Das sind die 12 kuriosesten Polizeimeldungen aus Bielefeld 2019

Bielefeld. Auch im Jahr 2019 hatte es die Polizei Bielefeld wieder mit lustigen, erstaunlichen und unglaublichen Einsätzen zu tun. Polizeisprecherin Sonja Rehmert blickt auf die zwölf bemerkenswertesten Fälle des Jahres zurück: Schaufensterpuppe landet im Streugutbehälter Ein ungewöhnlicher Ladendiebstahl beschäftigte die Polizei am Montag, 7. Januar, in der Nähe des Kesselbrinks, als ein Mann die Beine und die Bekleidung einer Schaufensterpuppe entwendete. Eine Passantin (22) hatte beobachtet wie ein Mann mit ungewöhnlichem Erscheinungsbild die Beine einer Schaufensterpuppe, die mit glitzernden Leggings bekleidet war, unter dem Arm trug. An einer Bushaltestelle präsentierte er zwei Wartenden die Beine. Anschließend streifte er die Leggings ab und entfernte ein Etikett. Während er die glitzernde Hose in seinem Rucksack verstaute, deponierte er die Beine in einer nahegelegenen Streugutkiste. Als Polizeibeamte mit der Zeugin sprachen, kam der Ladendieb von einer öffentlichen Toilette. Der betrunkene 31-Jährige gestand den Diebstahl. Die Polizisten sammelten die Beine und die Leggings samt Etikett ein und übergaben alles an eine Angestellte eines Modegeschäfts an der Friedrich-Ebert-Straße. Betrunkener bittet Radlerin, Unfall-SUV wegzuschieben Ungewöhnliche Bitte mitten in der Nacht: Ein Autofahrer bat am Freitag, 8. Februar, eine Radfahrerin Am Pfarracker um Hilfe. Er bot der jungen Frau gegen 2.20 Uhr in der Nacht sogar Geld dafür, wenn sie ihm behilflich sei, sein beschädigtes Auto von der Straße zu schieben. Der Betrunkene hatte es alleine nicht geschafft, seinen stark beschädigten Nissan Qashqai an der Kreuzung Am Vorwerk fortzuschieben und zu verstecken. Die Fahrzeugfront des SUV war eingedrückt, die linke Kotflügelumrandung war komplett abgerissen und Kühlwasser trat aus. Doch die Frau weigerte sich. Die von ihr alarmierte Polizei fand später den verlassenen Wagen quer auf der Straße. Den nun flüchtenden Fahrer stoppten die Polizeibeamten in einem Garten in unmittelbarer Nähe. Der 43-jährige Bielefelder kam auf die Wache, wo er eine Blutprobe abgeben musste und die Nacht zur Ausnüchterung in einer Zelle verbrachte. Führerschein und SUV des 43-Jährigen stellten die Polizisten sicher. Die Kühlwasserspur des Wagens führte die Beamten später in einer Schlangenlinie zu einem gerammten Mercedes Sprinter an der Rappoldstraße. Angeschnallter Joghurt auf dem Beifahrersitz Am Donnerstag, 28. Februar, fiel Beamten der Autobahnpolizei ein Kleintransporter auf, der auf dem Weg von Hannover nach Ostwestfalen war. Drinnen stellten die Beamten mehrere Verstöße gegen Lebensmittelauflagen fest. So hatte der 33-jährige Fahrer aus Hannover zwölf Paletten mit je 24 Bechern Joghurtgetränken ungekühlt auf dem Beifahrersitz deponiert. Temperatur: 17,8 Grad Celsius statt 8 Grad. Im Laderaum des Fiat Ducato fanden sich zudem noch 30 Spieße Dönerfleisch von je 25 Kilogramm, 10 Kästen rohes Hähnchenfleisch (je 12 Kilo), sowie vier Kartons Lammfleisch (je 12 Kilo). "Das Fleisch wirkte wie mehrfach aufgetaut und lag ungeschützt auf dem verdreckten Laderaumboden", so der Polizeibericht. Die Lebensmittelüberwachung des Kreises Herford stellte später erhebliche Überschreitungen der zulässigen Lager- und Transporttemperaturen fest. Statt der erforderlichen -18 Grad Celsius lag die Kerntemperatur des Fleisches bei -6 Grad Celsius. Die Ware war für Imbissbetriebe in Ostwestfalen-Lippe und im südlichen Niedersachsen bestimmt. Mitarbeiter des Kreises Herford versiegelten den Transporter und schickten ihn zur Lebensmittelüberwachung der Stadt Hannover. Spürhund "Nappi" deckt Depot von Drogen-Opi auf Am Dienstag, 2. April, fanden Ermittler der Bielefelder Kriminalpolizei ein Drogenversteck in einer Lagerhalle im Süden der Stadt. Ein Kunde des Mietlagers hatte am Tag zuvor Cannabisgeruch bei den Lagerungsboxen