In Bielefeld sind drei neue Schulen am Start

Bielefeld. Für Schüler ist der erster Schultag etwas ganz besonderes - ob als i-Dötzchen an der Grundschule oder als Fünftklässler an einer weiterführenden Schule. Katharina Tweeboom und Frederik Suchla hatten gestern auch ihren ersten Schultag - als Schulleiterin und Stellvertreter der Sekundarschule Gellershagen. Sie ist eine von drei neuen Schulen in Bielefeld. "Wir sind gut vorbereitet", sagt Tweeboom. Damit alles läuft, haben sie und Kollege Suchla die Sommerferien fast komplett durchgearbeitet. Klassen und Büros mussten eingerichtet werden, Schulbücher bestellt und der Stundenplan aufgestellt werden. Am 11. Oktober soll es noch eine große Gründungsfeier der Schule geben, auch hierfür laufen die Vorbereitungen. Die Sekundarschule muss sich das Gebäude mit der Brodhagenschule teilen. Das elfköpfige Kollegium wird hier unterrichten. Acht sind fest an der neuen Sekundarschule, die anderen drei teilen sich die Brodhagenschule und die neue Sekundarschule. Obwohl der Lehrermarkt angespannt sei, habe es ausreichend Bewerbungen gegeben. "Die Kollegen, die hier arbeiten, sind mit Spaß dabei", sagt Suchla. Die "Neuen" sind hauptsächlich auf der zweiten Etage des Gebäudes untergebracht, die Zusammenarbeit mit der Brodhagenschule funktioniere sehr gut, sagt Tweeboom. So hätten einige Schüler der Brodhagenschule Patenschaften für die neuen Fünftklässler übernommen: Sie sollen ihnen mit Rat und Tat auf dem Schulhof zur Seite stehen. Drei Klassen mit jeweils 25 Kindern wurden gebildet. Die Brodhagenschule, eine Hauptschule, wird auslaufend geschlossen. So hatte es der Schulausschuss am 6. Dezember 2016 beschlossen. Kinder, die die Schule besuchen, können dort aber noch ihren Abschluss machen. Schulleiterin und Stellvertreter haben gewechselt Genauso an der Kuhlo-Realschule. Auch sie läuft aus, eine Etage in einem Nebengebäude hat die neue Sekundarschule Königsbrügge bezogen. Schulleiterin Bettina Fleth wechselte von der Realschule an die neue Sekundarschule, ihr Stellvertreter ist Uwe Niedzballa. Die beiden kennen sich gut - als Fleth vor zehn Jahren Schulleiterin an der Kuhlo-Realschule wurde, war Niedzballa der erste Lehrer, den sie dort eingestellt hat. Viele Eltern, die ihre Kinder auf die Kuhlo-Realschule geschickt hätten, hätten die Geschwister-Kinder jetzt an der Sekundarschule angemeldet, sagt Fleth. "Sie kennen uns und wollen, dass ihre Kinder die Schule besuchen." Das Einzugsgebiet sei groß. Die Kinder kämen nicht nur aus Mitte, sondern auch Hillegossen, Ubbedissen oder anderen Stadtteilen zur Sekundarschule Königsbrügge. Zwölf Lehrer werden dort in diesem Schuljahr unterrichten, davon fünf Kollegen, die fest an der Sekundarschule sind. "Kollegen aus allen Schulformen sind vertreten", sagt Fleth. Drei Klassen wurden gebildet. Es hatte allerdings fast 100 Anmeldungen gegeben, 78 Schüler aber durfte die Schule nur aufnehmen. Damit es fürs kommende Schuljahr ähnlich viel Zulauf gibt, wollen Fleth und Niedzballa weiter die Werbetrommel für die Schule rühren und Kooperationspartner, wie Betriebe, finden. Jennifer Bartels hat ihre Tochter Emma an der Sekundarschule Königsbrügge angemeldet. Sie besucht jetzt die 5 c, die Forscherklasse. "Ich fand die Idee des Ganztagsunterrichts gut", sagt die Mutter. Wenn ihre Tochter nach Hause kommt, seien die Hausaufgaben schon gemacht. Auch Mark, der Sohn von Anastasia Hibner, besucht die Forscherklasse. Die Familie wohnt in Ubbedissen, ein weiter Schulweg für den Kleinen. "Er wird mit Bus und Bahn fahren", sagt Hibner. Neue Realschule in Baumheide In Baumheide ist am Mittwoch die neue Realschule am Schlehenweg an den Start gegangen. In einem Nebengebäude der Hauptschule sind die Schüler untergebracht, 57 hatten sich angemeldet. Ina Wurth leitet die Schule kommissarisch, bis das Bewerbungsverfahren abgeschlossen ist. Sie sei aber die einzige Bewerberin und wird der Schule vermutlich noch lange erhalten bleiben. Die 53-Jährige, die in Detmold lebt, war zuvor stellvertretende Schulleiterin an der Gesamtschule Bad Driburg, davor war sie an der Realschule Bad Driburg. "Für mich ist es sehr interessant, als Schulleiterin eine neue Schule aufzubauen", sagt sie. Die Schule sei bunt, das werde eine große Herausforderung sein. "Das Thema Sprachförderung ist bei uns sehr wichtig." Mit Wurth arbeiten zehn Lehrer an der neuen Realschule, die teilweise von anderen Schulen abgeordnet wurden. Die neue Schule ist im Anbau der Baumheideschule untergebracht.

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