Live-Ticker von Bielefelds Sparrenburgfest 2019

Bielefeld. Ritter, Knechte, holde Damen und allerlei andere Gestalten nehmen die Bielefelder und Gäste aus der ganzen Region am Wochenende mit auf eine Zeitreise ins Mittelalter. Am Freitag ist das Sparrenburgfest gestartet, am Samstag läuft das Programm nun bis 22 Uhr. Bei Temperaturen jenseits der 30 Grad Celsius geht's zu den Bauern, an den Hof, zu den Orientalen - und natürlich zu den Rittern. nw.de ist vor Ort. 11.30 Uhr: Zum Auftakt ein besonderer Trunk: Met aus Tannenhonig mit einem Hauch Kamille verkauft Flo an seinem "Beerenweine"-Stand. Der Standort: "Im Zauberwald". Die Kreation "kühlt nicht, aber schmeckt gut", sagt Flo verschmitzt angesichts der tropischen Temperaturen. 11.46 Uhr: Viele Gäste freuen sich besonders auf die Ereignisse im Quartier der Ritter, sagen sie. Dort steigen bekanntlich mehrmals am Tag Schaukämpfe der Ritterschar "Hartigo". Doch die finsteren Gesellen können auch ganz friedlich sein. Sie erklären ihre Ausrüstung und laden den Nachwuchs auch zum Kinder-Ritter-Turnier ein. Das Ritterlager ist das Revier von Büttel Mollinarius – hier sorgt er unterhaltsam für Recht und Ordnung. 11.55 Uhr: Die Marktstände füllen sich. Wolfgang Lennarz von der Firma Hindrik de Sölter hat beispielsweise 14 Speisesalze im Angebot. Havsno aus Norwegen etwa, "das schmeckt wie Nordsee-Salz". Lennartz zeigt den Besuchern auch den Prozess des Salzsiedens - und dafür brauchte er am Freitag gar kein Feuer. Die heftige Sonneneinstrahlung habe ausgereicht. 12.18 Uhr: Skandinavischen Flammlachs vom Buchenfeuer gibt's unterdessen bei Henning Petersen aus Bodenfelde. Es ist Petersens fünftes Mal beim Sparrenburgfest. Er hofft auf bombastische Besucherzahlen. 12.24 Uhr: Im höfischen Viertel unterhalten der Graf und sein Gefolge die Gäste - mal erwacht der Graf, mal hält er Gericht, mal wird ihm schwindelig. Das Trio Narrenmond sorgt für Musik. Ab 13.10 Uhr steht dann gleich Jonglage und Zauberei mit den Gauklern Max und Moritz auf dem Programm. 12.34 Uhr: Manch einer taucht auch regelrecht ab - und zwar ins unterirdische Gangsystem der mittelalterlichen Festung. 45 Minuten dauern Kasematten-Touren, die Einblick in 750 Jahre Burggeschichte geben. 12.38 Uhr: Übrigens: Trinkwasser gibt's hier umsonst, für Abkühlung ist also gesorgt. Die Temperaturen kraxeln jetzt auf 30 Grad, Plätze im Schatten werden immer beliebter. 12.59 Uhr: Im Duell mit voller Montur: Ritter Kay Stiegler nimmt einen Schaukampf mit einem jungen Herausforderer an. Ist Stiegler in voller Montur, schultert er satte 30 Kilo. Alleine Kettenhemd und Haube wiegen schon 20 Kilo. Wer Infos zum Mittelalter will: Der Mann ist der richtige Ansprechpartner. "Er ist dahingehend ein wandelndes Lexikon", sagt Ehefrau Heike Stiegler. 13.21 Uhr: Im Quartier der Bauern erlebt man unterdessen das einfache Leben, das sogenannte. Handwerker beim Hufeisenschlagen oder Korbflechten gibt es zu sehen - und ein Holzkarussell, dass dank Manneskraft auf Touren kommt. Leichter Wind kommt auf - da atmen nicht zuletzt auch die Aktiven durch. 13.33 Uhr: Isa Mair (21) und Martin Hofmann (29) haben sich bei den Bauern auf die Wiese gesetzt. Met trinkt sie aus einem Horn, das sie mitgebracht hat. Hier kann man es aushalten, finden die beiden. Eine kleine Verschnaufpause sollten alle mal machen. 