wahrgenommen, die Firma rief daraufhin die Polizei. Rauschgiftspürhund "Nappi" identifizierte sehr schnell die richtige Box. Volltreffer: In zwei Thermoboxen fanden sich insgesamt 2,4 Kilo Marihuana und 104 Gramm Kokain. Der Mieter der Box ist der Vater eines seit Jahren bekannten Rauschgifthändlers aus Bielefeld. Tatsächlich hatte der 72-jährige Vater an seinem Schlüsselbund den passenden Schlüssel für die Lagerbox. Das stellte sich bei der anschließenden Wohnungsdurchsuchung bei dem Drogen-Opi heraus. Darüber hinaus fanden sich in Wohnung und Auto weitere, nicht geringe Mengen Marihuana. Der 72-Jährige wurde festgenommen, gegen ihn wurde Anzeige wegen Handels mit Kokain und Cannabis in nicht geringen Mengen erstattet. Einbrecher schläft am Tatort ein Polizisten hatten am frühen Montagmorgen, 27. Mai, denkbar wenig Arbeit bei der Aufklärung eines Einbruchs an der Glatzer Straße. Sie trafen den Täter schlafend am Tatort an. Der 23-jährige, einschlägig polizeibekannte Mann war gegen 3.25 Uhr über das Dach gewaltsam in ein Büro eingedrungen und hatte mehrere Wertgegenstände im Wert von 150 Euro zusammengesammelt. Dann war er aufs Dach des Gebäude zurückgekehrt und dort seelenruhig eingeschlafen. Weil der Einbrecher einen Alarm ausgelöst hatte, suchten die Beamten schon bald nach dem Täter und fanden ihn schließlich neben seiner Beute im Tiefschlaf. In der 30er-Zone: Mutter bringt mit Tempo 82 ihr Kind zu Schule Unglaublich: Gleich die erste Verkehrsteilnehmerin bei einer morgendlichen Tempokontrolle der Polizei am Mittwoch, 12. Juni, sorgte für den Rekord des Tages. Ausgerechnet eine 28-jährige Mutter, die ihr Kind zur Schule bringen wollte, raste mit Tempo 82 in die Laserpistole der Beamten. Dabei gilt vor der Grundschule an der Oldentruper Straße Höhe Spannbrink Tempo 30. Die Bielefelderin erreichte mit ihrem Audi 82 km/h. Abzüglich der Messtoleranz warfen die Beamten ihr später 79 km/h vor - also 49 km/h über der zulässigen Höchstgeschwindigkeit. "Kauziger" Polizeieinsatz Am Rande eines Einsatzes an der Knobelsdorffstraße nahmen zwei Polizeibeamte am Samstag, 29. Juni, eine junge, hilflose Schleiereule neben den Anwohnerparkplätzen wahr und retteten dem Tier kurzerhand das Leben Gegen 11.30 Uhr war den Beamten die kleine flauschige Gestalt aufgefallen, die sich in den Schatten eines Autoreifens gedrückt hatte. Bei näherer Betrachtung erkannten sie eine flugunfähige, junge Eule, die offensichtlich stark entkräftet war. Die Beamten nahmen den kleinen Nachtvogel, der noch Flaum im Federkleid trug, behutsam in Gewahrsam und starteten seinen ersten Streifzug per Streifenwagen durchs zukünftige Bielefelder Revier. Am Ende seiner Ausflugsfahrt wurde das Käuzchen der Aufnahmestelle für in Not geratene Wildtiere im Tierpark Olderdissen übergeben. Die fachkundigen Tierpfleger bestätigten, dass es sich um eine junge, noch fluguntaugliche Schleiereule handelte, deren Gattung auf der roten Liste der bedrohten Tierarten steht. Die kleine Eule erhielt eine eigene Aufzuchtvoliere und zur Abrundung des Tages eine halbe Maus zur Stärkung. Dealer im Pech Ausgerechnet einer Zivilstreife der Polizei bot ein Drogendealer im Stadthallenpark (Szenetreff Tüte) am Dienstag, 20. August, gegen 14 Uhr seine Ware an. "Er winkte den Beamten freundlich zu und pries schon aus zehn Metern Entfernung seine Ware an: 'Hallo Jungs! Was wollt ihr? Braucht ihr was? Marihuana? Wie viel?'", heißt es im Polizeibericht. Als die Beamten den fröhlichen Händler ihre Dienstausweise zeigten, schlug die Stimmung schlagartig um. Der Mann bemerkte seinen schweren Irrtum und versuchte kurzerhand zu fliehen. Daran konnten ihn die Polizisten jedoch hindern und brachten den 28-jährigen Mann aus Borgholzhausen zu Boden. Während der Festnahme versuchte der polizeibekannte Mann zwei Tütchen mit Marihuana aus seiner Gesäßtasche zu entsorgen. Auch diese wurden von den Beamten zur Wache gebracht. Spinnenproblem