Jede Handball-Liga hat ihren Modus

Bielefeld. Das Bild der Handball-Saison 2020/21 wird vollständiger, nur hier und da fehlt noch ein Puzzleteil. Nach der aufgrund der Corona-Pandemie abgebrochenen Serie und der damit einhergehenden Vergrößerung der Ligen – es gab mehr Aufsteiger, aber keine Absteiger – mussten neue Modelle her. Die vom westfälischen Verband veröffentlichten Modi samt Teilnehmer der Bereiche Landes- bis Oberliga sind individuelle Produkte des Verbandes in Zusammenarbeit mit den Vereinen und bergen einige interessante Details. Darunter eine Staffel-Einteilung im Losverfahren und eine Spielrunde um die &bdquo;Goldene Ananas“. Start ist am Wochenende 3./4. Oktober – ehe es in die dreiwöchige Herbstferien-Pause geht. Oberliga Männer Die wohl aufregendste Spielklasse wird in zwei Staffeln aufgeteilt. Besonderheit: Diese werden nicht wie erwartbar und üblich in westliche und östliche Vereine des Verbandes aufgeteilt, sondern im Losverfahren ermittelt. Der Grund ist das regionale Leistungsgefälle: Eine Nordost-Staffel wäre gemessen an den Ergebnissen der Vorsaison deutlich stärker als eine Südwest-Staffel. Also werden vier Lostöpfe gebildet: Die Plätze 2 bis 5 mit den SF Loxten, der TSG A-H Bielefeld, dem VfL Gladbeck und dem Soester TV in Topf 1, Die Plätze 6 bis 9 in Topf 2, Topf 3 mit den Plätzen 10 bis 13, in dem der TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck steckt. Topf 4 bildet Schlusslicht Hemer mit den drei Aufsteigern. Nach der Vorrunde in den beiden Staffeln spielen die jeweils vier ersten Teams in der Aufstiegsrunde, die letzten vier in der Abstiegsrunde. Die Ergebnisse der bereits ausgetragenen Spiele gegeneinander werden mitgenommen. Das ergibt insgesamt 22 Spieltage für jede Mannschaft – und am Ende einen Aufsteiger in die 3. Liga. Die letzten vier Teams steigen in die Verbandsliga ab. &bdquo;Ich hatte mir persönlich eine Saison mir 30 Spielen gewünscht" Christian Sprdlik, Geschäftsführer des Aufstiegskandidaten TSG, erklärt: &bdquo;Wir hätten aus sportlichen und wirtschaftlichen Gründen eine eingleisige Liga mit Hin- und Rückspiel gewählt, aber vor dem Hintergrund der Pandemie ist die Lösung mit dem Losverfahren sicher die gerechteste.“ Wenn seine Trainings- und Spielgemeinschaft aufsteigen wolle, müsse sie ohnehin gegen alle bestehen, in welcher Phase der Saison und welchem Modus auch immer. Pierre Limberg, Trainer des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck, sieht das genauso: &bdquo;Ich hatte mir persönlich eine Saison mir 30 Spielen gewünscht, ohne die ganzen Pausen wie in den Herbstferien, zu Karneval oder an Pfingsten. Aber so ist die Variante mit dem Losverfahren auch in Ordnung.“ Dann müsse der Vorletzte der abgebrochenen Saison es eben in 22 Spielen schaffen. Limberg: &bdquo;Die Chancengleichheit ist jedenfalls gegeben.“ Gelost wird am Sonntag ab 14 Uhr. Die 16 Oberligisten in der Reihenfolge der Setzliste für die Lostöpfe: SF Loxten, TSG Altenhagen-Heepen, VfL Gladbeck, Soester TV. TuS 09 Möllbergen, HSC Haltern-Sythen, CVJM Rödinghausen, TuS Ferndorf II. FC Schalke 04, VfL Handball Mennighüffen, HC TuRa Bergkamen, TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck. HTV Hemer, TSG Harsewinkel, TuS Bommern, VfL Eintracht Hagen II. Oberliga Frauen Wie bei den Männern wird die Oberliga-Saison in zunächst zwei Vorrunden-Gruppen ausgespielt. Bei den Frauen ist jede Staffel allerdings neun Mannschaften stark. Und dann beginnen auch für die Frauen des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck die Unterschiede: Die beiden Gruppen werden dreigeteilt und neu kombiniert: die jeweils ersten drei Teams spielen um die Meisterschaft und damit den einzigen Aufsteiger-Platz, die Plätze vier und fünf Spielen um die Platzierung – also um die Goldene Ananas. Die Plätze sechs bis neun beider Staffeln spielen die vier Absteiger aus. Die zwei Vorrunden-Gruppen: Gruppe A: TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck, Handball Bad Salzuflen, TuS Brockhagen, Ibbenbürener SpVg, HSV Minden-Nord, TSV Hahlen, LIT TRIBE Germania, TV Verl, HSG Petershagen/Lahde Gruppe B: HC TuRa Bergkamen, SC DJK Everswinkel, SG TuRa Halden-Herbeck, SC Westfalia