277.000 Euro: Bielefeld verhängt mehr Corona-Bußgelder als Köln

Bielefeld. Die Kontrolle der Corona-Verbote und -Regeln ist seit Beginn der Pandemie ein großes Thema in Bielefeld. Das Ordnungsamt musste für seine zahlreichen Streifendienste und Patrouillen personell stark aufrüsten. Doch die Kontrollen bringen nicht nur Mehrarbeit, sondern auch Einnahmen durch Bußgelder. In Bielefeld mussten die Menschen, die sich nicht an die Coronaschutzverordnung gehalten haben, seit Beginn der Pandemie insgesamt Bußgelder in Höhe 277.000 Euro bezahlen. Corona-Trend: Abendliche Treffs auf Parkplätzen Nach Angaben von Christiane Krumbholz, stellvertretende Ordnungsamtsleiterin, wurden in Bielefeld bis Mitte Januar 2.150 Verstöße geahndet. Diese führten zu Bußgeldeinnahmen von rund 277.000 Euro, so Krumbholz – im Schnitt also 129 Euro pro Fall. Aktuell zahlen Maskenmuffel beim ersten Verstoß 50 Euro, ein Verstoß gegen die Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum kostet 250 Euro im Regelfall. Die meisten Gründe: Verstoß gegen Kontaktbeschränkungen &bdquo;Wenn man die ganze Zeitspanne betrachtet, wurden die meisten Verstöße bei den Kontaktbeschränkungen registriert", sagt Krumbholz. Damit ist aktuell das Gebot &bdquo;ein Haushalt plus maximal eine fremde Person" in der Öffentlichkeit gemeint. Wer mehr Leute trifft und die Abstandsregeln nicht einhält, muss mit dem Eingreifen des Ordnungsamts rechnen: &bdquo;Aktuell erhalten wir oft Hinweise auf junge Autofahrer, die sich abends auf Parkplätzen treffen. Hier mussten wir mehrfach eingreifen." !function(){"use strict";window.addEventListener("message",(function(a){if(void 0!==a.data["datawrapper-height"])for(var e in a.data["datawrapper-height"]){var t=document.getElementById("datawrapper-chart-"+e)||document.querySelector("iframe[src*='"+e+"']");t&&(t.style.height=a.data["datawrapper-height"][e]+"px")}}))}();Allerdings liege derzeit die Zahl der Maskenverstöße wesentlich höher als die Verstöße gegen den Mindestabstand oder das Alkoholverbot im öffentlichen Raum: &bdquo;Das hängt immer von den jeweiligen Regelungen und Überwachungsschwerpunkten ab." Meistens gebe es nach der Veröffentlichung eines neuen Verbots viele Verstöße, bis sich die Menschen daran gewöhnt haben, heißt es von den Streifen. Zwischendurch habe es auf den Veranstaltungen viele Gründe gegeben, einzugreifen, Weil die Verantwortlichen die Auflagen nicht eingehalten haben. Das bisher höchste Einzelbußgeld wurde im Sommer ausgesprochen: 4.000 Euro für den illegalen Betrieb einer Gaststätte. Im November zog dann die Zahl der Verstöße an. Aachen am strengsten, Köln viel lockerer Sind denn 277.000 Euro Bußgeldeinnahmen eigentlich viel? Eine Kurzumfrage der Deutschen Presseagentur (dpa) ergab, dass in Duisburg bereits mehr als eine Millionen Euro eingenommen wurden. Auf 100.000 Einwohner berechnet sind das 200.400 Euro. Im Vergleich: Das Bielefelder Ordnungsamt sprach auf 100.000 Bielefelder Bußgelder in Höhe von 82.934 Euro aus. Die härtesten Corona-Kontrollen in NRW gibt es offenbar in Aachen: Dort liegt der Bußgeld-Quotient pro 100.000 Einwohner bei 327.309 Euro. Interessant: Die größten NRW-Großstädte, Düsseldorf und Köln, verteilen zwar in der Gesamtsumme deutlich mehr Bußgelder (Köln etwa 1,09 Millionen Euro), die Stadt hat aber auch deutlich mehr Einwohner als Bielefeld. Überraschung: Auf 100.000 Einwohner berechnet, liegt Bielefeld (82.934) in Sachen Corona-Bußgeldern noch vor den Rheinmetropolen Düsseldorf (82.125) und Köln (55.882). Corona-Bußgelder pro 100.000 Einwohner 327.309 Euro - Aachen 200.400 Euro - Duisburg 103.773 Euro - Essen 82.934 Euro - Bielefeld 82.125 Euro - Düsseldorf 55.882 Euro - Köln Spannend wird es mit der Verschärfung der Regeln in NRW, die am Donnerstagabend veröffentlicht wurde: Denn dann dürfen in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie Geschäften nur noch OP-Masken, FFP2-Masken oder auch KN95-Masken getragen werden. Alltagsmasken aus Stoff reichen nicht mehr. Woran erkenne ich eine OP-Maske? Aber woran erkenne ich eine OP-Maske? &bdquo;Diese Frage habe ich mir auch schon gestellt", sagt Christiane Krumbholz vom Ordnungsamt. Sie vermutet nach erster eigener Recherche, dass auf den klassischen medizinischen Masken gar kein erkennbares Zeichen zu sehen ist: &bdquo;Die Bezeichnung der OP-Masken vom Typ II oder Typ II R steht oft nur auf den Verpackungen." Wie soll das kontrolliert werden? Das weiß auch Krumbholz noch nicht. Sie will zunächst noch den genauen Text der neuen Corona-Schutzverordnung abwarten, sagte sie noch am Donnertagsnachmittag. &bdquo;Bisher ist nur klar: Wer in der Bahn oder im Geschäft eine Stoffmaske oder einen Schal trägt, der begeht künftig einen Verstoß." Alles Weitere sei noch nicht geklärt.

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