mitten auf der Autobahn 33 Das erleben auch erfahrene Polizisten selten: Zwei Frauen, die am Mittwochabend, 21. August, mit zwei Kindern im Auto unterwegs gewesen waren, hatten ihr Fahrzeug auf dem Seitenstreifen der Autobahn 33 abgestellt und weigerten sich, in ihren Wagen zurückzukehren. Der Grund: eine "Riesenspinne" im Innenraum. In ihrer Not baten die Freundinnen die Autobahnpolizei um Hilfe. Die Ausflügler aus Unna hatten einen Wildpark besucht und auf dem Heimweg hatten sie kurz vor 19 Uhr die "Riesenspinne" in ihrem Auto entdeckt. Da die Spinne schnell weggekrabbelt sei, waren die 26-jährigen Frauen in Sorge, dass es sich um eine exotische Giftspinne aus dem Wildpark handeln könne. Die Autobahnpolizei nahm sich des Problems an. Doch bei Eintreffen der Beamten war die Spinne im Fahrzeug nicht mehr wiederzufinden. Offenbar war die Spinne bereits selbst geflüchtet. Doch damit nicht genug: Die Gruppe hatte beim Hinausstürmen vergessen, die Stromverbraucher im Fahrzeug abzuschalten. Deshalb war nun die Batterie des Fahrzeugs leer. Ihr Wagen sprang nicht mehr an. So führte der Ausflug letztlich auch noch zum Besuch der Autobahnpolizeiwache Stukenbrock, wo die Gruppe ihre Wartezeit bis zur Abholung durch Familienangehörige verbrachte. Eine Tonne Möhren auf der Autobahn Viel Gemüse auf der Strecke: Ausgerechnet am Freitag, 13. September, verlor gegen 10.50 Uhr ein mit Möhren beladender Lastwagen auf der Autobahn 2 (Fahrtrichtung Hannover) eine Tonne seiner Ware von der Ladefläche. Die Möhren verteilten sich über zwei Fahrstreifen auf einer Strecke von etwa 200 Metern und sorgten für eine Vollsperrung der A2. Mit viel Aufwand musste die Fahrbahn gereinigt werden, erst fünfeinhalb Stunden nach dem Unglück konnte die Strecke wieder freigegeben werden. Bis dahin hatte sich der Verkehr mehrere Kilometer zurückgestaut. Mit Oliven im Glas gegen Hochzeitskorso Viel Unverständnis hatten in den letzten Monaten Hochzeitskorsos ausgelöst, die mutwillig die Straße blockiert hatten. Doch der Zwischenstopp einer Hochzeitsgesellschaft am Samstagnachmittag, 12. Oktober, auf der Beckhausstraße war dagegen völlig unfreiwillig. Ein Teilnehmer des Korsos in seinem Porsche 911 Carrera hatte plötzlich einen lauten Knall wahrgenommen. Als er nach hinten blickte, war seine Heckscheibe zerborsten und auf dem Rücksitz des 29-jährigen Porschefahrers lag ein Schraubglas mit Oliven, das offensichtlich kurz zuvor die Heckscheibe durchschlagen hatte. Zeugen berichteten der Polizei später, dass sie nur einen Gegenstand in Richtung Porsche haben fliegen sehen. Möglicherweise kam das Wurfgeschoss aus einem der umliegenden Häuser. Die Hochzeitsgesellschaft war zuvor hupend, aber ansonsten völlig regelkonform durch Bielefeld gefahren. Die Polizei erstattete Strafanzeige und ermittelte wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr. Betrunkener Autofahrer flüchtet durch Fluss Weil ein Autofahrer offenbar zu viel getrunken hatte, versuchte der 24-Jährige in der Nacht auf Dienstag, 19. November, einer Verkehrskontrolle an der Lerchenstraße zu entwischen. Gegen 1.30 Uhr war der VW Golf des Bielefelders auf der Otto-Brenner-Straße Streifenbeamten aufgefallen. Als sie den Fahrer an der Lerchenstraße stoppten, schlug den Polizisten deutlicher Alkohol- und Cannabisgeruch entgegen. Zunächst willigte der polizeibekannte Fahrer ein, einen Alkoholtest zu machen. Beim Aussteigen rannte er aber plötzlich davon, flüchtete in Richtung eines Stauteich, schlüpfte durch eine Böschung und landete dahinter direkt in der Lutter. Hier verlor sich zunächst die Spur des Mannes. Doch bald entdeckten die Polizisten den Fahrer an der Heeper Straße, wo er unterkühlt und pitschnass auf dem Boden einer Hauseinfahrt lag. Im Krankenhaus wurde dem Bielefelder eine Blutprobe entnommen. Gegen ihn wurde Anzeige wegen Trunkenheit im Verkehr erstattet.

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