13.56 Uhr: Berufs-Falknerin Tatjana Kosfeld zeigt ihren sibirischen Uhu &bdquo;Kari". Der ist zehn Jahre alt und von klein auf mit auf dem Sparrenburgfest. Für zehn Euro dürfen Besucher die Uhus auf die Faust nehmen. Ein einmaliges Erlebnis. 14.28 Uhr: Jakob Labib (5) zeigt sich als Nachwuchsritter in voller Montur. Aber nur kurz. "Es ist zu heiß", sagt der Knirps. Der Kleine kommt aus Bad Salzuflen, ist mit seiner Mutter zum Sparrenburgfest gefahren. "An" aus der Nähe von Antwerpen in Belgien zeigt ihm, was man im Mittelalter trägt. 380 Kilometer ist sie für das Sparrenburgfest gefahren. Zwei Grad kühler sei es hier, sagt sie. Hat sich also gelohnt. 15.01 Uhr: 8 Euro kostet der Eintritt, 1 mehr als im vergangenen Jahr. Scheint die Besucher nicht zu stören, der Wegezoll. Sie kommen. 15.22 Uhr: Richtig heiß ist es am Stand der mittelalterlichen Holzofenbäckerei aus Geislingen. Was sollte es hier anderes geben als Holzofenbrot. Leicht säuerlich mit einem Roggenanteil von 30 Prozent. Super lecker, auch in der Hitze. Antje Schröter holt das Brot aus dem Ofen, 260 Grad wird der warm. Puh! 15.33 Uhr: Manch ein Gast freut sich jetzt schon auf den Schlusspunkt heute Abend - aus triftigen Gründen: "Feuerabend" steht dann an, und der Name ist Programm. Doch bis dahin gibt's beim Bummeln noch einiges zu entdecken. Bei Hofe und bei den Bauern laufen Schauspielstücke von anno dazumal. 15.40 Uhr: Jetzt gibt's erstmal Met. 3 Euro kosten die 0,2 Liter. Viel, aber schmeckt. 16.09 Uhr: Ede, von der Pest gekennzeichnet, ist auf seiner Betteltour. Viele Taler hat er noch nicht, er gibt aber nicht auf. An ihm kommt man auf dem Fest nicht vorbei. 16.29: Paulina (7) lässt sich von Bibi von der Mäusemafia, die eigentlich Bianca Rohmann heißt, schminken. Ihre Eltern finden's super. Die anderen Kinder drumherum auch. 16.42: Liese Needon spielt auf einer Grotta. Sie hat sich ein schattiges Plätzchen gesucht. Wer sie sieht: Unbedingt ihrer Musik lauschen, lohnt sich. 17.01 Uhr: Das DRK steht auf drei Posten. Die fleißigen Helfer sind aber auch permanent auf dem Gelände unterwegs. Am Freitag waren 1,5 Liter Wasser pro Kopf für sie eingeplant, es wurden 3,5. 17.06 Uhr: Beim Mäuseroulette ist Antonia zu Käseberg die Hauptdarstellerin. Einfach mal probieren und einen Taler einsetzen. 17.22: Schmied Florian Goldbach ist's ganz schön heiß. Kein Wunder, dass er mit freiem Oberkörper arbeitet. 17.31 Uhr: Die Bauchtanz-Gruppe "Felina Obscura", der Harem das Kalifen, hat heute einen Auftritt nach dem anderen. Auch Sonntag ist die Truppe aus OWL bei den Orientalen. 17.41 Uhr: Geheimtipp vor allem für die Frauen: Bei Klaudia Wiegener aus dem Saarland gibt es Haarseife. Kamille/Zitrone oder auch Jasminblüte hat sie im Angebot. 4.50 Euro kostet das Stück. 35 bis 40 Haarwäschen käme man damit aus, sagt sie. 17.49 Uhr: Beim Bogenschießen probieren sich nicht nur die Kleinen aus. Heinrich "Der Bogner" Herrmann ist zum neunten Mal hier. Der längste Bogen, den er jemals gebaut hat, misst 2,40 Meter. 18.15 Uhr: Langsam wird's milder - und die ersten checken auf ihren Handys oder in den Programmheften, was am Abend noch so alles ansteht: Ein Nibelungen-Schauspiel zum Mitmachen etwa (19 Uhr), eine weitere Märchenstunde im Zelt oder Musik an gleich mehreren Orten. Den Zeitplan - auch mit dem vollen Programm für den Sonntag - gibt's hier. Am Sonntag fällt der Startschuss erneut um 11 Uhr.

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