Kinderhaus, Lüner SV, TV Einigkeit Netphen, SV Teutonia Riemke, SG ETSV Ruhrtal Witten, HSG Schwerte-Westhofen. Dem TuS Brake stehen viele Reisen nach Minden bevor Verbandsliga Männer In der Spielklasse des TuS Brake ist die ganze Angelegenheit vergleichsweise einfach: Es wird in zwei Staffeln à 11 und in einer Staffel mit 12 Mannschaften gespielt. Die drei Staffelsieger steigen auf, aus jeder Staffel steigen drei Teams ab. Der TuS Brake ist in die &bdquo;Nord-Staffel“, die offiziell Staffel 1 heißt, eingruppiert worden. Damit trifft der TuS vornehmlich auf Teams aus dem Bezirk Minden. Pech hat Verbandsligist HSG Werther/Borgholzhausen, der in der Braker Staffel ran muss und damit um die Prestige- und Zuschauer-trächtigen Altkreis-Derbys gegen den TuS Brockhagen und die Spvg. Steinhagen gebracht wird. Die Staffeln: Staffel 1: TuS Brake, TuS Wehe, Lit 1912 III, TSV Hahlen, HSG Hüllhorst, Eintracht Oberlübbe, HSG Porta, HSG Spradow, TuS Spenge II, Handball Bad Salzuflen, HSG Werther/Borgholzhausen. Staffel 2: Spvg. Steinhagen, TuS Brockhagen, TV Isselhorst, TV Verl, HSG Altenbeken-Buke, Ahlener SG II, ASV Senden, RSV Altenbögge-Bönen, SuS Oberaden, PSV Recklingha-usen, TV Emsdetten II Staffel 3: Teutonia Riemke, TuS Hattingen, ATV Dorstfeld, Westf. Hombruch, OSC Dortmund, HVE Villigst-Ergste, HSG Hohenlimburg, HSG Gevelsberg-Silschede, RE Schwelm, SGSH Dragons II, RSVE Siegen, Westf. Herne. Verbandsliga Frauen Wie bei den Männern ist das Verfahren für die Spielklasse mit dem Handball-Team Sportfreunde Senne denkbar einfach: Gespielt wird in zwei Staffeln mit jeweils 13 Mannschaften – die größten Staffeln in Westfalen und nah an der gewohnten 14er-Stärke. Die Staffelsieger steigen auf, die jeweils letzten drei steigen in die Landesliga ab. Am ehesten so etwas wie Derbys haben die Sennerinnen gegen die TG Hörste und die Spvg. Steinhagen. Staffel 1: HT SF Senne, TuS Wehe, HSV Minden-Nord II, Eintracht Oberlübbe, HSG Hüllhorst, TuS Möllbergen, Spvg. Steinhagen, VfL Sassenberg, TG Hörste, Ahlener SG, HSV Haltern/Sythen, DJK Eintracht Coesfeld, FC Vorwärts Wettringen Staffel 2: SG ETSV Witten, Königsborner SV II, DJK Bösperde, SG Menden-Sauerland, TV Arnsberg, HSG Hohenlimburg, HSG Gevelsberg-Silschede, TuS Bommern, HVE Villigst-Ergste, BVB Dortmund III, Westfalia Hörde, ASC Dortmund II, VfL Brambauer. "Der Verband hat aus einer schweren Situation extrem viel gemacht" Landesliga Männer Nächste Liga, nächster Modus: In Westfalen gibt es sechs Staffeln. Vier sind 12 Mannschaften stark, zwei nur 11 Mannschaften. Jeder Staffelsieger steigt auf, in jeder steigen vier Mannschaften ab, so dass diese Klasse stark reduziert wird. Die drei Bielefelder Teilnehmer TSG Altenhagen-Heepen II, TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck II und Aufsteiger HSG EGB sind gemeinsam in der Staffel 2 gelandet. Diese kann als Region Lippe-Bielefeld-Warendorf bezeichnet werden. Die benachbarten Vereine aus dem Kreis Bielefeld/Herford, täglich Brot in den unteren Klassen, gehen in der Staffel 1 an den Start: Rödinghausen II, Bünde-Dünne, Löhne-Obernbeck und TG Herford. TSG-II-Trainer Arne Schütforth findet den Modus gut: &bdquo;Der Verband hat aus einer schweren Situation extrem viel gemacht. Durch die kleineren Staffeln wie bei uns gibt es eine realistische Chance, die Saison mit einer sportlich fairen Wertung zu Ende zu spielen.“ Staffel 2: TSV Hillentrup, TuS Müssen-Billinghausen, TSV Schloß Neuhaus, TSG Altenhagen-Heepen II, TG Hörste, Spfr. Loxten II, SpVg. Hesselteich, Warendorfer SU, SC DJK Everswinkel, TuS 97 Bielefeld/Jöllenbeck II, HSG EGB Bielefeld. Landesliga Frauen Hier wird in fünf Staffeln gespielt: zwei mal 12 und dreimal 11 Mannschaften. Die fünf Staffelsieger steigen direkt auf, die letzten vier einer jeden Staffel steigen ab – also 20 Absteiger. In der Staffel 1 gehen die drei Bielefelder Teams an den Start: TuS 97 II, TSG und die Aufsteigerinnen vom TuS Brake. Staffel 1: Lit Tribe Germania, TV Hille, TuS Nettelstedt, TSV Hahlen II, SG Häver-Lübbecke, HCE Bad Oeynhausen, TG Herford, TuS 97 Bi-Jöllenbeck II, TSV Hillentrup, TSG Altenhagen-Heepen, TuS Brake.

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