Handel hofft auf 273 Euro Geschenke-Ausgaben pro Kopf

Bielefeld. Die Eröffnung des Weihnachtsmarktes, Black-Friday und der Beginn des Advents haben deutlich mehr Menschen in die City gelockt als in den Wochen davor. Doch die Zahlen bleiben weit hinten den Besucherfrequenzen von 2019 zurück. Und der Weihnachtsmarkt in der City zog zumindest zum Start weit weniger Menschen an, als Adventsmärkte in anderen NRW-Städten. Konkrete Zahlen zu den Besuchern in der City liefert das Unternehmen Hystreet, das bundesweit in Fußgängerzonen von größeren Städten misst, wie viele Menschen sich dort aufhalten. Am ersten Wochenende nach der Eröffnung des Weihnachtsmarktes waren in der Bielefelder Innenstadt 15 Prozent mehr Besucher unterwegs, als am Wochenende davor, hat Hystreet festgestellt. Weihnachtsmarkt Paderborn lockte stärker Im Vergleich zu ähnlich großen Städten in NRW fiel das erste Weihnachtsmarktwochenende in Bielefeld damit eher verhalten aus. Unter anderem in Paderborn lockte der Weihnachtsmarkt wesentlich mehr Besucher an.Am vergangenen Wochenende brachte vor allem der Black Friday der City einen stärkeren Andrang. Am Freitag wurden im mittleren Abschnitt der Bahnhofstraße 43.159 Passanten gezählt – eine Woche zuvor waren es 27.403.Im südlichen Bereich der Bahnhofstraße, Richtung Jahnplatz, wurden am Freitag sogar 54.017 Personen, die größer als 80 Zentimeter sind, mit Laserscannern registriert.100.000 Menschen weniger Allerdings: In der gesamten Woche (22. bis 28. November) waren es in der südlichen Bahnhofstraße mit 260.804 Menschen rund 100.000 weniger als vor der Pandemie. Der Wert aus 2019 macht deutlich, wie stark die City ohne Corona frequentiert wird: 359.189 Personen wurden während der &bdquo;Black-Week 2019“ in der südlichen Bahnhofstraße erfasst.&bdquo;Es zeigt sich die Verunsicherung der Menschen“, sagt Hystreet-Geschäftsführer Julian Aengenvoort. 2020 herrschte in der Black-Friday-Woche ein &bdquo;Lockdown Light“ und es wurden in der südlichen Bahnhofstraße lediglich 202.665 Besucher gezählt. Die Umsätze leiden &bdquo;Was hat man denn auch erwartet“, sagt Thomas Kunz, Hauptgeschäftsführer des Einzelhandelsverbandes OWL fast schon ein wenig resigniert. Was ihn noch mehr betrübt: Auch die Umsätze der Läden und Geschäfte in Bielefeld leiden darunter. Bundesweit rechnet eine deutliche Mehrheit der Händler nicht damit, dass sie das Vorkrisen-Niveau von 2019 erreichen werden. Dabei spielen auch Lieferschwierigkeiten eine Rolle. Das zeigt eine Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE). &bdquo;Das wird wieder kein normales Weihnachtsgeschäft“, sagt Kunz. Die Bielefelder und Ostwestfalen seien angesichts hoher Inzidenzwerte vorsichtig und diszipliniert, meint er mit Blick auf die Besucherzahlen in der City. Er hofft nun auf die nächsten Wochen. Denn in denen geht es für den Einzelhandel der Stadt um viel.Die wichtigsten Wochen des Jahres&bdquo;Die letzten beiden Monate sind nach den Corona-Lockdowns im ersten Halbjahr für viele Händler wichtiger als je zuvor. Traditionell machen klassische Geschenke-Branchen wie der Spielwarenhandel mehr als ein Fünftel ihres Jahresumsatzes im November und Dezember“, sagt Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des HDE und Vorgänger von Thomas Kunz beim Handelsverband in Bielefeld. Dennoch hofft der Handel auf 273 Euro Geschenke-Ausgaben pro Kopf Geld genug sei da, die Sparguthaben seien hoch. Der HDE kalkuliert, dass die Verbraucher mit durchschnittlich 273 Euro pro Kopf ihre Geschenkeausgaben in diesem Jahr leicht erhöhen wollen.Der Einzelhandel, so die Prognose des Verbandes, werde in diesem Jahr seinen Weihnachtsumsatz um zwei Prozent auf bundesweit 112 Milliarden Euro steigern. &bdquo;Doch davon profitiert vor allem der Onlinehandel, sagt Thomas Kunz. Für den wird mit einem Umsatzzuwachs von 17,3 Prozent im Advent gerechnet. Von den erwarteten 112 Milliarden Euro Umsatz im Weihnachtsgeschäft des deutschen Einzelhandels entfallen 23,1 Milliarden auf Online-Geschäfte.

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