Bielefeld

Außergewöhnlich: Gefangene Meerjungfrau am Samstag in der Bielefelder City

Protestaktion zum Welttag für das Ende der Fischerei

Eine gefangene Meerjungfrau wird am Samstag in der Bielefelder City sein. | © Symbolbild/Archivbild: Animal Rights Watch

23.03.2018 | 23.03.2018, 19:16

Bielefeld. Am Samstagnachmittag gibt's in der Bielefelder City wohl einen außergewöhnlichen Anblick: eine Meerjungfrau, gefangen im Netz. Das Ganze ist Teil einer Protestaktion anlässlich des Welttags für das Ende der Fischerei.

Animals Rights Watch in OWL organisiert die Demo, die an der Ecke Stresemannstraße/Bahnhofstraße um 13 Uhr startet. Die Aktion ist Teil der Kampagne "Ein neuer Blick auf Fische". Laut Mitorganisator Simon Anhut werde eine Aktivistin als Meerjungfrau verkleidet dabei und unter einem Netz gefangen sein. Symbolisch könne ein Teil des Netzes durchgeschnitten werden - wenn Passanten dafür auf Fischkonsum zukünftig verzichten, so die Idee.

Leergefischte Meere, Artensterben, Umweltzerstörung

Ariwa schreibt in der Ankündigung weiter: "Wir werden eine Reihe von Schildern bereitstellen, die abwechselnd Empathie weckende Fakten über das Wesen von Fischen und erschreckende Fakten über ihr Leid für den menschlichen Konsum vorstellen." Ariwa mache Aktionen in fünf Städten, 90 Organisationen seien weltweit am Welttag für das Ende der Fischerei im Einsatz.

„In den vergangenen 100 Jahren hat die Wissenschaft viel Neues über Fische aufgedeckt", schreibt Simon Anhut weiter. „Erst stellte man fest, dass Fische auch ohne Ohren hören können, dann dass sie Blätter oder Steine als Werkzeuge gebrauchen – noch bis 1960 eine vermeintlich rein menschliche Errungenschaft. Erst nach dem Jahrtausendwechsel hat man Nozizeptoren bei Fischen entdeckt, die Schmerzwahrnehmung ermöglichen. Es ist inzwischen bekannt, dass Fische ein Langzeitgedächtnis haben und komplex planen und dass sie Stress und Angst fühlen wie Menschen. Was sich nun dringend verändern muss, ist unser Bild von Fischen und unser Umgang mit ihnen."

Die Folgen des rasant gestiegenen Verbrauches von Fischen würden immer offensichtlicher: leergefischte Meere, Artenvernichtung, Umweltzerstörung und die Verarbeitung von riesigen Mengen von Fischen zu Futtermitteln für die Fischzucht. Dagegen gehe Ariwa auf die Straße.