Diesen Baumaßnahmen sollen die Bielefelder City fahrradfreundlich machen

Bielefeld. Der Umstieg aufs umweltfreundliche Fahrrad ist ein wichtiges Ziel der Verkehrswende in Bielefeld. Ein wichtiger Bestandteil ist die Planung des Jahnplatzes und seines Umfeldes. Die Planer wollen ihn nicht nur mit einem Parkhaus unter dem Platz fördern, sondern auch mit möglichst viel Vorfahrt oben. Das stößt teils auf Bedenken, dürfte die Fahrt mit dem Rad in der City aber beschleunigen. Jahnplatz Die Radwege auf dem Platz sollen beim Umbau von den Autofahrbahnen abgerückt und über den Gehwegbereich geführt werden. Dann müssten die Radfahrer am Fußgängerüberweg bei roter Ampel nicht halten. Das hält Dirk Vahrson vom Amt für Verkehr für machbar. Für die Fußgänger würden ausreichende Aufstellflächen bleiben. Die Radfahrer könnten dahinter passieren. Solche Mischflächen würden eher dazu führen, dass alle überall aufpassen, was die Sicherheit erhöhe, so die Verkehrsexperten. Dass das aber gerade an den Bushaltestellen knifflig werden könnte, räumen sie ein. Deshalb prüfen sie derzeit Mittel, wie sie Konflikte verringern können. An den Bushaltestellen soll der Radweg zwischen Gehweg und Einstiegsfläche verlaufen. Man könnte ihn hier höher oder tiefer legen, um die Übergänge zu betonen. Doch das hemmt die Barrierefreiheit. Deshalb denkt das Amt für Verkehr eher über Markierungen, unterschiedliche Farben, Leuchtstreifen und Riffelungen im Belag nach. Friedrich-Ebert-Straße Der Niederwall soll in Höhe Pizza Hut zur Fahrradstrecke werden. Doch auch die Verbindung vom Kesselbrink über die Friedrich-Ebert-Straße zu Einkaufszone und Herforder Straße, die zum Jahnplatz führt, hat das Amt im Blick, weil auch hier Fördergeld aus dem Topf &bdquo;Emissionsfreie Innenstadt" fließen soll. Bisher ist auf der Ebert-Straße, die für Autos Einbahnstraße ist, vor der Alten Post nur auf der Nordseite ein Zweirichtungsradweg. Ein Radweg auf der Südseite, wo die Geschäfte liegen, fehlt. Das wollen die Planer ändern. Die Planer schlagen auf beiden Seiten Hochbord-Radwege vor. Der Preis dafür wäre, dass eine der drei Fahrspuren für Autos und Busse eingezogen würde. Das sei bei rund 5.000 Fahrzeugen pro Tag vertretbar. An Radfahrern rechnen die Planer rund 1.400 pro Tag. In einer Arbeitsgruppe mit Polizei und Verbänden wird diese Variante bevorzugt. Die Straßenverkehrsbehörde könnte sich aber auch die bisherige Zweirichtungslösung auf der Nordseite weiter vorstellen. Herforder Straße Offen ist auch, wie die Kreuzung der Herforder Straße an der Einmündung Friedrich-Ebert-Straße gestaltet wird. Bisher hat sie vier Autospuren, doch das lasse wenig Platz für Rad- und Gehwege. Deshalb empfiehlt das Amt jetzt, nur noch zwei Autospuren zu lassen und den Radweg auf Hochborden zu führen. Das begünstige auch die Nutzung für einen Radschnellweg, der zwischen Herford und Gütersloh geplant wird, allerdings noch viele Jahre auf sich warten lassen dürfte. Allerdings wäre die Zweispur-Variante mit 352.000 Euro auch die teuerste. Diese Radwegebauten müssen wie der Jahnplatz-Umbau selbst bis Juni 2022 fertig sein, weil für die Zuschüsse enge Fristen gelten. In dem Projekt steckt auch die Überlegung, die Bushaltestellen des Jahnplatzes auseinander zu ziehen – in Alfred-Bozi- und Friedrich-Verleger-Straße. Friedrich-Verleger-Straße In der würde MoBiel Buslinien gern auch auf separater Spur gegen die heutigen Einbahnrichtung fahren lassen. Das hätte aber zur Folge, dass sie den Jahnplatz queren müssen. Das kostet Grünzeiten bei Autos, Bussen, Radfahrern und Fußgängern. Für machbar halten das die Gutachter aber trotzdem, sei Ergebnis einer Simulation, die die Stadt jetzt machen ließ, erklärte Vahrson. Ob das so kommt, müssen die Ratsgremien entscheiden. Weil für den Jahnplatz-Umbau teils die Verleger-Straße gesperrt werden müsste, denkt das Amt auch darüber nach, den Niederwall vorübergehend wieder zu öffnen – für Busse. Allerdings würden die dann durch Körner- und Turnerstraße fahren, wo es eng ist. Ein Fahrversuch mit einem Gelenkbus habe aber ergeben, dass das funktioniere, wenn Halteverbote auf den kleineren Straßen eingerichtet werde. Auch dies wird geprüft.

Meistgelesen