsheimerin. Aber sie hat sich immer wieder hochgerappelt - auch dank ihrer Familie und den Mitarbeitern der von Bodelschwinghschen Stiftungen. "Meine Mutter unterstützt mich sehr, und Bethel Regional - die sind echt spitze, sie leisten enorm viel. Gerade jetzt während der Pandemie." Hauskatze kommt regelmäßig vorbei Seit etwas mehr als zwei Jahren hat die 38-Jährige eine eigene Wohnung, in der sie gut zurecht kommt. Dort schaut auch immer wieder ein tierischer Besucher vorbei: die mittlerweile zwölfjährige Hauskatze - "sie heißt einfach Katze" -, eine rot-weiße Freigängerin, um die sich alle Bewohner gemeinsam kümmern. "Sie ist eine richtige Diva", erzählt Sarah Kühne, und sie verfolge ihre Ziele selbstbewusst und willensstark. Zusage von der Abendrealschule liegt schon vor Für 2022 hat sich die Bielefelderin nun selbst ein großes Ziel gesetzt: Sie möchte ihren Realschulabschluss nachmachen. "Ich bin jetzt relativ stabil und glaube, dass ich das schaffe." Die schulischen Voraussetzungen hat sie, eine Integrationshelferin hat sie auch schon organisiert und von der Abendrealschule - der Bielefelder Falkschule - eine Zusage bekommen. Ab Anfang Februar Deutsch, Mathe, Englisch, Geschichte büffeln - darauf freut sie sich schon. Selbst abendliches Klausurschreiben schreckt sie nicht. Doch ein Problem bleibt, und das ist der Weg - gut 20 bis 30 Minuten mit dem Auto oder anderthalb Stunden mit dem Öffentlichen Nahverkehr: Stadtbahn, Buslinie 135 und dann im Sennestadt weiter mit dem Bus nach Eckardsheim. Fahrt von Eckardtsheim nach Mitte und zurück Die Fahrt mit dem ÖPNV scheidet nicht nur wegen ihrer Krankheit aus. Der Weg ist auch so kaum zu bewältigen, besonders in den Abendstunden - der Unterricht geht von 17 bis 21.50 Uhr, montags bis donnerstags. "Aber es kann doch nicht sein, dass alles klappt und es jetzt daran scheitert", meint die engagierte Frau ein wenig fassungslos. Sie bemühte sich um einen Fahrdienst, klapperte alle Anbieter ab. Der Landschaftsverband stellt keinen, erfuhr sie. Erkundigte sich dann beim Café 3 b, den Johannitern, bei Personenbeförderungsdiensten und dem Deutschen Roten Kreuz. Überall erhielt sie Absagen. Entweder war die Uhrzeit zu spät, die Anbieter waren ausgebucht oder beförderten nur Rollstuhlfahrer. "Ich habe jetzt alle abtelefoniert", erzählt sie frustriert. Online-Unterricht im Lockdown wäre kein Hindernis Sarah Kühne hofft nun, dass sich doch noch ein Fahrdienst meldet, der sie unterstützt. Oder auf eine Mitfahrgelegenheit oder auf jemanden, der noch eine andere Idee hat, wie sie zur Schule an der Frachtstraße hin- und zurückkommt. Ein schulischer Lockdown und eine Verlagerung ins Internet wären für sie übrigens kein Hindernis - im Gegenteil, "das würde ich wohl noch besser schaffen als Päsenzunterricht". Mit WLAN und Laptop ist sie dafür gut gerüstet. Kontakt über sik@nw.de.

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