Impfzelt an der Radrennbahn läuft – ist aber schon ausgebucht

Bielefeld. Der Andrang ist groß. Um 10 Uhr startete das kurzfristig organisierte Impfzelt an der Radrennbahn. Schnell bildete sich eine Schlange von mehr als 60 Wartenden. Krisenstabsleiter Ingo Nürnberger setzt große Hoffnung auf einen neuen Impfschub gegen Corona. Und viele Bielefelder wollen ihre dritte Spritze. Diese Woche sind die Termine aber längst ausgebucht. Erste verzweifelte Anrufer meldeten sich, weil sie offenbar zu spät waren. Dabei wollen Nürnberger, der ärztliche Leiter Adalbert Büttner und Ingo Schlotterbeck vom Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) täglich 800 Impfwillige versorgen lassen. Weil jeden Tag geimpft werde, könnten Ende der Woche 5.600 einen Piks erhalten haben. Das Zelt ist ein Provisorium. Aber es soll mindestens noch eine zweite Woche genutzt werden, versprechen die Organisatoren. Für die würden Termine aber voraussichtlich erst Mitte der Woche freigeschaltet. Wann genau, stehe noch nicht fest. Mittwoch soll es eine erste Auswertung geben. Schlotterbeck: &bdquo;Wir müssen erst ausprobieren, wie flüssig das funktioniert." Gummimatten erleichtern den Weg Denn das Zelt ist nicht so komfortabel wie die Ausstellungsräume an der Stadthalle, in der das erste Impfzentrum lief. Die Wartenden stehen auf nur grob befestigten Untergrund. Gummimatten sollen den Weg in der Station erleichtern, so dass auch mit Rollator oder Rollstuhl der Besuch möglich sei, so Schlotterbeck. Denn das Angebot richtet sich gerade auch an Ältere. Denn der Schwerpunkt liege auf dem Boostern, der dritten Impfung. Büttner: &bdquo;Aber auch andere können sich anmelden." Zur Verfügung stehen Biontec und Moderna. Am Zugang müssen Impfpass, Personalausweis und Krankenversichertenkarte vorgelegt werden. Dann geht es in einen Wartebereich mit 16 Stühlen – so verteilt, dass der Abstand von zwei Metern eingehalten werden kann. Erste Station ist die Aufklärung – vier Kabinen, om denen ein Arzt berät und untersucht. Dann geht es in eine der vier Impfkabinen, wo gepikst wird. Mobile Zentren laufen weiter An schließen sich zwei Wartebereich mit je 16 Stühlen für die fertig Geimpften. Hier stehen auch Sanitäter des ASB bereit, falls es zu Komplikationen kommt. Am Check out geben Mitarbeiter den Stempel in den Impfpass, eine Impfbescheinigung und auch schon den QR-Code für den Beleg im Handy aus. Parallel laufen die mobilen Impfzentren an verschiedenen Orten in der Stadt weiter, bei denen man sich auch ohne Termin impfen lassen kann. Am Dienstag und Mittwoch ist das von 10 bis 18 Uhr an der Universität, am Donnerstag von 16 bis 21 Uhr auf dem Kesselbrink und Samstag von 13 bis 20 Uhr auf dem Siegfriedplatz, so ASB-Sprecherin Nadine Engel. Hier könnten täglich Hunderte geimpft werden. Und mehr Impfen sei weiter oberstes Gebot. Büttner rief die Bielefelder erneut auf, sich impfen zu lassen: &bdquo;Wir brauchen noch ganz viele, um die Pandemie bekämpfen zu können." Länder wie Spanien oder Portugal seien viel weiter. &bdquo;Es ist noch eine Riesenstrecke vor uns", betont der ärztliche Leiter. Das gelte auch für Bielefeld, obwohl hier die Impfquote mit gut 80 Prozent relativ hoch ist. Aufruf, sich impfen zu lassen Wichtig sei das vor allem für die, die noch gar nicht geimpft sind, aber auch für die Älteren, für die jetzt die dritte Spritze ansteht. . Außerdem hält Büttner es bei denen für ratsam, die beim ersten Mal den Johnsen & Johnsen-Wirkstoff erhalten haben. Hier seien Impfdurchbrüche häufiger. Auch Nürnberger appelliert an die Bielefelder, sich impfen zu lassen. Inzidenzen und Zahlen aus den Krankenhäusern belegten, dass für Nichtgeimpfte das Ansteckungsrisiko und die Gefahr, schwer zu erkranken, sehr viel höher sei. Nur begrenzt Geld für Provisorium Das Impfzelt ist eine Ergänzung zu den Impfungen, die die Hausärzte vornehmen. Dass der Andrang jetzt schon groß ist, könnte zum Problem werden. Erste reagierten verärgert, dass sie keinen Termin anmelden können. Doch Nürnberger sagt, der Stadt seien noch die Hände gebunden. Aktuell dürfe Bielefeld nur sieben Ärzte pro Tag zu Lasten des Landes buchen. Damit könne die hohe Nachfrage nicht bedient werden. Nürnberger: "Ich wünsche mir, dass wir deutlich mehr Ärzte bei der Kassenärztlichen Vereinigung buchen dürfen." Und dafür müsse das Land sorgen. Insgesamt seien rund 40 Mitarbeiter nötig, um das Impfzelt zu betreiben, sagt Schlotterbeck. Deshalb ist die Zeit bisher auf 10 bis 18 Uhr (Einlass bis 17 Uhr) begrenzt. Sonst müsse eine zweite Schicht gefahren werden. Dafür fehlten bisher die Mittel.

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