Klima-Sternmarsch: Rund 250 Demonstranten beim Lokschuppen - Straßen gesperrt

Bielefeld. Die jungen Klimaaktivisten von &bdquo;Fridays for Future" sind seit dem Vormittag unterwgs in der City - und nw.de ist vor Ort. Die Polizei spricht von knapp 700 Teilnehmern am Jahnplatz - weit weniger als erwartet. Von denen ist weniger als die Hälfte am Lokschuppen angekommen - im Dauerregen. Dort findet ein großes Treffen von Start-up-Unternehmern und Wirtschaftsförderern (&bdquo;Hinterland of Things") statt. Mehrere Straßen sind gesperrt. Die Teilnehmer rufen Parolen wie "Wer nicht hüpft, der ist für Kohle" und "Hambi bleibt". Da die Polizei mehrere Straßen sperrt, kommt es bis zum Nachmittag zu Verzögerungen, auch der Protestzug kam nur langsam voran. Entsprechend durchnässt sind die Teilnehmer. Sie versammelten sich ab ca. 13.15 Uhr rund 150 Meter vor dem Lokschuppen. Auf das Gelände kommen sie nicht. Unter den Teilnehmern sind auch rund 50 Mitglieder, die augenscheinlich der Antifa-Bewegung angehören. Ursprünglich wurde mit 5.000 Demo-Teilnehmern gerechnet. Doch warum sind die überwiegend jungen Leute hier? "Wir sehen ja täglich, dass die Welt zugrunde geht. Zum Beispiel an den Buschfeuern in Australien", sagt Jonathan. "Wir wollen zeigen, dass unsere Jugend politisch ist und den Klimawandel stoppen will!" Eine andere Demonstrantin sagt, es müsse deutlich mehr Druck auf die Politik ausgeübt werden. Durch die große Demo sind in der Stadt seit dem Vormittag mehrere Straßen gesperrt. Auch auf Bus und Bahn wirkt sich die Veranstaltung aus. Farbbeutel-Wurf auf Gebäude Unterdessen hatte es bereits in der Nacht zu Dienstag einen Farbbeutelwurf auf das Gebäude der Founders Foundation an der Obernstraße gegeben. "Es wurde Strafanzeige wegen Sachbeschädigung gestellt", sagt Polizei-Sprecherin Caroline Steffen. Der Staatsschutz ist eingeschaltet. Ein politischer Hintergrund sei nicht ausgeschlossen. Unklar sei aktuell, ob die Tat einen Zusammenhang zur Start-up-Konferenz und der Fridays for Future-Demo aufweise. Überblick der Routen Die Aktivisten wichen von ihrer Routine ab und nahmen wohlgemerkt ein großes Treffen von Start-up-Unternehmern und Wirtschaftsförderern (&bdquo;Hinterland of Things") im Lokschuppen zum Anlass für ihren Protest. Dazu wollten sie einen Sternmarsch durch die Innenstadt auf die Beine stellen – bis direkt vor die Veranstaltungshalle. Die Polizei rechnete ursprünglich mit 5.000 Teilnehmern und Verkehrsbeeinträchtigungen, die Einfluss auf die gesamte innerstädtische Verkehrslage haben. Der Bielefelder &bdquo;Fridays for Future"-Sprecher David erklärt den ungewöhnlichen Zielort des Klimastreiks: &bdquo;Zu dieser Konferenz werden einflussreiche Wirtschaftsvertreter aus ganz Deutschland kommen. Sie wollen über Verantwortung und Nachhaltigkeit sprechen. Wir fordern eine Wirtschaftspolitik, die den Wert aller Lebewesen respektiert und eine Klimapolitik, die Klimagerechtigkeit garantiert." Herforder Straße von 11 bis 17 Uhr gesperrt Denn &bdquo;statt Greenwashing brauchen wir einen radikalen Sinneswandel weg von Profit und Bequemlichkeit hin zu einer gerechten Welt für alle". Die Aktivisten hatten unter dem Motto &bdquo;They don’t really care about us" (engl.: Sie kümmern sich nicht wirklich um uns) vier Sternmärsche angemeldet, die seit 11 Uhr vom Schulzentrum-Bethel, vom Bürgerpark, vom Hauptbahnhof und von der Ravensberger Straße aus zum Jahnplatz zogen. Dort sammelten sich die Gruppen für eine Kundgebung. Zeitgleich wollte ein Fahrrad-Korso den Innenstadtbereich umkreisen. Dazu wollte der Korso in den Bielefelder Westen radeln und von dort über Alfred-Bozi- und Detmolder Straße zur Teutoburger Straße radeln, um dann ebenfalls in Richtung Lokschuppen aufzubrechen. Schienenersatzverkehr für die Stadtbahnlinie 2 Die Polizei sperrte für die Zwischenkundgebung die Zufahrtsstraßen zum Jahnplatz von 11 bis 13 Uhr komplett. Auf der Herforder Straße war seit 11 Uhr mit Sperrungen zu rechnen. Ab 12.30 Uhr war der Abschnitt zwischen Beckhaus- und Feldstraße für den Auto-, Bus- und den Stadtbahnverkehr komplett gesperrt. Ab- und Umleitungen wurden schon deutlich vorher eingerichtet. MoBiel richtet für die Stadtbahnlinie 2 einen Schienenersatzverkehr zwischen den Haltestellen &bdquo;Ziegelstraße" und &bdquo;Jahnplatz" ein. Am Lokschuppen sollte es ein längeres Bühnenprogramm geben, unter anderem hatte sich die Bielefelder Band Fluoxcity angekündigt. Die Abschlusskundgebung ist für 16 Uhr angemeldet. Das heißt, wenn die Demonstranten die volle Zeit ausschöpfen, bleibt die Herforder Straße bis zum Nachmittag für sämtliche Verkehrsmittel gesperrt. Sternmärsche und Kundgebungen stoppen alle Verkehrsmittel Polizeisprecher Knut Packmohr betonte: &bdquo;Wir rechnen im Bereich der vier Sternmärsche und der Versammlungsorte mit Staus, die Einfluss auf die gesamte innerstädtische Verkehrslage nehmen können." Polizisten begleiteten die Demos, um die freie Meinungsäußerung nach dem Grundgesetz und Versammlungsrecht zu ermöglichen. &bdquo;Gleichzeitig versuchen wir aber auch, dass die Beschränkungen für andere Verkehrsteilnehmer so gering wie möglich ausfallen." Von den Sperrungen sind auch diverse Buslinien von MoBiel und des Verkehrsbetriebs &bdquo;DB Regio Bus NRW" sowie &bdquo;BVO" betroffen. Die Betreiber informieren auf ihren Internetseiten separat über mögliche Beeinträchtigungen und Fahrtausfälle. Übrigens: Nach Abschluss der Kundgebung werden die Demo-Teilnehmer die Herforder Straße auch in Richtung Innenstadt nutzen. Das heißt, die Straße bleibt vermutlich bis 17 Uhr gesperrt. Auswirkungen auf den Bus-Verkehr im Überblick: BUSSEDie zwölf MoBiel-Buslinien, die laut Fahrplan über den Jahnplatz fahren, können nur bis an den Rand des Sperrgebietes fahren.Einschränkungen gibt es ab 11 Uhr bis voraussichtlich 13 Uhr auf den Buslinien 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 87, 95 und 369. Diese können die Fahrgäste nur bis an den Rand des gesperrten Gebietes in der Innenstadt befördern.Alle Buslinien die über die Heeper Straße und Werner-Bock-Straße Richtung Jahnplatz fahren, werden am Kesselbrink auf der August-Bebel-Straße enden und von dort zu den Endstationen zurückfahren. Alle Buslinien, die aus der anderen Richtung kommen, wenden. Die Linie 22 aus Quelle fährt bis zur Joseph-Massolle-Straße. Die Linie 24 fährt von Dornberg zur Stadtbahnhaltestelle Lohmannshof.

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