S-Bahn-Netz soll Bielefelds Verkehrsprobleme lösen

Bielefeld. Durchgetaktete Züge, zuverlässige Abfahrtzeiten, schnelles Umsteigen, ein Netz aus Linien, in deren Zentrum Bielefeld liegt: Eine &bdquo;S-Bahn OWL“ soll die Pendlerströme der Großstadt von den Straßen auf die Schiene verlagern, so stellen es sich die Bielefelder Linken vor. Doch Modernisierung und Ausbau des Schienenverkehrs würden im hiesigen Rathaus und in ganz OWL seit Jahren stiefmütterlich behandelt, kritisiert die Partei. Dass es anders gehe, zeigten Städte wie Münster, sagt Linken-Spitzenkandidat Bernd Vollmer. Er erklärt, wie eine &bdquo;S-Bahn OWL“ aussehen kann und warum jetzt der richtige Zeitpunkt für das Projekt ist – inklusive einer neuen Haltestelle &bdquo;Altstadt“. Bielefeld als Großstadt zu schlecht angebunden &bdquo;Es werden in Zukunft immer mehr Menschen aus dem Umland nach Bielefeld einpendeln, weil die Stadt einerseits wächst und an Bedeutung gewinnt und andererseits Wohnungen und Flächen für Wohnungen fehlen.“ So viel stehe fest, sagt Vollmer. Mit ihrem Angebot an Arbeitsplätzen, Serviceleistungen, Einkaufsmöglichkeiten sei die Großstadt längst weit mehr als ein &bdquo;Oberzentrum“. &bdquo;Läge Bielefeld in Niedersachsen, wäre es dort die zweitgrößte Stadt nach Hannover.“ Die steigende Verkehrslast sei langfristig nur mit einem S-Bahn-System zu bewältigen, ist sich der ehemaliger Verkehrsentwickler sicher. &bdquo;Das muss so einladend sein, wie ein ICE einladend ist.“ Das aktuelle Netz aus Regionalbahnen sei zu schlecht aufeinander abgestimmt, willkürlich getaktet und oft unpünktlich. &bdquo;Am Umstiegspunkt in Brackwede müssen Reisende unter Umständen mehr als 50 Minuten auf einen Anschluss in Richtung Hauptbahnhof warten. Zwischen Paderborn und Bielefeld braucht die Sennebahn mit 53 Minuten noch immer viel zu lange. Busanschlüsse sind schlecht planbar, Mittelstädte wie Rietberg sind nicht angebunden und wer aus Lippe nach Bielefeld fährt, hat zum Auto keine Alternative“, fasst Vollmer die Situation zusammen. Neuer Haltepunkt "Altstadt" auf Höhe Stapenhorststraße Was mit einer S-Bahn anders würde? &bdquo;Eine S-Bahn bedeutet Einheitlichkeit bei System, Fahrzeugen, Bahnhofsausstattung und Züge, die in einer verlässlichen, engen und fest abgestimmte Taktung verkehren – mindestens jeweils alle 30 Minuten.“ Und: &bdquo;Das Potenzial ist da“, sagt Vollmer. In ganz OWL könnten alte Bahnstrecken reaktiviert werden. Vorhandene Regionalbahn-Verbindungen ließen sich mit geringem Aufwand umbauen und takten. Für Bielefeld schlägt er zudem einen zusätzlichen Haltepunkt &bdquo;Altstadt“ vor. &bdquo;Auf Höhe der Überführung Stapenhorststraße wäre das baulich gut möglich.“ Den Bielefeldern steht ein Umbau des Hauptbahnhofs bevor Zugleich seien die Chancen für eine Umsetzung – trotz Corona-Krise – so gut wie lange nicht, sagt Vollmer: &bdquo;Im kommenden Jahr stehen aus dem aufgestockten Gemeindeverkehrsfinanzierungskonzept Mittel zur Verfügung, die dreimal so hoch sind wie aktuell.“ Auch spielten Deutsche-Bahn-Interessen den Bielefeldern in die Karten: &bdquo;Am Bahnknotenpunkt Bielefeld werden wir langfristig einen großen Umbau bekommen“, prophezeit Vollmer, der auch Mitglied im Stadtentwicklungsausschuss ist. Weil die Stadt auf der wichtigen ICE-Achse Hamm – Hannover liege, führe daran kein Weg vorbei. Das könne für Bielefeld eine gute Verhandlungsbasis mit der DB schaffen, die vorrangig den eigenen Fernverkehr im Blick habe, erklärt der Linken-Politiker. Für eine &bdquo;S-Bahn OWL“ müsse man sich im Bielefelder Rathaus jetzt schnell selbst starkmachen. Münster und die Region Münsterland machten gerade vor, wie das geht: &bdquo;Ein mit Land und Bahn abgestimmtes S-Bahn-Konzept liegt dort bereits auf dem Tisch.“ Bielefeld verkämpft sich unterdessen bei der eigenen Stadtbahn: Für ein zweites Stadtbahnsystem ist es zu spät Stadtbahn in Bielefeld: Sogar mit zwei Linien zur Uni

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