Das Weihnachtsgeschäft geht los - aber wird auch gekauft?

Bielefeld. Die Deko in den Geschäften hängt, auch die Bahnhofstraße ist jetzt beleuchtet: In der City kündigt sich wie in jedem Jahr unmittelbar nach Totensonntag das Weihnachtsgeschäft an. Thomas Kunz, Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands OWL, hofft, dass die weihnachtliche Stimmung dazu beiträgt, dass auch Kaufstimmung aufkommt und der stationäre Einzelhandel profitiert. &bdquo;Wir haben die Hoffnung, dass die Umsätze anziehen und auch die Frequenz mehr wird", sagt er im Gespräch mit nw.de. Die Einzelhändler stehen allerdings vor einem Problem, denn sie wollen viel verkaufen, aber in die Läden darf nur eine begrenzte Kundenzahl. Kunz rät den Bielefeldern, frühzeitig Weihnachtsgeschenke zu kaufen und nicht alles auf den letzten Drücker am Samstag vor Weihnachten oder in der Woche vor dem Fest zu erledigen. &bdquo;Die Händler sind vorbereitet, die Ware ist in jedem Fall verfügbar." Er hofft, dass so eine gewisse Entzerrung entsteht. Die Kundenfrequenz ist deutlich eingebrochen Viele Händler hoffen auf den &bdquo;Black Friday", – in diesem Jahr am 27. November – der sich zu einem der umsatzstärksten Einkaufstage im Einzelhandel entwickelt hat. Für den stationären Einzelhandel sei dieser Tag sehr wichtig, um Kunden zu gewinnen, die sonst vielleicht eher online gekauft hätten, sagt Kunz. An diesem Montag hätte eigentlich der Weihnachtsmarkt begonnen – stattdessen war es ruhig in der Stadt. &bdquo;Und das vier Wochen vor Weihnachten", sagt Johannes Göke von der Werbegemeinschaft City und Chef des Bielefelder Hauses &bdquo;Peek & Cloppenburg" beim Blick in die Bahnhofstraße. Fakt ist, die Kundenfrequenz ist eingebrochen: Laut dem Unternehmen Hystreet, das an drei Stellen in der Fußgängerzone mit Laserscannern das Passantenaufkommen misst, waren auf der Bahnhofstraße zwischen Jahnplatz und Karstadt an diesem Montag gerade mal 26.108 Passanten unterwegs. Ein Jahr zuvor waren es zu Beginn des Weihnachtsgeschäfts nach Totensonntag 43.815 – allerdings wurde an diesem Tag auch der Weihnachtsmarkt eröffnet. Shopping-Laune wird gebremst Der Teil-Lockdown bremst also die Shopping-Laune: Wer aktuell in der City unterwegs ist, kann nirgendwo einen Kaffee trinken, die Cafés sind zu. Und das in der kalten Jahreszeit, in der sie sonst immer rappelvoll seien, sagt Jörg Olsson. Er hat 19 Bäckerei-Filialen in Bielefeld, drei davon in der City. Er hat auch schon seine Öffnungszeiten angepasst. Genau wie andere, unter anderem &bdquo;Peek & Cloppenburg" oder Hallhuber. &bdquo;Der Handel hängt an der Gastronomie", sagt Johannes Göke. &bdquo;Wir müssen jetzt abwarten, wie die Kunden reagieren." Er rechnet im diesjährigen Weihnachtsgeschäft mit deutlich weniger Umsatz als im vergangenen Jahr. Jan Tangerding, Center-Manager im Loom, geht von minus 50 Prozent aus. &bdquo;Das wird ein ruhiges Weihnachtsgeschäft", vermutet er. Nicht nur die Maskenpflicht oder die Angst vor Infektionen hält die Kunden ab, in die City zu kommen: Auch das Einkaufsbudget ist in diesem Jahr zusammengeschmolzen. Einige Arbeitnehmer haben kein Weihnachtsgeld bekommen oder sind in Kurzarbeit, sagt Thomas Kunz. Da sitzt das Geld nicht so locker wie vielleicht in den Vorjahren. Viele Rabatt-Aktionen Die Händler aber bemühen sich, die Kunden anzusprechen. Denn viele Internet-Riesen locken schon Tage vor dem &bdquo;Black Friday" mit satten Rabatten. Bei &bdquo;Peek & Cloppenburg" an der Bahnhofstraße gibt es seit Montag schon 20 Prozent aufs gesamte Sortiment. Genauso bei Görtz 17 an der Niedernstraße, Tamaris an der Bahnhofstraße wirbt mit 25 Prozent Rabatt. Auch andere Läden haben entsprechende Angebote. Johannes Göke hofft, dass das bei den Kunden zieht und sie nicht ins Internet abwandern. Das Loom allerdings habe bewusst für den diesjährigen &bdquo;Black Friday" die Werbetrommel nicht so gerührt wie noch im vergangenen Jahr, sagt Tangerding. &bdquo;Einige Mieter haben Liquiditätsprobleme", sagt er. &bdquo;Das schlägt sich auch auf die Werbemittel nieder."

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