Corona-Inzidenz über 150: Test-Zwang für Firmen schon diese Woche?

Bielefeld. 53 Corona-Neuinfektionen meldet das Robert-Koch-Institut (RKI) am Montag, 12. April, für Bielefeld. Der Inzidenzwert steigt weiter an: Er liegt im Lockdown-Ausnahmezustand nun schon bei 150,5 und damit mittlerweile deutlich über dem Bundesschnitt von 136,4. Trotz Notbremse, trotz des weitgehend lahmgelegten öffentlichen Lebens: Es scheint, als bekäme Bielefeld die Ansteckungen nicht in der erhofften Art und Weise eingedämmt - im Gegenteil. Den besorgniserregenden Trend gibt es bundesweit. In Berlin bereits weitere Maßnahmepakete geschnürt, die schnell und flächendeckend gelten sollen und massiv kritisiert werden. Unterdessen gibt es auch einen neuen Vorstoß, um einen möglichen Infektionsherd unter Kontrolle zu bekommen: den Arbeitsplatz. Unternehmern soll eine Test-Pflicht für ihre Angestellten auferlegt werden, wenn möglich mit quasi sofortiger Wirkung. Das ist allerdings nicht einfach durchzusetzen. Die Lage im Überblick. Die Bielefelder Corona-Lage am 12. April: 53 Neuinfektionen gibt es, der Inzidenzwert liegt bei 150,5. 11.880 Bielefelder haben sich seit Pandemiebeginn mit dem Virus infiziert, 503 waren es seit 5. April. 13.245 Infektionen meldet das RKI für Deutschland insgesamt. Rund 1.400 Bielefelder gelten nach Angaben der Stadtverwaltung aktuell als infektiös. Die Zahl der Genesenen wird auf rund 10.100 beziffert. Es gibt mittlerweile insgesamt 1.178 (+27 zum Vortag) laborbestätigte Nachweise von Corona-Mutationen. 1.148 Fälle sind auf die britische Variante zurückzuführen, 15 auf die südafrikanische. 15 Fälle sind zudem in der sogenannten Sequenzierung, bei der festgestellt wird, um welche Variante es sich genau handelt. Der Anteil der Mutanten an allen Neufällen der vergangenen 28 Tage liegt bei 59,3 Prozent (59,1 Prozent britisch, 0,1 Prozent südafrikanisch, 0,1 Prozent noch in der Sequenzierung). 63 Bielefelder befinden sich wegen ihrer schweren Erkrankung derzeit im Krankenhaus. 13 Patienten sind auf der Intensivstation, zehn werden zudem beatmet. Mehr zum Thema: "Test and Meet": Darum macht dieser Bielefelder Einzelhändler nicht mit !function(){"use strict";window.addEventListener("message",(function(a){if(void 0!==a.data["datawrapper-height"])for(var e in a.data["datawrapper-height"]){var t=document.getElementById("datawrapper-chart-"+e)||document.querySelector("iframe[src*='"+e+"']");t&&(t.style.height=a.data["datawrapper-height"][e]+"px")}}))}(); !function(){"use strict";window.addEventListener("message",(function(a){if(void 0!==a.data["datawrapper-height"])for(var e in a.data["datawrapper-height"]){var t=document.getElementById("datawrapper-chart-"+e)||document.querySelector("iframe[src*='"+e+"']");t&&(t.style.height=a.data["datawrapper-height"][e]+"px")}}))}();Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) will schon in der laufenden Woche eine Corona-Testpflicht in allen Unternehmen durchsetzen. "Ich will, dass wir das am Dienstag (13. April) in der Bundesregierung beschließen", sagte er der "Bild am Sonntag" mit Verweis auf die geplante Kabinettssitzung. Als Grund nannte er, dass noch immer zu wenig getestet werde. Auch Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus drohte der Wirtschaft mit verpflichtenden Tests - diese lehnt eine solche Pflicht aber entschieden ab. 60 Prozent der Firmen testen derzeit Heil will die Testpflicht über eine Verschärfung der Arbeitsschutzverordnung durchsetzen. Um diejenigen zu schützen, die nicht von zu Hause aus arbeiten könnten, "brauchen wir flächendeckend Tests in den Betrieben", sagte er der Zeitung. Alle müssten ihren Beitrag leisten, "auch die Arbeitswelt". Mehr Infografiken finden Sie bei Statista Derzeit testeten nur 60 Prozent der Firmen ihre Mitarbeiter. "Deshalb müssen wir die Wirtschaft verpflichten, den Beschäftigten einfach und unbürokratisch Testangebote zu machen." Recht auf bis zu zwei Tests pro Woche Die Pläne des Bundesarbeitsministeriums sehen dem Bericht zufolge vor, dass alle Mitarbeiter, die nicht im Homeoffice sind, das Recht auf einen Corona-Test pro Woche bekommen. Wer viel Kundenkontakt hat oder mit Lebensmitteln arbeitet, soll Anspruch auf zwei Tests pro Woche haben. Eine Bescheinigungspflicht soll es nicht geben. Für Tests mit Zertifikat sollen Kooperationen zwischen den Betrieben und Apotheken, die Schnelltests anbieten, möglich sein. Mehr zum Thema: So sieht's aktuell auf Bielefelds Intensivstationen aus Wirtschaft "in der Bringschuld" Zuvor hatte bereits Finanzminister Olaf Scholz (SPD) seine Forderung nach einer Corona-Testpflicht in Unternehmen bekräftigt. Die Zeit der Appelle sei angesichts der noch zu geringen Testzahlen vorbei. "Wir müssen die Unternehmen verbindlich dazu verpflichten, ihren Beschäftigten ein Testangebot zu machen", sagte er der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Brinkhaus sagte den Funke-Zeitungen ebenfalls, wenn die Wirtschaft keine gesetzliche Testpflicht wolle, "ist sie in der Bringschuld, selbst zu liefern". Viele Unternehmen täten dies sehr vorbildlich. "Aber diejenigen, die es nicht so gut machen, müssen jetzt mehr tun. Das gilt natürlich auch für die öffentliche Verwaltung, die eine Vorbildfunktion für die Privatwirtschaft hat." Wirtschaftsverbände monieren hohe Kosten Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hatte sich dagegen noch am Freitag gegen eine Corona-Testpflicht in Unternehmen ausgesprochen. Zwar sei ein Ausbau der Zahlen nötig, er glaube aber, dass dies auch "ohne neue Regulierungen und Verordnungen" gelinge. Aus der Wirtschaft war in der Vergangenheit bereits mehrfach Widerstand gegen eine Testpflicht gekommen. Die Verbände verwiesen darauf, dass auch unter freiwilligen Appellen bereits viel getestet werde. Außerdem erwähnten sie die hohen Kosten für ein umfassendes regelmäßiges Testen. 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