Kilometerlange Staus: Am Adenauerplatz kommt's jetzt richtig dicke

Bielefeld. Regen und Sturm setzten den Bielefeldern am Donnerstag zu. Und für viele Autofahrer kam es am Adenauerplatz richtig dicke. Dort staute sich der Verkehr auf den Zufahrtsstraßen teils kilometerlang. Der Grund ist eine eher kleine Baustelle an der Kunsthalle. Doch die Auswirkungen sind heftig. Die Betroffenen verloren viel Zeit. Und einige befürchten, dass das nur ein Vorgeschmack auf künftige Verkehrsplanungen ist. Mehr als 40 Minuten habe sie von der Detmolder Straße in die Altstadt gebraucht, beklagt sich eine berufstätige Mutter. Ein Berufstätiger fuhr von Brackwede aus lieber über Quelle und den Ostwestfalendamm, um in die Innenstadt zu gelangen. Denn die Routen, die auf den Adenauerplatz führen, waren weitgehend dicht. Der Grund ist eine wenig spektakuläre Baustelle auf der Artur-Ladebeck-Straße vor der Kunsthalle. Dort lässt das Amt für Verkehr die Bushaltestelle barrierefrei umbauen. Alle auf eine Spur Doch dafür muss es mehrere Spuren einziehen – mit der Folge, dass Richtung Innenstadt nur noch eine frei bleibt, auch mit für die Rechts- und Linksabbieger. Und weil der Engpass direkt hinter dem Adenauerplatz liegt, müssen sich die Autofahrer dort einfädeln – und das gleich aus drei Richtungen: Von der Kreuzstraße, der Artur-Ladebeck-Straße sowie der OWD-Abfahrt aus dem Johannistal. Bisher waren Herbstferien, in denen weniger Autos unterwegs sind. Die Baustelle sollte an deren Ende fertig sein, erklärt Amtsleiter Olaf Lewald den Plan. Doch das klappt nicht. Für neue Haltestellen wird extra harter Spezialbelag eingesetzt, der den Belastungen durch schwere Busse besser standhält. Und der ist vor der Kunsthalle noch nicht aufgetragen. Die Verzögerung führt dazu, dass das erst nächste Woche geschieht. &bdquo;Und dann muss er mindestens fünf Tage austrocknen", so Lewald. Das bedeutet, die Engstelle bleibt noch mindestens eine Woche. Die Busse müssen an der Ersatzhaltestelle halten, Links- und Rechtsabbieger können nicht auf separaten Spuren in Von-der-Recke-Straße oder Waldhof einbiegen. Auf die Frage, ob nicht Ampelphasen optimiert werden könnten für die Zeit, antwortet Lewald: &bdquo;Wir haben alles noch einmal gecheckt. Das ist auf die letzte Sekunde ausgereizt." Mehr Verkehr nach den Ferien Weil der Waldhof für den Altstadt-Verkehrsversuch derzeit eh gesperrt ist, war es zuletzt vor dem Adenauerplatz ähnlich wie auf der Kreuzstraße vor dem Niederwall auf den Linksabbiegespuren voller, mit entsprechenden Wartezeiten vor den Ampeln. Das dürfte sich jetzt noch verstärken. Allerdings gibt es für Autofahrer, die trotz der Sperrung in den Waldhof einfahren, jetzt wieder den Ausweg über die Klasingstraße. Denn die musste die Stadt wegen einer Klage von Anliegern wieder freigeben. Und ab 3. November, so die Ankündigung der Ratsmehrheit, soll für das Weihnachtsgeschäft der Waldhof erst einmal wieder geöffnet werden. Auf Dauer, so die politische Zielsetzung, soll die Strecke durchs Hufeisen aber abgebunden bleiben. Test auf Artur-Ladebeck-Straße Nicht nur deshalb stehen die Strecken rund um den Adenauerplatz derzeit im Fokus. Viele befürchten, wenn wie geplant auf der Artur-Ladebeck-Straße je eine Autospur eingezogen wird, um Platz für geschützte Radwege zu schaffen, komme es dort zum Dauerstau. Einen Vorgeschmack darauf gab es in den Sommerferien, als MoBiel die Gleise austauschte und dafür auf der Ladebeck-Straße jeweils eine Spur eingezogen war. Nicht nur für Autofahrer wurde die Fahrt zur Geduldsprobe, auch die Rettungsdienste kamen kaum durch, und das an den Zufahrten zu den Kliniken in Bethel. Die Stadt will den Radwege-Test trotzdem, auch wenn sie ihn erst einmal auf Frühjahr 2022 verschoben hat. Der Grund dafür ist aber nur eine weitere Baustelle: Die auf der Parallelroute OWD an der Graphia-Brücke, die dort den Verkehr behindert.

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