Das passiert mit den Bielefelder Flüchtlings-Containern

Bielefeld. 189 Flüchtlinge wurden der Stadt Bielefeld bis Mitte November 2018 zugewiesen. Das ist zum zweiten Mal hintereinander deutlich weniger als im Jahr vor der großen Flüchtlingswelle. 2014 nahm Bielefeld noch 637 Zuwanderer auf. 2015 waren es dann plötzlich 3.397. Dieser deutliche Rückgang bedeutet für die damals in aller Eile eingerichteten Flüchtlingsunterkünfte nach und nach das Ende. Profitieren sollen davon die Feuerwehr und Schulen mit Raumnot. So wurde jetzt zum Jahreswechsel das ehemalige Handwerkerbildungszentrum am Kleiberweg geschlossen, wo anfangs 100 Bewohner untergekommen waren. An Heiligabend war die letzte verbliebene Familie aus dem Irak ausgezogen und in die Unterkunft am Rütli gewechselt. Dabei sollen immer mehr Flüchtlinge in selbst angemietete Wohnungen vermittelt werden, betont das Sozialdezernat der Stadt. Aktuell sind es 505. In den großen städtischen Flüchtlingsunterkünften lebten Mitte November noch 1.829 Menschen. Eine Möglichkeit wäre der Container-Verkauf Wegen der anhaltend geringen Zuweisungen und der wenigen Familiennachzüge wird die Stadt nach dem Handwerkerbildungszentrum spätestens Mitte 2019 noch die Containerstandorte an der Industriestraße in Sennestadt und auf dem Schulhof der ehemaligen Pestalozzischule an der Otto-Brenner-Straße aufgeben. Das ehemalige Handwerkerbildungszentrum, das die Stadt bis Februar 2020 gemietet hat, soll 2019 noch als Ausweichquartier für die Musik- und Kunstschule dienen, berichtet Reinhold Peter, technischer Leiter des Immobilienservicebetriebs (ISB). Diese wurde seit zwei Jahren abschnittweise generalüberholt. "Das sind sehr schwierige und teure, aber lohnenswerte Bauarbeiten", sagt Peter. Das alte Gebäude der Musik- und Kunstschule mit den großen Fenstern konnte nicht mit Standardarbeiten erneuert werden. 2019 muss dort noch die Haustechnik im Erdgeschoss erneuert werden. 2020 soll das Gebäude wieder von der Handwerkskammer genutzt werden. Wozu ist noch nicht bekannt. Bei den beiden Containerstandorten an der Otto-Brenner- und Industriestraße läuft laut Peter die auf drei Jahre befristete Baugenehmigung aus. "Wir könnten sie zwar verlängern, aber es ist nicht mehr nötig." Deshalb arbeitet der ISB derzeit an Überlegungen, wie diese Container anders genutzt werden könnten. "Einen Teil dieser Module wollen wir demnächst zu Büros umbauen. Sie werden im Zuge des Neubaus bei der Feuerwehr-Hauptwache benötigt", erklärt Peter. Dort ziehe sich die Suche nach einem Ausweichgrundstück aktuell aber weiter hin. "Wir müssen aber dem Raumbedarf der Feuerwehr nachkommen." Die Versuche des ISB, diese Container für Schulen in Raumnot einzusetzen, gestalteten sich allerdings als schwierig. Diese Wohncontainer seien für Schulklassen nicht unbedingt geeignet. Dennoch sollen bald einige umgestaltete Containerräume von der Herforder Straße in Brake einer zu sanierenden Grundschule im Bielefelder Westen aus der Bredouille helfen. Dritte Möglichkeit wäre der Verkauf der Container-Module, so Peter. Eines der Module aus Brake konnte bereits im Herbst erfolgreich über eine Auktionsplattform des Bundes veräußert werden. "Das hat gut geklappt", sagt Peter. Möglich also, dass ein großer Teil der 2016 vom ISB für acht Millionen Euro angeschafften 576 Container also nun weiterverkauft werden muss. "Wir arbeiten noch an den Lösungen", so der ISB-Betriebsleiter. 2016 konnten mit Hilfe der Containerdörfer die Notunterkünfte in den Bielefelder Schul- und Sporthallen aufgelöst werden. Davon bleibt bald nichts mehr zurück. Lediglich die Flüchtlingsunterkünfte im Gebäude der ehemaligen Pestalozzischule, der Tieplatzschule in Heepen sowie im Quartier Zedernstraße in Ummeln sollen weiter als Flüchtlingsunterkünfte genutzt werden, heißt es von der Stadt.

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