Shopping-Chaos befürchtet: So läuft der zweite Adventssamstag in Bielefeld

Bielefeld. Entspannt bummeln die Menschen an diesem sonnigen zweiten Adventssamstag durch die Innenstadt - ganz anders als vor rund einer Woche. An einigen wenigen Geschäften bilden sich kleine Schlangen, durch deren Lücken immer wieder Leute schlüpfen. An Engstellen wie der Jahnplatzampel knubbelt es sich - wie im Übrigen auch in der Woche. Doch auch wenn der Besucherandrang verhalten ist - die Ordnungsamts-Mitarbeiter, die in kleinen Gruppen unterwegs sind, haben gut zu tun. Essen, Trinken und Rauchen verboten Zur Erinnerung: Maskenpflicht herrscht in der gesamten Fußgängerzone, auf dem Bahnhofsvorplatz, der Bahnhofstraße, in den Einmündungen der Zimmerstraße, in der Arndtstraße zwischen Bahnlinie und Herforder Straße, der gesamten Altstadt inklusive Nebenstraßen. Und der Sparrenburg. Am Eingang der Bereiche und (selten) zwischendurch, etwa an der Ecke Bahnhofstraße/Karl-Eilers-Straße, weisen rote Schilder darauf hin. Maskenpflicht bedeutet aber auch, dass in diesen Bereichen Essen, Trinken und Rauchen verboten ist - dazu müsste der Mund-Nasen-Schutz gelockert werden. Das haben nicht alle Menschen an diesem Morgen verinnerlicht. Sie werden von den Ordnungsamtlern darauf aufmerksam gemacht. Ein älterer Mann etwa, die Maske am Kinn, den dampfenden Kaffeebecher in der Hand. Oder ein junge Mann, der nur gerade mal eben an der Zigarette ziehen wollte. Abstand halten ist oft schwierig Vorgeschrieben ist in der Schutzverordnung eigentlich auch ein Abstand von 1,5 Metern - im Loom wird über runde Aufkleber am Boden sogar um zwei Meter gebeten. Das einzuhalten ist kaum möglich, ohne anzuhalten und zu warten, bis wirklich alles frei oder eine größere Lücke da ist. Und das tut kaum jemand. Kein Gedränge vor den weihnachtlichen Buden Kein Gedränge herrscht auch vor den weihnachtlich geschmückten Buden in der Bahnhofstraße, die gleichwohl den ein oder anderen mit ihrem bunten Angebot zum Kauf verlocken. "Aber das ist kein Vergleich zu sonst", sagt Standverkäuferin Birgit Bolte, die mit ihrem hübschen Kleinigkeiten - von Anhängern über Körnerkissen, Nussknacker und Handwärmer bis hin zu Holzbrettchen mit Namensgravur - seit 37 Jahren in die City kommt. "Der Tag vor Nikolaus war in den vergangnen Jahren immer der beste Tag des Jahres." Doch sie sei froh, überhaupt hier stehen zu dürfen. "Und ab heute geht ja auch Paderborn. Da sind wir jetzt auch." Nachmittags wird's voller In den Nachmittagsstunden füllt sich die Fußgängerzone. Vor einigen Geschäften bilden sich längere Schlangen, doch die Leute warten geduldig. Die mit Abstand längste Menschenschlange steht vor dem Loom-Eingang, sie zieht sich bis über die Querung der Zimmerstraße hinweg. Im Dämmerlicht leuchten die gelben Warnwesten der Ordnungsamts-Mitarbeiter. Sie haben immer noch gut zu tun, zumal überall Leckereien, Glühwein oder Coffee-to-Go locken. Auch die schnelle Zigarette zwischendurch verführt manchen, die Maske herunterzuziehen. Unterm Strich ist das alles jedoch kein Vergleich zu dem, was sonst vor Weihnachten in der Fußgängerzone los ist. Handelsbilanz ist zweigeteilt Die Besucherfrequenz in der Stadt sei rund 20 bis 30 Prozent niedriger als im Vorjahr, berichtet Thomas Kunz, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands OWL. "Das ist bundesweit so." Nachgefragt sei - abseits von Weihnachten - alles, "was das Zuhause schön macht, wie Deko, Möbel und Einrichtungsgegenstände". Vor Nikolaus liefen in gewöhnlichen Jahren auch Süßwaren und Spielzeug gut. Zwar habe der Handel in den vergangenen Tagen etwas angezogen, aber das sei nichts im Vergleich zum Vorjahr. Auch wenn die Bilanz zweigeteilt sei: Die Innenstadtläden, Bekleidungsgeschäfte etwa, seien zweistellig im Minus. Gut laufe es dagegen für den Online-Handel, für Bau- und Freizeitmärkte, Lebensmittelläden und Zweiradhändler.

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