Sechs Verletzte bei brutaler Familienfehde in Bielefeld

Bielefeld. Zu einer blutigen Schlägerei zwischen Mitgliedern zweier Familien mussten in Bielefeld in der Nacht zu Freitag Polizei und Rettungsdienst ausrücken. Bei der Gewalteskalation wurden sechs Menschen verletzt, drei davon schwer. Angreifer setzten einen Hammer und eine Axt ein, auch eine Schusswaffe wurde benutzt, die Kripo ermittelt. Update, 11.50 Uhr: Die Polizei geht davon aus, dass zunächst zwei Bielefelder (35, 43) an der Haustür eines 24-jährigenBielefelders klingelten. Als ihnen ein 36-Jähriger die Tür öffnete, attackierte ihn der 35-Jährige augenblicklich mit einem Werkzeug, heißt es im Polizeibericht. Schwer verletzter Mann liegt auf der Westerfeldstraße Kurz nach 0 Uhr erreichte die Feuerwehr ein Notruf, dass in der Stapelbrede in Schildesche bei einem Streit in einem Acht-Parteien-Wohnhaus zwei Menschen verletzt worden seien. Bei Eintreffen des Rettungsdienstes stellte sich schnell heraus, dass es wesentlich mehr Opfer gab. Einen schwerverletzten Mann fanden die Einsatzkräfte an der Westerfeldstraße, etwa 400 Meter vom Tatort entfernt. Weitere Verletzte entdeckten Notfallsanitäter vor dem Wohnhaus auf Bürgersteigen und im Gebüsch. Schnell wurden weitere Rettungswagen und Notärzte angefordert. Schüsse aus Schreckschusspistole - Kampf im Treppenhaus Insgesamt sechs Verletzte wurden in die umliegenden Krankenhäuser transportiert. Drei von ihnen hatten vermutlich durch einen Hammer und eine Axt schwere Verletzungen erlitten. Auch die Polizei war mit zahlreichen Beamten vor Ort und versuchte in die zunächst völlig unübersichtliche Lage Licht zu bringen. Unter anderem waren aus einer Schreckschusspistole Schüsse gefallen, mit Hammer und Beil sei man aufeinander losgegangen. Der Kampf setzte sich offenbar im Treppenhaus fort. Davon zeugen viele Blutspuren. Retter finden Schwerveletzten und bringen ihn ins Krankenhaus Wie die Polizei bestätigte, kam nach der ersten Attacke der 24-Jährige aus der Wohnung seinem Verwandten zur Hilfe, so dass sich eine Schlägerei im Hausflur entwickelte. Dabei zerstörte der 35-Jährige die Glasscheibe der Eingangstür mit dem Werkzeug. Anschließend verlagerte sich die Auseinandersetzung in denBereich vor das Mehrfamilienhaus. Ein weiterer Familienangehöriger kam noch hinzu. Dem 42-Jährigen gelang es endlich, dem Angreifer das Werkzeug abzunehmen. Daraufhin floh der 35-Jährige. Der schwer verletzte Mann wurde kurze Zeit später von Einsatzkräften eines Rettungswagens auf der Straße entdeckt und ins Krankenhaus transportiert. Auch zwei Frauen wurden leicht verletzt Vor dem Mehrfamilienhaus und auf der Straße fanden Polizeibeamte schließlich den schwer verletzten 43-jährigen Angreifer und den ebenfalls schwer verletzten 36-Jährigen, der ihm die Tür geöffnet hatte. Der 24-Jährige kam mit leichten Verletzungen davon. Bei keinem der Beteriligten bestand laut Polizeisprecherin Sarah Siedschlag Lebensgefahr. Auslöser dürfte ein Streit zwischen zwei Familien gewesen sein, der in dieser Nacht blutig eskalierte. Die Kriminalpolizei fand später in einer Wohnung noch eine leicht verletzte Frau mit ihrem Kleinkind sowie eine zweite leicht verletzte Frau. Die Mutter lehnte es ab, in ein Krankenhaus gefahren zu werden. Zwei Festnahmen wegen gefährlicher Körperverletzung Die beiden 35- und 43-jährigen Tatverdächtigen wurden von der Polizei vorläufig festgenommen. Die Polizei geht nach bisherigen Ermittlungen davon aus, dass mehrere Schüsse aus einer Schreckschusspistole abgegeben worden sind. Pistole und Tatwerkzeug konnten sichergestellt werden. Wie die Polizei mitteilte, waren die Kontrahenten alle miteinander bekannt und haben überwiegend kosovarischen Migrationshintergrund. Die Polizei spricht deshalb von einer Beziehungstat. Die Information, dass eine aufgelöste Verlobung Grund für den nächtlichen Angriff sei, wollte die Polizei nicht bestätigen. Das sei noch Teil der laufenden Ermittlungen, sagte Siedschlag. Die Kriminalpolizei hat noch in der Nacht die Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung aufgenommen.

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