Mutmaßlicher Brandanschlag auf Fahrzeuge des Bielefelder Ordnungsamtes

Bielefeld. In der Nacht zu Freitag brannten im Ravensberger Park an der Heeper Straße gleich drei Fahrzeuge des Ordnungsamtes: zwei VW Bullis und ein VW Golf. Weil die Fahrzeuge nicht direkt nebeneinander standen und sich wohl auch nicht selbst entzündeten, ist von vorsätzlicher Brandstiftung auszugehen. Kripo und Staatsschutz ermitteln. Gegen 2.43 Uhr alarmierten Anwohner die Feuerwehr und meldeten mehrere brennende Fahrzeuge. Bei Eintreffen der Wehrleute hatten Polizeibeamte mit Hilfe von Feuerlöschern eines der drei Autos schon löschen können. Das Feuer hatte sich hier noch nicht gänzlich ausgebreitet. Die beiden anderen standen jedoch bereits in vollen Flammen. Ermittlungen wegen vorsätzlicher Brandstiftung Unter Atemschutz begannen die 15 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr und der Löschabteilung Mitte mit der Brandbekämpfung. Bei einem der Bullis musste eine Scheibe eingeschlagen werden. &bdquo;Schon nach wenigen Minuten konnten wir einen Löscherfolg feststellen", berichtete Einsatzleiter Marvin Haase. Wie ein Polizeisprecher mitteilte, wird der Sachschaden auf ungefähr 25.000 Euro geschätzt. Warum die Fahrzeuge in Brand gerieten, steht noch nicht fest. Das Feuer brach in allen drei Fällen im vorderen Bereich der Fahrzeuge aus und zerstörte in zwei Fällen den Motorraum komplett. Aufgrund der Position der drei Fahrzeuge ist ein technischer Defekt unwahrscheinlich. Die Polizei ermittelt derzeit wegen vorsätzlicher Brandstiftung. Staatsschutz prüft politischen Hintergrund Bislang gibt es keine Erkenntnisse zu einem möglichen Motiv und dazu, ob es sich um einen Täter oder eine Tätergruppe handelt. Die Ermittlungen der Polizei konzentrieren sich in alle Richtungen. Zudem sollen Beamte des Staatsschutzes klären, ob es für die Brandstiftung ein politisches Motiv geben könnte Noch in der Nacht hatten Brandexperten der Kriminalpolizei ihre Ermittlungen aufgenommen. Das Gebiet um den Brandort herum wurde weiträumig gesperrt, die Fahrzeuge blieben vorerst für weitere Ermittlungen der Spurensicherung vor Ort. Schon in der Nacht leitete die Polizei umfangreiche Fahndungsmaßnamen im näheren Umfeld ein. Der Einsatz war um 4 Uhr beendet. Racheakt gegen Corona-Kontrollen? Der mutmaßliche Brandanschlag erinnert stark an die Zerstörung mehrerer Polizeifahrzeuge der Einsatzhundertschaft an der Lerchenstraße. Im Juli 2017 wurden mehrere Bullis der Polizei durch die Flammen zerstört. Die Polizei ermittelte damals kurz nach den Ausschreitungen linker Gewalttäter rund um den G20-Gipfel in Hamburg auch in der linksextremen Szene. Der Fall wurde dennoch nie aufgeklärt. Im aktuellen Fall müssen die Ermittler aber auch eine andere Möglichkeit in Betracht ziehen: War es ein Racheakt gegen die aktuellen Corona-Kontrollen? Derzeit gehen knapp 100 Mitarbeiter des Bielefelder Ordnungsamtes teilweise mit Einsatz hoher Bußgelder gegen Bürger vor, die sich nicht an die Kontaktverbote halten. Federführend ist dabei die Abteilung Außendienste der Ordnungsbehörde, die hauptsächlich mit den nun beschädigten Fahrzeugen in der Stadt unterwegs sind. Der Staatsschutz ist eingeschaltet. Parallelen zu Brandanschlag im Dürkopp-Viertel Oder war es doch ein Anschlag linksextremer Gruppen gegen die ungeliebten Ordnungsbehörden? Durch Flammen zerstörte Fahrzeuge sind nicht erst seit dem G20-Gipfel in Hamburg ein Protestmittel krimineller Aktivisten der linksextremen Szene. Nicht zuletzt ähnelt der Fall vom Ravensberger Park aber auch an das zerstörerische Feuer, dass Unbekannte im August 2019 ganz in der Nähe des aktuellen Tatorts gelegt hatten. Damals zerstörte das Feuer im Dürkopp-Viertel mehrere in einem Carport geparkte Autos. In dem Sommer hatte eine ganze Reihe von Fahrzeugbränden für Aufsehen in Bielefeld gesorgt. Auch diese Taten wurde bis heute nicht aufgeklärt. Die Polizei bittet um Zeugenhinweise und fragt: "Wer hat zur Tatzeit etwas Auffälliges im Bereich des Ravensberger Park beobachtet?" Hinweise an das Polizeipräsidium Bielefeld oder den Staatsschutz unter Tel. (05 21) 54 50.

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