Hochzeit gestoppt: Bräutigam geht auf Polizisten los

Bielefeld-Hillegossen. Den Ausgang dieser Hochzeitsfeier werden viele Teilnehmer nicht so schnell vergessen. Am Ende prügelten zwei junge Männer – einer davon war der Bräutigam – auf die hinzugerufenen Polizisten ein. Der frisch Vermählte (24) und zwei seiner Gäste (beide 23) landeten schließlich in einer Polizeizelle. Drei Tage vor dem Ende der Bundesnotbremse, am Freitagabend, 28. Mai, hatte sich eine ganze Hochzeitsgesellschaft getraut, in einem Wohnhaus an der Straße Auf der Sülte im Stadtteil Hillegossen groß zu feiern. Beobachtern zufolge floss auch ordentlich Alkohol. Die Stimmung wurde bei Eintreffen der Polizei zunehmend zorniger Von dieser feuchtfröhlichen Feier bekam am Abend dann über eine Bürgerbeschwerde auch das Ordnungsamt Wind und wollte mit den städtischen Corona-Teams die Feier auflösen. Wie Christiane Krumbholz vom Ordnungsamt mitteilte, drohte die Lage "aus dem Ruder zu laufen", als die Behörde nun die Personalien der Feiernden feststellen wollte. Denn die meisten Partygäste ließen sich von der Behörde nicht vom Feiern abhalten. Die Platzverweise der Stadt wurden ignoriert. Die Stimmung vor dem Haus wurde daraufhin zunehmend aggressiver. Als die ersten Streifenwagen eintrafen, ergriffen einige die Flucht Das Ordnungsamt rief daraufhin im Rahmen der Amtshilfe die Polizei als Verstärkung hinzu. Als die ersten Streifenwagen eintrafen, flüchteten bereits einige der Anwesenden. Wie Polizeisprecher Michael Kötter bestätigte, waren bei Eintreffen der Beamten noch etwa 25 Personen vor Ort. Die Polizisten hatten das Ziel, die Hochzeitsgäste, die sich vor der Tür aufhielten, nicht mehr zurück ins Wohnhaus zu lassen. Dabei wurde die Stimmung zunehmend zorniger, so Kötter. Als der Polizist auswich, krachte seine Hand in eine Fensterscheibe Der Bräutigam (24) und einer seiner Gäste (23) wurden dabei so aggressiv, dass sie laut Kötter sogar auf die Polizisten vor Ort einschlugen: &bdquo;Der Bräutigam schlug zweimal in die Richtung der Kollegen. In einem Fall traf er den Beamten auch im Gesicht." Ein anderer Beamter konnte ausweichen, so dass die Faust des Bräutigams in einer Fensterscheibe landete. Hierbei verletzte sich der Bielefelder leicht. Sein ebenfalls alkoholisierter Gast schlug seinerseits auch zu. Ein dritter Partygast (23) weigerte sich ebenfalls vehement, dem ausgesprochenen Platzverweis nachzukommen. Nach dem Krankenhaus ging es zur Hochzeitsnacht in die Zelle Die Beamten nahmen schließlich alle drei Männer in Gewahrsam und steckten sie zur Verhinderung weiterer Straftaten bis zum nächsten Morgen in eine Polizeizelle. Der Bräutigam musste allerdings zuvor noch zur ambulanten Behandlung seiner verletzten Faust ins Krankenhaus gebracht werden. Anschließend verbrachte er seine Hochzeitsnacht hinter Gittern. Der von einem Schlag getroffene Beamte wurde leicht verletzt. Gegen die Schläger wurden Anzeigen erstattet. Derweil nahm das Ordnungsamt in der Wohnung die Personalien von 18 Hochzeitsgästen auf. Entsprechende Bußgeldverfahren wurden eingeleitet. Wie Christiane Krumbholz mitteilte, erwartet die Veranstalter ein Bußgeld über 500 Euro, die Gäste eines über 250 Euro. Party, Musik und Tanz erst wieder bei einer Inzidenz "unter 35" Übrigens hätte es nichts geändert, wenn die Hochzeitsgesellschaft noch drei Tage gewartet hätte - bis zum Ende der Bundesnotbremse. Auch in der aktuellen Pandemie-Lage (Stufe 2: Inzidenz unter 100) sind noch keine privaten Feiern erlaubt. Erst wenn die Inzidenz stabil unter 50 gesunken ist, so Krumbholz, dürften wieder private Feiern (50 Personen drinnen oder 100 draußen) veranstaltet werden. "Aber gesittet", betont die stellvertretende Amtsleiterin. "Zu Kaffee und Kuchen oder zum Grillen. Party mit Musik und Tanz ist erst wieder erlaubt, wenn die Inzidenz unter 35 gesunken ist." Das aber auch nur, wenn alle Partygäste einen Test vorweisen. Zum Thema: Party gesprengt: Durfte Ordnungsamt unangemeldet in die Luxus-Villa? Ordnungsamt stoppt Party und verscheucht PS-Protzer Pfefferspray-Einsatz am Vatertag: Junge Partygänger greifen Ordnungsamt an

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