Einkaufen am Samstag in Bielefeld - Ordnungsamt zeigt starke Präsenz

Bielefeld. Ganz den Corona-Regel entsprechend bleiben die Besucher der Bielefelder Innenstadt am Samstag überwiegend in Bewegung und halten Abstand so gut es eben geht. Den schlendernden Shopping-Schritt sabotieren diesmal die frischen Temperaturen auf der Bahnhofstraße und in den Pflaster-Fluchten drumherum. Tüten tragend oder Beutel bepackt gehen die Konsumenten ihrer Wege und minimieren so den kritischen Kontakt zu den Mitmenschen. Dass sich dann vor einzelnen Geschäften doch Schlangen bilden, ist den Restriktionen geschuldet, die in den Räumen der Läden gelten. In Geschäften mit einer Verkaufsfläche von mehr als 800 Quadratmetern bekommt jeder Kunde 20 Quadratmeter für sich zum Einkaufen; in kleineren Geschäften muss sich jeder Besucher mit 10 Quadratmetern bescheiden - und natürlich weiter Abstand halten und Maske tragen. Wer wegen der reglementierten Corona-Kapazitäten nicht gleich das Geschäft betreten darf, muss draußen warten und reiht sich ein. Und das sei das gegenwärtige Dilemma, sagt Krisenstabsleiter Ingo Nürnberger: Zum Schutz vor Corona sollen sich die Kunden in den Geschäften nicht zu nahe kommen, doch dann geschehe genau das draußen vor der Tür. "Wir werden auch am Samstag – und in den nächsten Wochen – mit massiver Präsenz des Ordnungsamts in der Fußgängerzone unterwegs sein. Wir werden Regelverstöße konsequent ahnden", sagte Nürnberger am Samstagmittag. "Black Friday" aus Sicht des Ordnungsamtes Basierend auf den Einsatzprotokollen des Ordnungsamtes kommentiert Nürnberger das Geschehen vom Freitag: "Black Friday war wirklich ein rabenschwarzer Tag für Bielefeld. Wobei mir klar ist, dass es in vielen anderen Städten in den Fußgängerzonen zu ähnlichen Auswüchsen kam. Wenn ich den Bericht des Ordnungsamts lese und mir die Fotos anschaue, dann macht mich das wirklich fassungslos: 50 Meter lange Schlangen vor den Geschäften, die Menschen großteils ohne Abstand und teilweise ohne Maske. Ein Sicherheitsdienst, der dem Ordnungsamt sagt, er sei überfordert. Ältere Menschen, die sich in Gruppen zusammenstellen und gemeinsam Glühwein süffeln, und ein Cafébetreiber, der das trotz mehrfacher Ansprache der Mitarbeiter zulässt. Insgesamt ein Konsumverhalten, als gäbe es kein Corona und kein Morgen mehr. Es war nicht nur vor den Läden voll, sondern auch in den Läden, wobei man sagen muss, dass die Ladenbesitzer die Obergrenzen eingehalten haben." Gemeinsame Suche nach Lösungen Um das gegenwärtige Dilemma für alle Beteiligten optimal zu kompensieren, regt der Krisenstabsleiter Gespräche an mit dem Einzelhandel. Denn die kommenden Samstage im Advent werden wie jedes Jahr wieder viele Menschen mobilisieren - und dann sei da auch noch der 28. Dezember: "Das ist der erste Tag nach Weihnachten, an dem die Kunden mit ihren Gutscheinen oder Geldgeschenken die Geschäfte besuchen - oder Geschenke umtauschen." Zudem sei der Montag der erste Einkaufstag nach der viertägigen Weihnachtspause und der Wunsch gewiss entsprechend groß, die Kühlschränke wieder aufzufüllen. "Wir werden mit dem Einzelhandel über unsere Verantwortungsgemeinschaft sprechen: Wie können wir die Konsum- und Umsatzwünsche mit dem Infektionsschutz in Einklang bringen, wie klären und rütteln wir die Menschen gemeinsam auf? Das Ordnungsamt kriegt das nicht allein in den Griff, dafür brauchen wir Partner, die mit uns gemeinsam Verantwortung übernehmen. Ein hoher Anteil der Infektionen wird im Freizeitbereich übertragen, und der Einkaufsbummel vor Weihnachten gehört dazu", teilte Nürnberger mit." Eigenverantwortung im Fokus Einen Appel sendet Nürnberger an die Konsumenten: "Und vor allem muss jede und jeder einzelne Verantwortung übernehmen. Es gibt auch in den nächsten Wochen und Monaten noch was zu kaufen. Man muss das alles nicht am Samstag machen. Wirklich zum Vergnügen wird das Einkaufen an den nächsten Wochenenden ohnehin nicht, wenn man vor den Läden erstmal Ewigkeiten anstehen muss. Die Obergrenzen, wie viele in den Läden reindürfen, sollen nach den Vereinbarungen zwischen Kanzlerin und Ministerpräsident*innen ja noch einmal verschärft werden."

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