Raubüberfall auf ein Modegeschäft in der Bielefelder Innenstadt

Bielefeld. Außergewöhnlicher Polizeieinsatz nach einem Raubüberfall auf das Modegeschäft Lösekann am helllichten Tag in der belebten Bielefelder City. Mit einer Schere als Waffe hatte am Mittwochmittag, 27. Oktober, ein Mann den Laden überfallen. Die Einsatzkräfte von vier Streifenwagen eilten kurz darauf durch die Fußgängerzone in der Altstadt. Wie die Polizei bestätigte, hatte der Täter gegen 12 Uhr eine Filiale des Bielefelder Modehändlers Lösekann überfallen. Mindestens drei Mitarbeiterinnen soll er nach Angaben von Zeugen mit einer langen Schere bedroht haben. Festnahme vor dutzenden Augenzeugen Trotz des mutigen Eingreifens einer Mitarbeiterin (51) konnte der Mann zunächst mit Bargeld flüchten. Kurz darauf wurde der Verdächtige aber vor den Augen mehrerer Augenzeugen doch noch festgenommen und abgeführt. Kurz nach 12 Uhr ging der erste Notruf bei der Polizei-Leitstelle ein. Nach Angaben von Zeugen war der Täter hinter die Kasse des Modegeschäfts an der Niedernstraße getreten, um dort die Kassiererin mit einer größeren Schere zu bedrohen und die Herausgabe des Bargelds zu fordern. "Ich konnte nicht tatenlos zusehen" Das sah die 51-jährige Kollegin, die sofort auf den Täter losging und diesen nun unvermittelt anschrie. Dabei machte sie auch deutlich, dass die Kollegin nicht den erforderlichen Sicherheitscode habe, um die Kasse so unvermittelt zu öffnen. Der Täter reagierte sichtlich nervös auf die unerwartete Reaktion der 51-Jährigen. Diese nutzte die Ablenkung des Täters und zog die bedrohte Mitarbeiterin über den Tresen des Kassenbereichs auf die andere Seite in Sicherheit: &bdquo;Ich konnte einfach nicht tatenlos zusehen, wie der eine Kollegin bedroht. Ich hatte Angst, dass er sie absticht." Daher habe sie ihn aus der Fassung bringen wollen. Schlag auf den Kopf Es gelang. Der Täter, der zunächst noch eine zweite Mitarbeiterin mit seiner Schere bedroht haben soll, ließ seine Stichwaffe sinken und ging nun selbst mit roher Gewalt gegen die Kasse vor. Er riss laut Polizei die gesicherte Kassenschublade aus der Verankerung und flüchtete damit aus dem Geschäft. Beim Herauslaufen schlug er noch auf den Kopf der 51-Jährigen ein, die aber unverletzt blieb, weil sie sich rechtzeitig zur Seite werfen konnte. Doch noch immer reagierte die 51-Jährige vorbildlich. Sie rief aus dem Geschäft um Hilfe und bat Passanten, die Polizei zu rufen. Kunden verfolgten den Räuber sogar über die Straße Altstädter Kirchplatz bis zur Renteistraße. Dort hatte der Flüchtende offenbar ein Versteck gesucht und war in einer der Garagen verschwunden. Pfefferspray, um den Widerstand den Mannes zu brechen Die innerhalb kürzester Zeit eingetroffenen Polizeibeamten fanden den Tatverdächtigen tatsächlich in einer geschlossenen Garage und holten den sehr wehrhaften Mann fest. Weil die Beamten zur Gefahrenabwehr und zum Brechen seines Widerstandes Pfefferspray einsetzten, musste sich eine Rettungswagenbesatzung um den mutmaßlichen Täter kümmern und seine Augen ausspülen. Der Täter stand unter dem Einfluss von Alkohol Anschließend konnte die Polizei den gefesselten Mann im Gefangenenwagen zur Wache abtransportieren. Wie ein Sprecher der Polizei bestätigte, fanden Beamte später auch die Kassenlade samt Bargeld in der Nähe des Festnahmeortes. Weil der Täter stark alkoholisiert wirkte, nahm ihm ein Arzt eine Blutprobe ab. Die Kripo hat die weiteren Ermittlungen übernommen. Weitere Details zur Identität des Tatverdächtigen liegen noch nicht vor. Zum Thema: Wilder Raubüberfall am Kunsthallenpark Drei Männer überfallen Juweliergeschäft in Bielefeld

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