Premiere für Blitzer Bernhard, den Dunklen

Bielefeld. Blitzer Bernhard, der Dunkle, ist da. Der anthrazit-farbene, mobile Laserblitzer ist kein Leihgerät mehr. Nachdem Kult-Blitzer Bernd wieder an den Hersteller zurückging, gehört Bernhard nun der Stadt Bielefeld und macht seit 12 Uhr am Dienstag, 7. Mai, Fotos von Temposündern - wie immer übrigens in beide Richtungen. Doch der Start für das fabrikneue Gerät war nicht so einfach wie erhofft. Blitzer Bernhard sollte seinen Dienst an der Ravensberger Straße (zwischen August-Bebel- und Teutoburger Straße) aufnehmen. Das Ordnungsamt hatte extra drei Parkplätze für seinen Standort mit Halteverbotsschildern blockiert. Doch ein Toyota stand noch im Weg. Erst als der Wagen abgeschleppt war, konnten Marcus Rocher vom Ordnungsamt und Ralf Bulle vom Hersteller Jenoptik den Anhänger so ausrichten, dass eine rechtssichere Messung möglich ist. Dazu chauffierte Rocher den schweren Anhänger per Fernbedienung in Position, richtete die Messgeräte aus und schon ging es los. Warum eigentlich Anthrazit? Warum eigentlich Anthrazit? Norman Rosenland, Leiter der Abteilung für Verkehrsordnungswidrigkeiten: "Man hat uns eine ganze Palette von gedeckten Farben angeboten. Wir waren uns schnell einig, dass es diese Farbe sein sollte." Weil es schöner sei, betont er, nicht weil man den Blitzer so weniger gut sehen könne. Ein radelnder Anwohner bleibt interessiert neben Bernhard stehen. Und er gibt Rosenland Recht: "Der ist viel besser zu erkennen, als sein Vorgänger." Der war bekanntlich Silbergrau. Im Gegensatz zu Vorgänger Bernd sind bei Bernhard nun auch die Räder noch besser zu verstecken. Und auch die Anhängerdeichsel lässt sich nun komplett in eine Art Schrankkasten klappen und verbergen. Innen drin ist alles gleich geblieben. In dem Gehäuse verstecken sich zwei "Traffistar S350" Laserblitzer, die in beiden Fahrtrichtungen die Fahrzeuge zweier Spuren abtasten können. Dass die Sichtbarkeit des Blitzers keine große Rolle spielt, zeigen die jüngsten Zahlen des Leihblitzers, der bis Montag von der Stadt eingesetzt wurde. "Er stand eine knappe Woche in der 30er Zone an der Babenhauser Straße. Dabei wurden 1.705 verwertbare Fälle erfasst", sagt Rosenland. Darunter waren 16 Fahrverbote - also Verkehrsteilnehmer, die dort 61 km/h und schneller waren. "Der Schnellste wurde mit 94 km/h bei erlaubtem Tempo 30 gemessen." Gegen 20 Uhr wurde er erfasst. "Dieser Fahrer muss sogar zwei Monate auf seinen Führerschein verzichten. Die 30er Zone an der Babenhauser Straße ist nicht zum ersten Mal im Fokus des Ordnungsamtes. Leihblitzer Esther hatte hier sogar schon 2.859 Fotos in einer Woche gemacht. 1.400 Verstöße in der Spielstraße Interessant: Auch Leihblitzer Peter stand zuletzt eine Woche lang im Spielstraßenbereich der Ravensberger Straße. Erlaubt sind hier maximal 10 km/h. Der Laser tastete in dieser Woche rund 1.400 Fahrzeuge ab, die dort zu schnell waren. "Etwa 40 Prozent davon waren übrigens Radfahrer", so Rosenland. Die Messtechnik erfasst also auch Fahrräder, nur ohne Kennzeichen kann das Ordnungsamt diese Verstöße nicht ahnden. In dem verkehrsberuhigten Bereich waren unter den 1.400 Verstößen 19 Bußgelder und ein Fahrverbot. Als Bernhard nun einen Abschnitt weiter aufgestellt wurde, meldete sich gleich ein Anwohner: "Hier wird er viel zu tun haben." Nicht nur wegen der aktuellen Baustelle werde die Spielstraße viel genutzt als Abkürzung. "An das Tempolimit halten sich wenige."

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